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·06 de outubro de 2025
Nach BVB-Aus: Mislintat spricht über Machtkampf mit Kehl

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·06 de outubro de 2025
Borussia Dortmund und Sven Mislintat gingen nach nur wenigen Monaten wieder getrennte Wege. Jetzt spricht der Ex-Technische Direktor offen über Konflikte, Vorwürfe und seine Zukunft.
Nach Monaten des Schweigens hat sich Sven Mislintat erstmals ausführlich zu seinem Aus bei Borussia Dortmund geäußert. Der 52-Jährige, der im Mai 2024 als Technischer Direktor zu seinem Herzensverein zurückgekehrt war, wurde bereits im Februar wieder freigestellt. Ende August folgte schließlich die endgültige Trennung. Nun spricht Mislintat im kicker-Interview über die Hintergründe – und über seine Sicht der Dinge.
Vor allem mit Sportdirektor Sebastian Kehl habe es Spannungen gegeben. „Die Zusammenarbeit hat nicht so funktioniert, wie wir uns alle das gewünscht hätten“, räumte Mislintat offen ein. Er betonte jedoch, dass es keine Kompetenzüberschreitungen seinerseits gegeben habe: „Ich habe mich immer an meinen Arbeitsvertrag gehalten – und an die Vorgaben meiner Vorgesetzten Lars Ricken und Aki Watzke.“
Das Verhältnis zwischen Mislintat und Kehl soll früh von Unklarheiten über Zuständigkeiten geprägt gewesen sein. „Wir alle – und da nehme ich mich ausdrücklich mit in die Verantwortung – haben es nicht schnell und gut genug hinbekommen, unsere Kompetenzen abzugleichen, zu besprechen und sie gegebenenfalls bei Überschneidungen neu zu ordnen“, sagte Mislintat.
Entgegen mancher Berichte habe er zudem nie Ambitionen gehabt, Kehl als Sportdirektor abzulösen. „Es hieß oft, ich wolle unbedingt Sportdirektor werden. Das ist falsch. Ich fand die technische Direktion sehr passend und entschied mich bewusst dazu“, stellte der Kamener klar.
Auch den Vorwurf, er habe bei seinen letzten Stationen – zuletzt beim niederländischen Topklub Ajax Amsterdam – „verbrannte Erde“ hinterlassen, weist Mislintat entschieden zurück: „Dem widerspreche ich. Aber es ist ganz sicher so, dass ich sehr diskussionsfreudig und meinungsstark bin. Höchstleistungen erreicht man nicht in Komfortzonen.“
Trotz des unschönen Endes blickt der frühere Chefscout dankbar auf seine Zeit beim BVB zurück. „Ich bin in Dortmund geboren, der BVB war, ist und bleibt mein Klub. Ich verdanke dem BVB wahnsinnig viel“, sagte Mislintat. Aktuell ist der ehemalige Kaderplaner vereinslos, schließt eine Rückkehr ins Fußballgeschäft jedoch nicht aus: „Ich genieße die Zeit mit meiner Familie und Freunden, aber ich nutze sie auch, um mich weiterzuentwickeln. Ich bin vollkommen offen – es muss nicht bei einem Topklub sein.“