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·22. September 2025
"Blamabel" und "bodenlos": Bei den Löwen herrscht Schockstarre

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·22. September 2025
Zwei Tage ist er inzwischen her, der Offenbarungseid der Münchner Löwen gegen Hoffenheim II. Doch noch immer befindet sich der TSV nach dem 1:5-Debakel in Schockstarre. Längst ist auch Trainer Patrick Glöckner bei einigen Fans bereits angezählt.
Wer als 1860-Fan am Mittwochabend beim Auswärtsspiel in Rostock gedacht hatte, dass ein schwächerer Auftritt als in der ersten Halbzeit kaum möglich sein könnte, wurde am Samstag eines Besseren belehrt. Im Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim II wurden die Sechzger über die komplette Spielzeit regelrecht vorgeführt und kassierten erstmals in ihrer Drittliga-Historie fünf Gegentore in einem Heimspiel. Zusammen mit dem 0:4 gegen Verl im vergangenen Dezember stellt das 1:5-Debakel die höchste Heimpleite in der 3. Liga dar. Und das ausgerechnet zum Start der Wiesn.
"Bodenlos! Sowas darf uns nicht passieren", wird Kevin Volland in der "tz" zitiert. "Wir geben uns eigentlich schon nach der 10. Minute auf. Das hat man auch gesehen. Die Energie fehlt zurzeit. Dieses Aufbäumen nach Rückschlägen von allen." Der TSV sei "viel zu leicht" zerfallen und in beide Richtungen behäbig gewesen. "Dann fängt der Kopf auch an, wenn so viel Druck auf dem Kessel ist." Auch Keeper Thomas Däne war bedient: "Wir müssen jetzt einfach schauen, dass wir das Spiel analysieren. Gnadenlos, warum wir zu Hause fünf Gegentore kriegen. Wenn du so auftrittst wie heute, dann ist das nicht nur blamabel, sondern es tut auch sehr, sehr weh."
Die Frage ist: Wie konnte es zu einer derartigen Nicht-Leistung kommen? Und was sind die Konsequenzen daraus? Während sich Sportchef Christian Werner nicht äußern wollte ("Kein Kommentar"), steht für einige Fans bereits fest: Trainer Patrick Glöckner ist nicht mehr der richtige, nachdem sein Matchplan gegen Hoffenheim krachend gescheitert war. Im Nachgang der Partie am Samstag waren bereits vereinzelt "Glöckner raus"-Rufe zu hören. Punktetechnisch sind die Löwen mit elf Zählern nach sieben Partien zwar noch einigermaßen im Soll, zumal nur zwei Punkte zu Platz 3 fehlen. Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass die Punktegewinne gegen Stuttgart II (1:1) und Havelse (3:2) durch ganz späte Tore zuletzt bereits glücklich waren. Der Trend zeigt also schon etwas länger nach unten.
Werner muss nun die Frage beantworten, ob schon jetzt der Zeitpunkt für einen Trainerwechsel gekommen ist. Bislang war der 44-Jährige nicht für eine kurze Zündschnur bekannt. Und so ist eher davon auszugehen, dass er an Glöckner, der sich am Samstag "maximal enttäuscht" gezeigt hatte und nach 27 Spielen bei einem Punkteschnitt von 1,78 steht, weiter festhalten wird. Klar ist aber: Aus der nun anstehenden Englischen Woche mit Spielen gegen Aue, Köln und Wiesbaden müssen mindestens sechs bis sieben Punkte her, um den Anschluss nach oben nicht zu verlieren. Denn zu einem direkten Aufstiegsplatz fehlen den Löwen als Neunter bereits fünf Punkte, Spitzenreiter Duisburg ist gar schon auf acht Zähler enteilt.