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·18. Oktober 2025
Boateng-Rückkehr zum FC Bayern? Neuer Fan-Ärger droht

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·18. Oktober 2025
Jerome Boateng will nach seiner aktiven Karriere nun an der Seitenlinie Fuß fassen. Der frühere Innenverteidiger des FC Bayern plant ein Trainer-Praktikum beim deutschen Rekordmeister – und bringt damit eine hitzige Debatte unter den Anhängern ins Rollen.
Der 37-Jährige, der von 2011 bis 2021 das Trikot der Münchner trug, soll demnächst am Campus des Klubs hospitieren. Er stehe dabei in engem Austausch mit Trainer Vincent Kompany, mit dem ihn sowohl beim Hamburger SV als auch bei Manchester City eine gemeinsame Vergangenheit verbindet.
„Ich habe schon mit ihm gesprochen. Ich kann bei Bayern hospitieren und darauf freue ich mich sehr. Wir müssen nur noch den richtigen Zeitpunkt finden“, sagte Boateng der BILD. Kompany selbst beschrieb seinen ehemaligen Mitspieler als „guten Freund“ und hatte ihn bereits im September eingeladen, seine Erfahrung als Ex-Profi einzubringen.
Foto: IMAGO
Doch schon jetzt formiert sich in den sozialen Netzwerken heftiger Widerstand. Kommentare wie „Dass so ein Mensch mit so einer Vergangenheit überhaupt noch die Chance bekommt, etwas im Verein machen zu dürfen, ist wirklich eine Schande“ oder „das wäre ein Tritt ins Gesicht aller Frauen. Der Verein muss endlich anfangen, zu seinen Werten zu stehen“ spiegeln die aufgeheizte Stimmung wider.
Zudem haben Fans mittlerweile auch eine Online-Petition gestartet, um die Rückkehr zu stoppen. Bei dieser wurden bereits mehr als 4.000 Unterschriften gesammelt.
Der Hintergrund: Gegen Boateng liefen über mehrere Jahre strafrechtliche Ermittlungen. Im März 2025 wurde das Verfahren „im Zweifel für den Angeklagten“ eingestellt, nachdem die Hauptzeugin – seine frühere Partnerin Kasia Lenhardt – nicht mehr aussagen konnte. Die Influencerin hatte sich 2021 das Leben genommen. Bereits zuvor war der Weltmeister von 2014 im Juli 2024 wegen vorsätzlicher Körperverletzung in einem anderen Fall verurteilt worden.
Obwohl die juristischen Verfahren abgeschlossen sind und Boateng laut Aktenlage nicht vorbestraft ist, bleibt sein Name bei vielen Fans umstritten.
Auf Anfrage der BILD äußerte sich ein Bayern-Sprecher wie folgt zu einem möglichen Boateng-Comeback: „Jerome hat den Trainer gefragt, ob er an ein paar Tagen die Trainingseinheiten bei uns beobachten kann. Das ist keine Anstellung. Wenn der Trainer ihm das in Aussicht stellt und es terminlich passt, haben wir nichts dagegen.“
Bereits im Herbst 2023 hatte ein möglicher Comeback-Versuch des Verteidigers für Unruhe gesorgt. Damals spielte Boateng bei keinem Verein und war als Lösung für die Verletzungsprobleme in der Defensive im Gespräch. Trotz guter Leistungen im Probetraining entschied sich der Verein gegen eine Verpflichtung. Grund dafür war laut Thomas Tuchel nicht nur der sportliche Aspekt: „Wir haben die Gesamtsituation noch einmal analysiert. Dann war es auch eine Entscheidung vom Verein und die muss man dann auch so akzeptieren.“
Damals hatten Fans beim Heimspiel gegen Freiburg mit Bannern in der Südkurve protestiert – ein öffentlicher Druck, dem der Verein offenbar nicht standhalten wollte. Nun steht erneut ein Heimspiel gegen Borussia Dortmund an – möglicherweise der nächste Schauplatz für Fanproteste.