MillernTon
·17. November 2025
1. Frauen: 2:0 gegen Hamburger SV II

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·17. November 2025

Den ersten Saisonsieg ausgerechnet im Derby zu feiern, ist grundsätzlich eine gute Sache. Im Bericht der 1. Frauen des FC St. Pauli ist die Erleichterung spürbar. Titelfoto: @eddy.photogr
Sagen, wie es ist: Wir hätten auch wirklich keine Lust mehr gehabt, die x. Version von „Hey, besseres Team, mehr Chancen – aber leider…“-Spielberichten zu verfassen. Ihr glaubt gar nicht, wie das die letzten Wochen genervt hat. Nicht nur das drüber Schreiben müssen, sondern natürlich noch viel mehr das auf dem Platz stehend fassungslos und kopfschüttelnd zur Kenntnis zu nehmen, ohne es ändern und den Schalter umlegen zu können.Nun aber: Derbysiegerinnen! Und das kam so:
Der unbedingte Wille war schon den ganzen Tag zu spüren. Die FeldArena war schon beim Aufwärmen deutlich besser gefüllt als sonst, statt Vorfreude war es bei uns aber wohl eher ein angespanntes Knistern. Klar, wenn man aus neun Spielen noch keinen Sieg geholt hat und die Abstiegsplätze einen gefangen halten, steht „vor Selbstbewusstsein nur so strotzen“ nicht ganz oben auf der eigenen Gefühlsskala. Insbesondere, wenn man aus den letzten vier Spielen gegen den gut ausgebildeten Nachwuchs des Erstligisten bisher nur zwei Unentschieden und zwei Niederlagen geholt hat und besagte Gegnerinnen schon wieder im Aufstiegsrennen mitmischen.
Aber hey, unser Platz, unsere Fans, unsere Punkte!Und so gingen wir das Spiel auch an, eine pickepackevolle FeldArena an unserer Seite, wo die Leute teils in Dreierreihen hintereinander standen. Und sowohl wir als auch die Fans merkten schnell: Hier geht was.

Rachel Rinast im Zweikampf mit Antonia Fischer. // (c) @eddy.photogr
Trotzdem lange Gesichter beim Gang in die Kabine, denn statt der mehr als verdienten Führung erfolgte der Halbzeitpfiff beim Stand von 0:0. Nicht nur wir hatten wohl mindestens zweimal den Torschrei schon auf den Lippen, als Ray zunächst volley frei vorm Tor drüber schoss und nur kurze Zeit später von der Mittellinie alleine auf die Torhüterin zulief, dann aber eben auch an ihr scheiterte.Schon wieder „besseres Team, mehr Chancen, aber…“? Nein, heute nicht.
Nervosität? Ließen wir uns zumindest nicht anmerken.Und nach exakt einer Stunde war es dann endlich so weit. Lina setzte sich am Strafraumrand durch und verwandelte eiskalt, über die Torhüterin hinweg. // Instagram-Video

Lina Jubel erzielt in etwa einer halben Sekunde das 1:0. // (c) @eddy.photogr
Und nur sechs Minuten später war Ray links durch, flankte weeeeeeeit an den langen Pfosten. Während einige wohl schon „Zu weit!“ dachten, war erneut Lina zur Stelle und verwandelte sehenswert, artistisch, künstlerisch anspruchsvoll, direkt und vor allem erfolgreich zum umjubelten 2:0.Ja! Endlich! So wichtig!Lassen wir die Doppel-Torschützin selber zu Wort kommen:
„Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, nach so langer Zeit endlich wieder ein Spiel zu gewinnen und dann auch noch das Derby! Diese Spiele sind immer besonders und dass ich dem Team mit den zwei Toren dabei helfen konnte, freut mich natürlich sehr. So richtig habe ich noch realisiert, was gestern passiert ist, aber so glücklich bin ich lange nicht mehr in die neue Woche gestartet!“ Lina Jubel, FC St. Pauli, Derbydoppeltorschützin
Wir brachten die restliche Spielzeit hinter uns, Tara hielt den Kasten sauber und endlich konnten wir in dieser Saison drei Punkte bejubeln und mit unseren Fans feiern. Danke, dass Ihr so zahlreich da gewesen seid.

Dieses Spiel hat Spuren hinterlassen. Rachel Rinast mit Blut an den Händen und kämpferischer Geste in der Kabine.
// (c) FCSP 1. Frauen
Der Rest war eine große Feier. Erst auf dem Platz unter uns, dann mit den Fans und dann in der Kabine, inklusive Justin Bieber-Performance. Diese wurde am späten Abend noch in einer Karaoke-Bar wiederholt, aber diese Berichterstattung ersparen wir Euch dann doch lieber.
Uns ist auch klar, dass wir noch gar nichts erreicht haben und weiterhin auf einem Abstiegsrang stehen, wo wir uns vor der Saison ganz sicher nicht erwartet hatten. Diesen aber zu verlassen, haben wir jetzt nächste Woche in Barmke zumindest wieder in der eigenen Hand.Wir wünschen Euch einen schönen Wochenstart!// FC St. Pauli 1. Frauen
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