„Andere sind dran“: Kahn spricht sich gegen DFB-Comeback von Neuer aus | OneFootball

Die Diskussion um eine mögliche Rückkehr von Manuel Neuer in die deutsche Nationalmannschaft nimmt nach seinen überragenden Leistungen für den FC Bayern München wieder Fahrt auf. Doch Oliver Kahn mahnt zur Besonnenheit. Der frühere Bayern-CEO und DFB-Torwart sieht die Zeit reif, um der nächsten Generation das Vertrauen zu schenken.

Im Sky-Talk „Triple – der Hagedorn-Fußballtalk“ zeigte Kahn zunächst große Wertschätzung für den 39-Jährigen, der zuletzt beim 2:1-Sieg gegen Paris Saint-Germain eine Weltklasseleistung zeigte: „Über die Qualitäten von Manuel Neuer müssen wir genauso wenig diskutieren wie über die Qualitäten von Leroy Sané – das hat man auch gegen Paris Saint-Germain gesehen. Er hat die Erfahrung, Spiele auf höchstem Niveau durchzuziehen.“

Trotzdem rät Kahn davon ab, die Tür für eine Rückkehr ins DFB-Team vorschnell wieder zu öffnen: „Julian Nagelsmann hat deutlich gesagt, dass Marc-André ter Stegen die Nummer eins ist, wenn er wieder fit ist. Dann zurückzurudern ist für den Bundestrainer nicht so einfach.“

„Nicht immer in der Vergangenheit hängen“

Foto: IMAGO/Eibner

Statt über einen Rücktritt vom Rücktritt zu spekulieren, fordert Kahn einen klaren Generationswechsel zwischen den Pfosten: „Ich bin ein Freund davon, auch mal der neuen, jüngeren Generation eine Chance zu geben, etwas aufzubauen – und nicht immer dem Fehler nachzuhängen, dass das, was in der Vergangenheit gut war, wieder gebraucht wird.“

Kahn betonte, dass Neuer sportlich weiterhin absolute Weltklasse sei, die DFB-Elf aber langfristig denken müsse.

Neuer, der sich in den letzten Monaten in absoluter Topform präsentiert hat, steht bei Bayern wieder im Zenit seines Könnens. Seine Gala gegen PSG brachte ihm nicht nur die Auszeichnung zum „Man of the Match“, sondern auch neue Rufe nach einem WM-Comeback.

Kahn sieht das anders: Für ihn ist jetzt die Zeit, eine neue Hierarchie im DFB-Tor aufzubauen – auch wenn die Diskussion um Neuer nach solchen Leistungen kaum zu vermeiden ist.

Auch Julian Nagelsmann hat sich zuletzt sehr deutlich gegen eine Rückkehr von Neuer ausgesprochen. Der Bundestrainer hält weiterhin am verletzten Marc-André ter Stegen vom FC Barcelona fest.