DFB-Frauen
·19 de setembro de 2025
6:2 gegen HSV: Freiburg über Nacht Tabellenführer

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·19 de setembro de 2025
Der SC Freiburg ist in der Google Pixel Frauen-Bundesliga zumindest über Nacht an die Tabellenspitze gestürmt. Das Team von Trainer Edmond Kapllani landete zum Auftakt des 3. Spieltages einen 6:2 (2:1)-Heimsieg gegen Aufsteiger Hamburger SV und hat jetzt sieben von neun möglichen Punkten auf dem Konto. Die torreiche Partie war lange Zeit spannend. Erst in der Schlussphase schraubten die Gastgeberinnen das Ergebnis in die Höhe.
Vor 1942 Zuschauer*innen im Dreisamstadion eröffnete Freiburgs Kapitänin Lisa Karl (23.) den Torreigen. Den zwischenzeitlichen Ausgleich durch Svea Stoldt (42.) konterte Tessa Blumenberg (45.+1) noch in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit. Nicole Ojukwu (52.) erhöhte auf 3:1, die eingewechselte Annaleen Böhler (54.) verkürzte aber nur wenig später. Danach drängte der HSV auf den Ausgleich, kassierte aber in der Schlussphase durch die Freiburger Jokerinnen Aurelie Csillag (82./84.) und Leela Egli (90.+2) noch drei Gegentore.
Die Partie wurde übrigens nicht wie zunächst geplant in Hamburg, sondern auf Wunsch beider Vereine nun in Freiburg ausgetragen. Das Rückspiel am 16. Spieltag findet dann Ende Januar oder Anfang Februar 2026 in Hamburg statt.
"Ich habe bei der Mannschaft von der ersten Minute an den erhofften Push durch den Erfolg gegen Köln gesehen", sagte Freiburgs Trainer Edmond. "Wir haben in der ersten Halbzeit sehr viel Dominanz ausgeübt und hätten nach der Führung nachlegen können. Wir sind auch in die zweite Hälfte gut gestartet, machen das dritte Tor und haben dann ein wenig nachgelassen. Wir waren zehn bis 15 Minuten nicht so konsequent und Hamburg ist dadurch herangekommen. Dennoch kann ich der Mannschaft nur ein Kompliment aussprechen."
HSV-Trainerin Liese Brancao erklärte: "Mit der ersten Halbzeit können wir nicht zufrieden sein, da war Freiburg das deutlich bessere Team. Nach der Pause haben wir unser System umgestellt und waren dann besser im Spiel. Phasenweise waren wir nah dran am Ausgleich. Dass wir am Ende noch 2:6 verlieren, darf uns so nicht passieren. Unabhängig vom Ergebnis zeigen die Statistiken im Spiel aber auch, dass wir leistungstechnisch nicht so weit weg waren. Wichtig ist mir die Mentalität der Mannschaft. Wir haben zu keinem Zeitpunkt aufgegeben und immer eine Reaktion gezeigt."
HSV-Kapitänin Pauline Machtens meinte: "Es hat sich gezeigt, dass Freiburg bereits viel Erfahrung in der Bundesliga hat und wir noch nicht. Die Erkenntnisse aus dem Spiel müssen wir mitnehmen. Ein solches Ergebnis darf uns bei diesem Spielverlauf nicht passieren. Wir können und müssen aus jedem Spiel etwas lernen. Wir haben schon am Donnerstag in Leipzig die Chance, es besser zu machen. Das ist das Ziel."
Im Vergleich zum 1:0-Heimsieg gegen den 1. FC Köln nahm Freiburgs Trainer Edmond Kapllani drei Veränderungen an seiner Anfangsformation vor, allerdings nicht ganz freiwillig. Siegtorschützin Svenja Fölmli musste nämlich wegen einer Verletzung am Sprunggelenk passen. Für sie startete Tessa Blumenberg im Angriff. Außerdem rückten Nicole Ojukwu und Lisa Kolb für Alena Bienz und Selina Vobian (beide Bank) in den Startelf. Wie schon an den ersten beiden Spieltagen standen dem Freiburger Trainerteam neben Svenja Fölmli auch Alina Axtmann (Reha nach Meniskus-Operation) und Alicia-Sophie "Ally" Gudorf (krank) nicht zur Verfügung.
