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·8 luglio 2025
Gut gedacht, schlecht gemacht: Eine Bilanz der Klub-WM

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·8 luglio 2025
Der FC Bayern verabschiedet sich im Viertelfinale von der Klub-WM. Zeit für eine erste Bilanz des neuen Turniers.
Die sportliche Bilanz der Bayern fällt durchwachsen aus. Gegen die Halb-Amateure von Auckland City aus Neuseeland feierten die Münchner ein 10:0-Torfestival, dann gab es einen 2:1-Sieg gegen die leidenschaftlichen Boca Juniors aus Argentinien. Die 0:1-Niederlage im letzten Vorrundenspiel gegen Benfica Lissabon war enttäuschend und kostete den Gruppensieg. Der anschließende 4:2-Sieg im Achtelfinale gegen Flamengo aus Brasilien war verdient.
Mit Paris Saint-Germain duellierten sich die Bayern im Viertelfinale auf höchstem europäischem Niveau, am Ende verlor die Mannschaft von Trainer Vincent Kompany aber mit 0:2 gegen den amtierenden Champions-League-Sieger.
Die schwere Verletzung von Jamal Musiala, der sich einen Wadenbeinbruch zuzog, war ein übler Nackenschlag für den deutschen Rekordmeister.
Das Drama um den 22-Jährigen überschattete am Ende alles. Auch die positive finanzielle Bilanz der Bayern: Rund 50 Millionen Euro konnte der Klub einspielen. Das tut gerade in der finanziell angespannten Lage besonders gut.
Aber: Mit dem Einzug ins Halbfinale hätte der FCB nochmal zusätzlich rund 18 Millionen Euro einsacken können.
Die Aussicht auf die Millionen-Gewinne war auch ganz klar der Anreiz für die teilnehmenden Klubs, das neue Turnier ernstzunehmen. Die Vereine gingen den Wettbewerb trotz der fehlenden Tradition mit großer Seriosität an, und spielten fast ausschließlich in der bestmöglichen Besetzung. Den FIFA-Millionen sei Dank.
Mit all dem Geld konnte sich die FIFA aber eines nicht kaufen: Begeisterung im Gastgeberland. Einige Fangruppen sorgten im Stadion schon für Stimmung, zum Beispiel die Boca-Fans oder die Anhänger von Flamengo. Aber ein Jahr vor der „richtigen“ WM interessierte sich in den USA kaum jemand für das Turnier.
FCBinside war bei allen Bayern-Spielen vor Ort, zudem im FCB-Basecamp in Orlando. Im Gespräch mit den Einheimischen wussten die wenigsten überhaupt, dass das Turnier stattfindet. In den Stadien gab es immer viele leere Plätze in teilweise riesigen NFL-Tempeln. Die Hitze und Luftfeuchtigkeit machten zudem Spielern wie Fans zu schaffen. Die Anstoßzeiten – etwa beim Bayern-Duell gegen Boca um 3 Uhr nachts deutscher Zeit – waren teilweise höchst zuschauerunfreundlich.
Für Fußball-Fans waren die Duelle mit ungewohnten Gegnern – vor allem denen aus Südamerika – durchaus reizvoll und interessant. Das ist eine schöne Abwechslung zu den bekannten Kontrahenten aus Bundesliga und Champions League. Und die Nicht-Europäer haben gezeigt, dass sie mithalten können.
Um bei der Klub-WM echte WM-Stimmung zu erzeugen, hätte die FIFA das Turnier aber nicht in den USA veranstalten dürfen. Eine Austragung in Europa oder Südamerika hätte ganz andere Emotionen erzeugt. Man stelle sich das Turnier zum Beispiel in England vor.
Oder in Argentinien. Spiele von Boca, River Plate oder Inter Miami mit dem Nationalhelden Lionel Messi hätten für ausverkaufte Stadien gesorgt. Und sicher auch die europäischen Topteams wie Real Madrid oder Bayern. WM-Stimmung hätte entstehen können.
So muss man resümieren: Die Grundidee des Turniers ist gut, die Umsetzung bei der ersten Ausgabe war – vor allem aufgrund der Umstände in den USA – stark verbesserungswürdig.