VfL Osnabrück
·15 de agosto de 2025
Zu Gast auf Platz 11 in Bremen – Der Vorbericht

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·15 de agosto de 2025
Am Samstagmittag trifft der VfL Osnabrück im zweiten Testspiel der Woche auf den SV Werder Bremen (Anpfiff: 12:00 Uhr). Nach dem deutlichen Sieg in Bersenbrück möchte die Mannschaft von Cheftrainer Timo Schultz auch in Bremen ein positives Ergebnis erzielen. Der Vorbericht.
Der Gegner Während man in der Sommervorbereitung bereits gegen die Zweitvertretung des SV Werder Bremen spielte (Endstand: 2:2), trifft der VfL am Samstag nun auf die Bundesligamannschaft der Grün-Weißen. Trotz des zufriedenstellenden achten Tabellenplatzes in der vergangenen Saison trennten sich im Sommer die Wege von Cheftrainer Ole Werner und Werder Bremen. Der 37-Jährige lehnte eine vorzeitige Vertragsverlängerung ab und wurde daraufhin freigestellt. Während Werner wenige Wochen später beim Ligakonkurrenten RB Leipzig anheuerte, verpflichteten die Grün-Weißen Horst Steffen als neuen Chefcoach.
Der 56-Jährige erlangte landesweite Bekanntheit durch seine Arbeit beim SV Elversberg, mit dem er in der vergangenen Saison erst in der Relegation gegen den 1. FC Heidenheim knapp am Aufstieg in die Bundesliga scheiterte. Seit November 2018 war der gebürtige Meerbuscher bei den Saarländern tätig und führte diese 2022 von der Regionalliga West erst in die 3. Liga und im Durchmarsch ein Jahr später ebenfalls als Meister direkt weiter in die 2. Bundesliga. In seiner Zeit in Elversberg traf Steffen insgesamt viermal auf den VfL Osnabrück und musste sich nur einmal mit 0:1 geschlagen geben. Anders sieht die Bilanz gegen die Lila-Weißen aber bei seinen vorherigen Trainerstationen aus. So war Steffen auch beim Chemnitzer FC, Preußen Münster und den Stuttgarter Kickers tätig und konnte lediglich mit letzteren im Februar 2014 einen Sieg einfahren. Insgesamt traf Steffen als Trainer bereits elfmal auf den VfL Osnabrück. Gegen kein anderes Team coachte der ehemalige Mittelfeldspieler häufiger.
Nach fast sieben Jahren beim SV Elversberg erfüllte sich Horst Steffen mit dem Wechsel nach Bremen also den persönlichen Traum, eine Bundesligamannschaft zu coachen. Als Spieler lief er für den MSV Duisburg, den KFC Uerdingen (bzw. Bayer 05 Uerdingen) und Borussia Mönchengladbach in 207 Partien selbst in der höchsten deutschen Spielklasse auf.
Im aktuellen Kader der Bremer kann mit dieser Erfahrung kein Akteur mithalten. Selbst der erfahrenste Spieler der Bremer, Marco Friedl, kommt lediglich auf 156 Bundesligaeinsätze. Mit dem Abgang von Milos Veljkovic, der im Sommer in seine Heimat zu Roter Stern Belgrad wechselte, verlor der SVW seinen bislang erfahrensten Spieler (195 Bundesligaeinsätze). Zudem verabschiedete man mit Anthony Jung (SC Freiburg) und Marvin Ducksch (Birmingham City) zwei weitere Stammkräfte, die auch Teil der Mannschaft waren, die den Verein nach dem Bundesligaabstieg in der Saison 2020/21 direkt zum Wiederaufstieg führte. Auf der anderen Seite präsentierte der Geschäftsführer Profifußball Clemens Fritz, neben einigen Leihrückkehrern und aufgerückten U19-Spielern, bislang zwei externe Neuzugänge. Neben Maximilian Wöber, den man per Leihe vom Premier League Aufsteiger Leeds United verpflichtete, vollzog man mit Samuel Mbangula von Juventus Turin den zweitteuersten Transfer der Vereinsgeschichte. Für kolportierte 10 Millionen Euro holte man den 21-jährigen Außenbahnspieler an die Weser.
