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·23 novembre 2025
Schalke: Miron Muslic erklärt, warum das Spiel in Münster trotz des 0:0 wertvoll war

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·23 novembre 2025

Dass dem FC Schalke ein schwieriges Auswärtsspiel bei Preußen Münster erwarten würde, war absehbar. Schlussendlich ist das 0:0-Unentschieden aber eher ein Punktgewinn für die Gastgeber als für die Gäste aus Gelsenkirchen. Das liegt nicht an der sich angesichts der Tabellensituation entwickelnden Erwartungshaltung, sondern an einer fast über eine ganze zweite Halbzeit andauernden Überzahl für den S04.
In der 55. Minute wurde mit Johannes Schenk der Preußen-Keeper nach einem Foul an Moussa Sylla, der womöglich eine klare Torchancen vor Augen gehabt hätte, mit Rot vom Platz gestellt. Zusammen mit der üppigen Nachspielzeit von etwas mehr als acht Minuten spielte Schalke also rund 45 Minuten lang in Überzahl. Und trotzdem konnte sich die Mannschaft von Miron Muslic in dieser Phase keine klare Torchance herausspielen.
"Münster hat sich den Punkt verdient", gestand Muslic nach dem Spiel ehrlich ein. Seine Erklärung für die fehlende Torgefahr trotz langer Überzahl: "Wir haben zu viel nachgedacht, zu komplex unser Spiel gestaltet. Unser Spiel basiert auf Struktur, auf Einfachheit in allem. Wir haben gedacht: Wir haben einen Mann mehr, müssen Dinge anders machen. Das war nicht so gut."
Auf der Pressekonferenz merkte Muslic noch an, dass die Rote Karte auch eine Drucksituation für seine Mannschaft ausgelöst habe. "Gefühlt war es nach dem Platzverweis so: Du musst gewinnen und drei Punkte holen. Die nächsten vier Spiele werden gleich sein. Und ab Frühjahr wird jedes Spiel Druck, Druck, Druck sein", verwies er auf den mittlerweile erpunkteten Status als Gejagter. Deshalb sei diese zweite Halbzeit in Münster eine "ganz wichtige Erfahrung" gewesen, aus der die entsprechenden Schlüsse gezogen werden müssten.
Zur ganzen Wahrheit gehört aber auch, dass Schalke ein früher Treffer aberkannt wurde. Nach einer Ecke konnte Schenk die Hereingabe nicht festhalten, weil Mika Wallentowitz ihn gestört hatte. Ein Foul war eigentlich nicht zu erkennen, doch der Schiedsrichter entschied unmittelbar auf Offensivfoul und damit Freistoß für Münster. Der Videoassistent griff nicht ein, sodass es beim 0:0 blieb. "Ich habe da kein Foul gesehen", kommentierte Finn Porath die Aktion. Ein Treffer der Gastgeber wurde nach einer Abseitsstellung wieder einkassiert.
Wenngleich ein Punkt im Preußenstadion grundsätzlich keine allzu schlechte Ausbeute sein mag, so hätte Schalke aus der langen Überzahl doch deutlich mehr Torgefahr entwickeln müssen. Die ausbleibende Torgefahr, trotz des vermeintlichen Vorteils, legte erneut eine noch anhaltende Schwachstelle von Königsblau offen: Sobald die Chancen selbst herausgespielt werden müssen, anstatt dass sie durch hohe Ballgewinne eher erlaufen und erkämpft werden, hakt es noch. Das ist zwar keine neue Erkenntnis, aber trotzdem ein wichtiges Fazit aus dem Spiel.
Der kicker liefert dazu auch aussagekräftige Statistiken zum Spiel. Trotz der rund 40 Minuten an Überzahl spielte Schalke deutlich weniger Pässe (473 zu 310), brachte deutlich weniger Pässe zum Mitspieler (81 Prozent zu 69 Prozent) und hatte den klar geringeren Ballbesitzanteil (60 Prozent zu 40 Prozent). Die xGoal-Werte, insofern sie denn auf ein einzelnes Spiel betrachtet überhaupt nennenswert sind, fielen mit 0,52 für Münster und 0,82 für den S04 ebenfalls nicht allzu unterschiedlich aus.
Am nächsten Freitag steht für Schalke das Heimspiel gegen den SC Paderborn an. Der Tabellenführer reist zum Zweitplatzierten. Aller Voraussicht nach wird sich die Muslic-Truppe dann wieder auf Balleroberungen und das Umschaltspiel fokussieren können, ist der SCP doch auch eine Mannschaft, die selbst gerne den Ball hat und das Spiel kontrollieren möchte. Sollten sich die Knappen aber nachhaltig im Aufstiegsrennen halten wollen, werden sie zweifelsohne noch Fortschritte im eigenen Offensivspiel machen müssen.
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