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Julia Göge·28. November 2025
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Julia Göge·28. November 2025
Es war ein Europa League Abend, mit den man sich beim VfB Stuttgart wahrscheinlich noch länger beschäftigen wird. Zum einen sind da die wichtigen drei Punkte gegen Go Ahead Eagles Deventer, die den VfB dem Achtelfinale der Europa League ein gutes Stück näher bringen.
Zum anderen sind da die ganzen Bilder der niederländischen Polizei im Vorfeld des Spiels, die sich gestern Abend auf Social Media rasend verbreitet haben: Polizisten, die die Anhänger der Schwaben augenscheinlich unverhältnismäßig hart attackieren. Teilweise ewig lang festhalten und ihnen so dein Eintritt ins Stadion verwehren wollen.
"Was mich wirklich schockiert, ist, wenn du heute in Europa aus einem Bus aussteigst und zur Begrüßung erst mal einen Knüppel ins Genick bekommst. Wo sind wir denn?" zeigte sich Stuttgarts Vorstandsvorsitzender Alexander Wehrle in der Halbzeitpause beim Interview mit 'RTL' über das Vorgehen sichtlich entsetzt. Der VfB-Boss sagte, er sei selbst vor Ort gewesen und habe das Vorgehen der Polizei erlebt.
"So geht die Fankultur kaputt in Europa. Ich muss wirklich sagen, ich bin schockiert. Wir haben uns auch beschwert bei der UEFA, das können wir nicht so stehen lassen. Ich bin froh, dass ich es selber gesehen habe, weil ich hätte es nie für möglich gehalten." Über eineinhalb Stunden sei er mit den VfB-Anhängern festgehalten worden, bevor sie wieder das Gelände verlassen durften. Das Verhalten der Polizeibehörde, so Wehrle, sei inakzeptabel gewesen.
Ron König, Bürgermeister von Deventer, betonte, man habe schon am Nachmittag das Betretungsverbot der Stuttgarter für die Innenstadt erlassen. Es habe sich jedoch gezeigt, "dass andere Leute ganz andere Vorstellungen haben. Im Interesse der Sicherheit echter Fußballfans, Einwohner und Unternehmer habe ich daher diese Maßnahme ergriffen".
Doch nicht nur neben dem Platz kam es an diesem Abend zu unschönen Szenen seitens der Niederländer: In der 72. Minute brachte der gerade erst eingewechselte Edvardsen Karazor unnötig von hinten zu Fall.
Als sei das nicht schon Aufreger genug, eskalierte die Situation danach noch mehr, als Edvardsen an Angelo Stiller vorbeiging und Anspielungen auf seine Nase machte.
Auch der niederländische Experte Wesley Sneijder verurteilte die Aktion: "Ich finde das traurig. So etwas gilt es in keiner Weise zu akzeptieren. Er muss in die Kabine gehen und sich entschuldigen. Das ist Mobbing. Wir kennen genug Beispiele, bei denen das schlecht ausgegangen ist. Das ist eine üble Sache."
Am Ende reisen die Stuttgarter mit einem 4:0 Sieg wieder nach Deutschland zurück und das sollte dann wenigstens für ein bisschen Genugtuung an so einem Abend sorgen.
📸 Selim Sudheimer - 2024 Getty Images









