Dort wird der Belgier von nun an auch von einem Ex-Osnabrücker trainiert. Denn neben seinen langjährigen Co-Trainer Raphael Duarte holte sich Horst Steffen im Sommer auch Ex-Profi Christian Groß an seine Seite. Der 36-Jährige war zuletzt als Scout bei Bayer Leverkusen aktiv und beendete erst im Juli 2024 beim SV Werder Bremen seine aktive Spielerkarriere. Der gebürtige Bremer wechselte im Sommer 2018 vom VfL Osnabrück zunächst in die zweite Mannschaft des SV Werder Bremen und wurde im Laufe der Zeit in die erste Mannschaft hochgezogen, sodass er auf 83 Bundesligaeinsätze zurückblicken kann. Die meisten Pflichtspiele seiner Karriere absolvierte der defensive Mittelfeldmann jedoch für den VfL Osnabrück. In insgesamt 146 Pflichtspielen lief Groß für die Lila-Weißen auf und führte die Mannschaft dabei 46-mal als Kapitän auf das Feld.
Aber auch auf der Spielerseite ist bei den Bremern jemand mit Osnabrücker Vergangenheit aktiv. Mit Felix Agu wechselte ein echtes VfL-Eigengewächs im Sommer 2020 zu den Hanseaten. So wurde der heute 25-Jährige nicht nur in Osnabrück geboren, sondern spielte auch seit seinem 11. Lebensjahr für den VfL. Nach 46 Einsätzen für die Profimannschaft der Lila-Weißen zog es den Außenverteidiger schließlich in die Bundesliga. Für die Werderaner lief er bereits in 97 Partien auf und feierte Ende Mai dieses Jahres sogar sein Debüt für die nigerianische Nationalmannschaft.
Ein Wiedersehen mit dem Ex-Klub gibt es am Samstag auch für einige aktuell VfL-Akteure. So liefen Luc Ihorst, Niklas Wiemann, Fridolin Wagner und Kevin Schumacher allesamt für die Grün-Weißen auf, kamen dabei aber vorwiegend für die U23 des SVW zum Einsatz. Einzig Luc Ihorst feierte im September 2018, bei der 0:3-Heimniederlage gegen RB Leipzig, einen zehnminütigen Kurzeinsatz bei den Profis.
Die Ausgangslage Der SVW spielte eine durchwachsene Sommervorbereitung. Die Grün-Weißen konnten nur die Testspiele gegen die klassentieferen FC Verden (6:0) und dem BSV Kickers Emden (3:1) zu Beginn der Vorbereitung für sich entscheiden. Daraufhin folgte im Trainingslager im Zillertal ein 0:0 gegen den italienischen Erstligisten Parma Calcio und ein Doppeltest gegen den Ligakonkurrenten TSG Hoffenheim, bei dem man beide Partien verlor (0:1, 0:3). Ebenfalls zwei Niederlagen folgten im Doppeltest gegen Udinese Calcio, die jeweils mit 1:0 und 2:1 gegen die Bremer am vergangenen Samstag gewinnen konnten. Somit konnte Trainer Horst Steffen, der während der Vorbereitung durch verletzungsbedingte Ausfälle immer wieder auf Stammkräfte verzichten musste, noch keine Euphorie bei seinem neuen Arbeitgeber entfachen. Im ersten Pflichtspiel der Saison stehen die Bremer ebenfalls vor keiner leichten Aufgabe, wenn man an diesem Freitag, einen Tag vor dem Testspiel gegen die Osnabrücker, im DFB-Pokal auf den diesjährigen Finalisten und Drittligameister Arminia Bielefeld trifft. Dass die Bremer selbst von den Ostwestfalen in der Vorsaison im Viertelfinale aus dem Wettbewerb geworfen wurden, verleiht der Partie nochmals mehr Brisanz. Im Test gegen den VfL am Samstag ist damit vor allem mit der zweiten Reihe des Bundesligisten zu rechnen.