Beim HSV hatte die schwere Verletzung von Torhüterin Laura Sieger die Freude über den zweiten Punktgewinn in Folge (0:0 bei der SGS Essen) erheblich getrübt. Sieger zog sich in der Partie einen Kreuzbandriss zu und wird langfristig ausfallen. Dafür übernahm Inga Schuldt den Platz zwischen den Pfosten. Außerdem erhielt Christin Meyer in der Offensive diesmal den Vorzug gegenüber Lotta Wrede.
Für zwei Hamburgerinnen gab es ein Wiedersehen mit ihrem Ex-Verein: Mia Büchele (2020 bis 2024), die 90 Minuten auf der Bank blieb, und Jobina Lahr (2012 bis 2022), die bis zur Pause auf dem Feld stand, sammelten mit den Freiburgerinnen bereits zahlreiche Spielminuten in der Frauen-Bundesliga. Seit diesem Sommer läuft auf der Gegenseite Sophie Nachtigall aber auch eine ehemalige HSV-Spielerin (2018 bis 2022) im Trikot des Sport-Clubs auf. Sie lief von Beginn an auf.
In der ersten Halbzeit bestimmte der SC Freiburg recht eindeutig das Geschehen, auch wenn es zunächst nur wenige Torraumszenen gab. Dennoch war die 1:0-Führung (23.) hochverdient. Nach einem robusten Einsatz von Tessa Blumenberg kam Kapitänin Lisa Karl an den Ball, lief noch einige Schritte und zog dann knapp außerhalb des Strafraums ab. HSV-Torhüterin Inga Schuldt kam noch mit einer Hand an den Ball heran, konnte den ersten Treffer der Begegnung aber nicht mehr verhindern.
Auch in der Folgezeit hatten die Breisgauerinnen das Spiel unter Kontrolle, die Gäste kamen kaum einmal gefährlich vor das Freiburger Tor. Umso überraschender fiel in der Schlussphase des ersten Spielabschnitts der Ausgleich. Melanie Brunnthaler setzte sich auf der linken Seite gut in Szene und fand mit ihrem Querpass die aufgerückte Innenverteidigerin Svea Stoldt, die aus kurzer Entfernung zum 1:1 (42.) erfolgreich war. Es war der einzige Torschuss der Gäste vor der Pause.
Der SC Freiburg hatte aber in der Nachspielzeit noch eine Antwort parat. Luca Birkholz setzte zu einem unwiderstehlichen Solo durch die HSV-Abwehr an. Ihren Abschluss aus spitzem Winkel konnte Inga Schuldt zwar noch abwehren. Gegen den Nachschuss, den Tessa Blumenberg wuchtig zum 2:1 (45.+1) unter die Latte knallte, war die HSV-Torfrau allerdings ohne jede Abwehrchance.
Zur Pause reagierte Hamburgs Cheftrainerin Liese Brancao mit gleich drei Einwechslungen, um mehr Zugriff auf die Partie zu bekommen. Annaleen Böhler, Lotta Wrede und Emilia Hirche ersetzten Jobina Lahr, Nina Räcke und Sophie Hillebrand. Prompt wurden die Gäste deutlich stärker, auch wenn Nicole Ojukwu zunächst nach glänzender Vorarbeit von Lisa Kolb auf 3:1 (52.) erhöhte.
Ein sehenswertes Kopfballtor der eingewechselten Annaleen Böhler nach einer Ecke von Svea Stoldt zum 3:2 (54.) machte es jedoch wieder spannend. Danach war der HSV drauf und dran, die Begegnung komplett zu drehen. Die Hanseatinnen drängten auf den Ausgleich. So musste Freiburgs Torhüterin Laura Benkarth bei Versuchen von Lotta Wrede und Christin Meyer eingreifen. Ein Freistoß von Svea Stoldt ging über das Tor.
Weil die Gäste jedoch in der Schlussphase endgültig ihre Hintermannschaft entblößten, wurden sie schließlich noch dreimal eiskalt ausgekontert. Die eingewechselte Aurelie Csillag schnürte innerhalb weniger Minuten einen Doppelpack (82./84.) zum 5:2 und bereitete in der Nachspielzeit auch noch den Treffer zum 6:2-Endstand durch die ebenfalls erst später ins Spiel gekommene Leela Egli vor. Nach Csillags Hereingabe scheiterte Alena Bienz zunächst noch an der gut reagierenden Inga Schuldt. Leela Egli ließ sich die Chance im Nachschuss aber nicht mehr entgehen. Während Freiburg ungeschlagen bleibt, musste der HSV die erste Niederlage einstecken und weiter auf den ersten Dreier in der höchsten deutschen Spielklasse nach mehr als 13 Jahren warten.