„Keine einfache Zeit für mich“: Niklas Süle blickt zurück | OneFootball

Seine Karriere kann sich sehen lassen. Niklas Süle spielte 49-mal in der Nationalelf, bestritt in der Bundesliga 286 Partien. Der 29 Jahre alte Abwehrriese gewann mit Bayern München die Champions League, fünfmal die Deutsche Meisterschaft und zweimal den DFB-Pokal. Doch er muss sich auch immer wieder heftige Kritik anhören.

In seinem persönlichen Trophäenschrank hängt auch die Silbermedaille von den Olympischen Spielen 2016. Süle stand bei allen Auftritten der deutschen Auswahl von der ersten bis zur letzten Minute auf dem Rasen. Im Jahr darauf gehörte der gebürtige Frankfurter dem Team an, das den Confederations-Cup gewann.

Trotz seiner Erfolgsbilanz ist Süle nicht unumstritten. Ihm werden Gewichtsprobleme nachgesagt, sein Lebensstil entspreche nicht dem eines Profi-Fußballers, heißt es. „Ich bin ein Charakter, der auch die eine oder andere Angriffsfläche geboten hat“, sagt er selbst über sich. Auch in der aktuellen Saison gehörte der Verteidiger nicht immer zu den Stammkräften. Doch seit der langwierigen Verletzung von Nico Schlotterbeck (25) unterstreicht er seinen Wert für die Mannschaft.

„Es war keine einfache Zeit für mich“, erinnert sich Süle jetzt in einem vereinseigenen Interview, „aber ich stecke nicht den Kopf in den Sand.“ Der erfahrene  Profi weiß: „Es läuft nicht immer alles nach Plan.“ Doch er resignierte nicht. „Als Profi muss man auch mal seinen Mund halten und weitermachen“, weiß der 1,95-Meter-Mann.

„Hey, fang erst mal bei dir an“

In der laufenden Saison fehlte Süle aufgrund von Verletzungen zweimal wochenlang. Erst sorgten Sprunggelenksprobleme, anschließend ein Syndesmosebandriss für eine Zwangspause. Der 29-Jährige erinnert sich: „Ich habe mir Hilfe geholt und jemanden gefunden, der mir eine andere Blickweise auf gewisse Dinge ermöglicht hat. Ich hatte das Glück, ein gewisses Mindset zu haben und zu verstehen: Hey, fang erst mal bei dir an. Seitdem geht es mir auch besser.“

Niko Kovač (53) setzt auf Süle, der mit guten Leistungen zurückzahlt. „Ich bin kein Typ, der alles immer schlecht redet“, betont er. „Trotzdem bin ich ein Spieler, der ein Stück weit auch Vertrauen braucht, der ein bisschen auch das Gefühl haben muss: Die glauben an mich.“

Süle hat mit dem BVB noch Großes vor. Das Ziel sei ganz eindeutig die Champions League. „Relativ simpel“, unterstreicht er.