Mit Siegen im DFB-Pokal gegen den SV Werder Bremen kennen sich aber auch die Osnabrücker aus. Schließlich konnte der VfL im letzten Pflichtspiel gegen die Grün-Weißen im August 2021 in der ersten Runde des DFB-Pokals einen 2:0-Sieg an der heimischen Bremer Brücke einfahren. Maurice Trapp und Sven Köhler brachten die Brücke damals durch ihre Treffer zur Ekstase. In den anderen 39 Pflichtspielen gegen den SVW hatten dann aber doch meist die Hanseaten die Oberhand. So musste man sich insgesamt 21-mal gegen Werder Bremen geschlagen geben und spielte insgesamt achtmal unentschieden. Neben dem angesprochenen Sieg im DFB-Pokal fuhren die Lila-Weißen zehn weitere Siege ein.
Einen weiteren Sieg gegen die Bremer am Samstagmittag würde Timo Schultz sicherlich auch begrüßen. Schließlich spielt man für ihn auf gewohntem Terrain, spielte der 47-Jährige in seiner Spielerkarriere doch 110-mal für die zweite Mannschaft der Werderaner. Nach dem 7:0-Sieg gegen den Oberligisten TuS Bersenbrück am vergangenen Dienstag möchte Schultz nun auch gegen den klassenhöheren Gegner eine verstärkte Offensivpower als in den ersten beiden Pflichtspielen, bei denen man lediglich ein Treffer erzielen konnte, sehen. Mit dafür sorgen soll fortan auch Stürmer Robin Meißner, der am Mittwochabend als weiterer Neuzugang vorgestellt wurde. Der 25-Jährige wird für eine Saison vom Zweitligaaufsteiger Dynamo Dresden ausgeliehen und weiß auch schon, wie man gegen die Bremer das Tor trifft, nachdem er im Februar 2022 in seiner Zeit bei Hansa Rostock zum 1:2-Anschlusstreffer gegen Werder-Keeper Michael Zetterer traf. Und auch unter Timo Schultz war der gebürtige Hamburger in seiner Zeit beim FC St. Pauli in insgesamt 29 Partien unter Schultz 13-mal selbst und achtmal als Torvorbereiter erfolgreich.
Stimme zum Spiel VfL-Cheftrainer Timo Schultz schickte in Bersenbrück zuletzt eine Mannschaft auf das Feld, die in den ersten beiden Pflichtspielen kaum zum Zug kam. Gegen den Bundesligisten möchte er nun aber nicht einfach zur Stammformation aus den ersten beiden Pflichtspielen zurückkehren. „Die Elf in Bersenbrück hat es gerade in der ersten Halbzeit sehr gut gemacht. Es wird ein Mix. Somit wird es am Samstag etwas Rotation in der Startelf geben, und auch Ismail Badjie und Robin Meißner werden sicherlich einige Minuten auf dem Platz stehen.“
An die Leistung gegen die Bersenbrücker möchte Schultz nun auch gegen den höherklassigen Gegner anknüpfen. „Auch wenn die Bremer nicht mit ihrer ersten Elf antreten, treffen wir auf einen anspruchsvollen Gegner. Wir werden sowohl in der Defensive als auch in der Offensive gefordert werden. Aber ich freue mich auf diese Herausforderung für unsere Jungs und bin mir sicher, dass wir im Spiel Lösungen finden werden.“
Das Personal Bei den Bremern fallen mit Amos Pieper (Hüftverletzung), Jens Stage (Fußverletzung) und Mitchell Weiser (Kreuzbandriss) drei Spieler verletzungsbedingt aus. Außerdem werden durch das Pokalspiel am Vorabend voraussichtlich eher die Reservisten auflaufen.
Beim VfL kehrte der zuletzt angeschlagene Ismail Badjie am Mittwoch wieder ins Mannschaftstraining zurück und steht somit auch für einen Einsatz am Samstag zur Verfügung.
Liveticker und Stream Das Spiel findet zwar unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, wird aber erneut live und kostenlos im Stream auf dem YouTube-Kanal des VfL Osnabrück – presented by Rad-Sport Schriewer – übertragen. Außerdem kann die Partie auch im Liveticker in der App sowie auf der Website im Matchcenter verfolgt werden.
Text: Jendrik Greiwe Beitragsbild: Jonas Jürgens Bilder im Text: osnapix