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·23 de setembro de 2025
Freiburg-Trainer Edmond Kapllani: "Wir müssen uns vor Bayern nicht verstecken"

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·23 de setembro de 2025
Der SC Freiburg steht nach drei Spieltagen etwas überraschend ganz oben in der Google Pixel Frauen-Bundesliga. Heute (ab 18 Uhr, live bei Sport1, MagentaSport und DAZN) steht nun das Spitzenspiel beim Deutschen Meister und DFB-Pokalsieger FC Bayern München auf dem Programm. Im DFB.de-Interview spricht Freiburgs neuer Trainer Edmond Kapllani (43) über den Höhenflug seiner Mannschaft und die Chancen in München.
DFB.de: Edmond Kapllani, wie gut gefällt Ihnen gerade der Blick auf die Tabelle der Google Pixel Frauen-Bundesliga?
Edmond Kapllani: Die sieht natürlich ganz gut aus. Ich habe dazu auch ein paar Nachrichten aus meinem direkten Umfeld bekommen. Aber die Wahrheit ist ja: Es sind erst drei Spiele absolviert. Ich bin da schon sehr realistisch und kann das ganz gut einordnen. Die Tabelle sagt noch nicht viel aus. Aber es ist schön, dass wir eines der vier Teams sind, das mit sieben Punkten oben steht. So einen Start haben wir uns punktetechnisch alle gewünscht. Schön, dass die Mannschaft es umsetzen konnte. Aber jetzt geht es weiter...
DFB.de: … mit dem Spitzenspiel beim FC Bayern.
Kapllani: Trotz der Tabellenkonstellation sind für uns die Münchnerinnen ganz klar in der Favoritenrolle. Die haben einen überragenden Kader, sind amtierender Deutscher Meister und DFB-Pokalsieger und haben noch keinen Gegentreffer kassiert. Aber wir fahren mit Selbstvertrauen dorthin und müssen uns nicht vor den Bayern verstecken. Sie haben zuletzt auch nur 0:0 gegen Jena gespielt. Das zeigt, dass immer etwas möglich ist. Wir wollen auch beim FC Bayern unser Spiel durchziehen. Wenn das gelingt und noch etwas Spielglück dazukommt, dann können vielleicht auch wir aus München etwas Zählbares mitnehmen.
DFB.de: In der Frauen-Bundesliga geht es sehr ausgeglichen zu. Teilen Sie diesen Eindruck?
Kapllani: Absolut, für jeden Sieg muss man hart arbeiten. Wir bekommen nichts geschenkt. Die Bundesliga ist bislang sehr ausgeglichen. Im Moment sieht es nicht so aus, dass die eine oder andere Mannschaft vorneweg marschieren wird. Auch wenn das natürlich noch kommen kann.
DFB.de: Für welche Art und Weise des Fußballs stehen Sie als Trainer?
Kapllani: Ich war früher Stürmer. Deshalb ist es mir wichtig, dass meine Mannschaft offensiven Fußball spielt, wenn es die Möglichkeit dazu gibt. Bislang haben die Spielerinnen das ganz gut umgesetzt. Aber es gab schon noch Schwankungen in den Spielen, auch zuletzt beim 6:2 gegen den Hamburger SV. Daran arbeiten wir. Wir wissen, wo wir herkommen. Wir sind eine Mannschaft, die hart für die Erfolge arbeiten muss. Das haben wir bisher sehr gut gemacht. Wichtig ist, dass wir dranbleiben und jetzt auf keinen Fall nachlassen. Wenn das passieren sollte, werden wir Probleme bekommen.
DFB.de: Die vergangene Saison hat der SC Freiburg auf Rang fünf beendet. Was ist diesmal möglich? Geht es auch um die Qualifikation für die Champions League?
Kapllani: Wir hatten im Sommer einen großen Umbruch. Viele neue Spielerinnen sind gekommen. Es ist sehr erfreulich, dass vieles schon so gut funktioniert. Vielleicht sogar schneller als erwartet. Aber es werden auch Rückschläge kommen. Ich habe im Vorfeld keinen konkreten Platz als Ziel ausgegeben, und das werde ich auch jetzt nicht tun. Wir wollen eine stabile Saison spielen und die Spielerinnen individuell besser machen. Wenn das gelingt, kommt der Mannschaftserfolg zwangsläufig.
DFB.de: Sie sind erstmals als Trainer im Frauenfußball tätig. Wie haben Sie die Zeit bisher erlebt?
Kapllani: Wirklich sehr positiv. Es ist eine sehr intensive Zeit. Ich führe viele Gespräche mit den Spielerinnen. Die Mädels sind sehr engagiert und bringen viel Energie ein. Fußball ist Fußball und bleibt Fußball. Der größte Unterschied liegt im zwischenmenschlichen Bereich. Ich versuche, meine Entscheidungen immer zu begründen. Das wird wertgeschätzt.
DFB.de: Waren Sie überrascht, als die Anfrage aus Freiburg kam?
Kapllani: Anfangs schon etwas. Ich musste erst mal eine Nacht drüber schlafen. Dann habe ich mir ein Spiel der Freiburger Frauen angeschaut. Und in diesem Moment wusste ich, dass ich es machen möchte. Es hat mich sofort gepackt. Ich habe dann viel Frauenfußball geschaut, live und im Fernsehen. Ich habe den Schritt nach Freiburg bislang nicht bereut, es macht unheimlich viel Spaß. Die Mädels sind lernwillig und wollen sich jeden Tag verbessern. Das gefällt mir sehr gut.