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·19. November 2025
Aues Finanzboss Böhme: "Wir sollten wachsam sein"

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Ab dem 1. Dezember tritt Enrico Böhme sein Amt als kaufmännischer Geschäftsführer bei Erzgebirge Aue an. Mit der "Freien Presse" sprach er vorab, wie seine Gefühlslage ist und was er bei den Veilchen bewegen möchte.
Enrico Böhme wird die Spiele seines Erzgebirge Aue auch künftig meist von der Tribüne aus verfolgen – geändert hat sich jedoch mindestens sein Titel auf der Eintrittskarte. Dort steht ab 1. Dezember kaufmännischer Geschäftsführer. Diese Beförderung fühlt sich für den langjährigen FCE-Fan "noch ein bisschen unwirklich" an, sagte er der "Freien Presse": "Ich denke, wenn die Realität zuschlägt, wird das Stück für Stück kommen. Ich freue mich riesig auf die Aufgabe. In meinen kühnsten Träumen hätte ich mir nicht vorstellen können, dass das einmal passieren könnte."
Zur Vorfreude gesellt sich jedoch eine große Portion Arbeit. Schließlich ist die wirtschaftliche Situation angespannt – "überall, auch im Erzgebirge". Umso wichtiger sei die enge Bindung an regionale Unternehmen: "Unsere Sponsoren kommen vornehmlich aus der Umgebung. Sie unterstützen den Verein, weil sie der Region helfen wollen. Solche Partner zu finden und vertrauensvoll mit ihnen zu arbeiten, ist entscheidend." Daher gelte es, "solche Leute zu finden und mit ihnen vertrauensvoll zusammenzuarbeiten." Um den FCE für Firmen weiterhin attraktiv zu halten, gehe es für ihn vor allem darum, den Verein auch zukünftig "als das zu etablieren, was er ist – wie bei David gegen Goliath. Es geht um die DNA. Wir sind die Kleinen und werden die Großen immer wieder ärgern. Da mitzuhelfen, dabei zu sein, dies zu ermöglichen, das ist ein Riesenanspruch."
Als Betriebswirt klingt seine Aufgabe erst mal simpel: "Im Endeffekt geht es schlicht darum, die Einnahmen zu erhöhen und die Kosten zu senken. Mehr ist es nicht." Bei einem Fußballverein sei das allerdings komplexer, da der finanzielle Erfolg "direkt proportional vom sportlichen Erfolg" abhängt. Deshalb steht für ihn ein sportliches Ziel an oberster Stelle: Der Klassenerhalt. Aktuell sind die Veilchen auf einem direkten Abstiegsplatz (17.), haben wiederum nur einen Punkt Rückstand auf das rettende Ufer (16.).
So oder so wolle sich Böhme aber nicht ins sportliche Tagesgeschäft einmischen. Sport-Geschäftsführer Matthias Heidrich "ist der Fachmann, was den Sport betrifft. Ich bin hoffentlich der Fachmann, was das Kaufmännische angeht", stellte der langjährige Aue-Fan klar. Dennoch werde es Überschneidungen geben, "die so gravierend sein werden dass wir voneinander abhängig sind. Aber ansonsten werde ich mit der sportlichen Führung nicht viel zu tun haben". Trotz der sportlich und – allgemein auf der Welt – wirtschaftlich schwierigen Situation gehe er sehr optimistisch an seine Aufgaben: "Ich glaube nicht, dass wir uns Sorgen machen müssen. Wir sollten wachsam sein, mit Sicherheit. Wir dürfen den Bogen nicht überspannen. Wir sollten solide wirtschaften und aus dem, was wir haben, das Beste machen."









































