Treffpunkt Betze
·14 ottobre 2025
Paul Joly: Vom Not- zum Königstransfer

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Kurz vor Ende des Transferfensters kam Paul Joly aus Frankreich in die Pfalz. Auf ihm ruhte die klare Erwartung, die Lücke zu schließen, die durch die lange Zwangspause des Schienenspielers Simon Asta entstanden war. Inzwischen steht fest: Der Franzose ist mehr als nur eine Notlösung, er ist ein Top-Transfer, der perfekt ins Spielsystem der Roten Teufel passt.
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Auch wenn man rund um den Betzenberg von einem solchen Start des Franzosen sicherlich geträumt haben dürfte, haben wohl nur die wenigsten einen solchen Traumstart mit vier Vorlagen und einem Treffer erwartet. Immerhin ist der FCK für Joly die erste Station außerhalb Frankreichs. Zudem spricht der Rechtsverteidiger nur wenig Englisch und gar kein Deutsch, was eine zusätzliche Sprachbarriere darstellt. Doch auf dem Platz scheint ihn das nicht zu stören. Joly liefert Spiel für Spiel eine gute Leistung und scheint auf Anhieb ins Teamgefüge zu passen.
Ein Blick auf die Statistiken und Daten der Nummer 26 zeigt, dass er vor allem offensiv einen sehr guten Start hingelegt hat. Mit vier Vorlagen ist der Franzose aktuell sogar der beste Vorlagengeber der Liga, gemeinsam mit Felix Klaus von der SpVgg Greuther Fürth. Bemerkenswert dabei ist, dass diese Vorlagen nur aus 1,2 xAssists entstanden sind, was auch für eine sehr gute Verwertung seiner Mitspieler spricht. Dennoch müssen diese auch erst einmal mit Zuspielen in Szene gesetzt werden.
Auch seine eigene Torgefahr (0,8 xG) ist für einen Spieler seiner Position extrem hoch. Besonders auffallend im Offensivspiel des 25-Jährigen ist jedoch seine Qualität im Dribbling. So dribbelt Joly aktuell 2,5 Mal pro Spiel und bringt es dabei auf eine hervorragende Erfolgsquote von 92 Prozent. Oft haben Schienenspieler das Problem, dass sie entweder offensiv oder defensiv gut sind, doch Joly wusste bislang in beiden Bereichen zu überzeugen. 60 Prozent gewonnene Kopfballduelle und eine Erfolgsquote von 67 Prozent im Zweikampf unterstreichen diesen Eindruck.
Doch wie jeder andere Spieler auch, offenbarte der starke Joly Schwächen. Eine intensive Auseinandersetzung mit seinen Statistiken zeigt eine herausstechende Schwäche: Mit 17 Prozent ist seine Flankenquote äußerst schwach. Allerdings sollte man diesen Wert nicht überdramatisieren, sondern vielmehr als statistischen Ausreißer betrachten. Schaut man sich die Flanken des Franzosen nämlich noch einmal an oder denkt an die bisherigen Spiele zurück, stellt man fest, dass sie oft viel Zug haben, auf einer guten Höhe sind, gefährlich reinsegeln und häufig zu einer Ecke geklärt wurden.
In der Statistik wird das als eine nicht angekommene Flanke gewertet, für das Spielgeschehen an sich bedeutet es jedoch eine gute Aktion. Zudem hat Joly zwei seiner Assists per Flanke erzielt und damit unter Beweis gestellt, dass er auch in diesem Bereich über Qualitäten verfügt. Abgesehen von seiner Flankenquote gibt es noch einen weiteren Wert, der negativ auffällt. Mit einer Passquote von lediglich 63 Prozent offenbart der Neuzugang Defizite im Spiel mit dem Ball. Gelingt es ihm, diese auf lange Sicht auszumerzen, dürfte Joly ohne Frage zu einem der stärksten Zweitliga-Rechtsverteidiger werden.
Paul Joly hat sich als Leihspieler beim 1. FC Kaiserslautern sofort etabliert und die rechte Außenbahn mit seinen Qualitäten enorm verstärkt. Seine Spielweise passt perfekt zu dem von Torsten Lieberknecht favorisierten Spielsystem. Wenn der Franzose seine Leistungen in den kommenden Partien weiterhin unter Beweis stellt, werden sich die sportlichen Verantwortlichen frühzeitig um einen dauerhaften Verbleib der Nummer 26 bemühen, was aufgrund der kolportierten Kaufoption möglich sein sollte. Fest steht, dass das Leihgeschäft bereits jetzt ein absoluter Glücksgriff ist und Joly das Potenzial hat, ein Publikumsliebling in der Pfalz zu werden. Und das auch über die Saison hinaus.