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·12 de setembro de 2025
FC Chelsea und die Geister der Vergangenheit

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·12 de setembro de 2025
74 Anklagen gegen Chelsea offenbaren ein System, das über Jahre hinweg die Grenzen des Erlaubten austestete. Die FA-Untersuchung wirft ein grelles Licht auf die Abramowitsch-Ära, in der offenbar nicht nur Geld, sondern auch Regeln keine Rolle spielten. Dass ausgerechnet die Transfers von Eden Hazard, Willian und Samuel Eto’o im Fokus stehen, macht die Dimension deutlich: Hier geht es nicht um Randerscheinungen, sondern um die Grundfesten des Erfolgs.
Das Pikante an der Geschichte ist die Selbstanzeige durch Todd Boehly und seine Investorengruppe. Drei Jahre nach der Übernahme für 2,5 Milliarden Pfund entdeckten sie „unvollständige Finanzberichte“ und meldeten diese der FA. Ein kluger Schachzug, der Transparenz signalisiert und gleichzeitig eine klare Trennlinie zur Vergangenheit zieht. Die neuen Besitzer positionieren sich als Aufklärer, nicht als Vertuscher.
Die Vorwürfe betreffen Spielervermittler, dubiose Beraterverträge und Drittinvestitionen in Spieler – klassische Grauzonen des Transfergeschäfts. Zwischen 2010 und 2016 soll es besonders wild zugegangen sein, just in jener Phase, als Chelsea unter José Mourinho und Antonio Conte Titel sammelte. Der Verdacht liegt nahe: Der Erfolg hatte seinen Preis, und der wurde nicht nur in Pfund bezahlt.
Was bedeutet das für Chelseas Ruf? Die 74 Regelverstöße während der Abramowitsch-Ära sind mehr als eine Fußnote der Geschichte. Sie werfen Fragen auf über die Legitimität vergangener Erfolge. Jeder Titel, jede Trophäe steht nun unter dem Schatten dieser Anschuldigungen. Für einen Verein, der sich gerade mit dem Conference-League-Sieg zurück in die europäische Elite gekämpft hat, kommt diese Aufarbeitung zur Unzeit.
Die Reaktion des Vereins – man sei „erfreut“ über den Abschluss der Verhandlungen – klingt nach britischem Understatement. Dahinter steckt die Hoffnung, dass Kooperation und Transparenz mildernde Umstände bringen. Bis zum 19. September 2025 muss Chelsea Stellung beziehen. Die wahre Strafe wird aber nicht in möglichen Sanktionen liegen, sondern in der dauerhaften Beschädigung des Rufs. Die Abramowitsch-Jahre, einst Symbol für Chelseas Aufstieg zur Weltspitze, werden zur Hypothek. Die neuen Besitzer müssen beweisen, dass sie nicht nur die Bücher, sondern auch die Kultur des Vereins grundlegend verändert haben.
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