REAL TOTAL
·2. November 2025
Chance nicht genutzt: Für Mastantuono wird es komplizierter

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·2. November 2025

Gegen Valencia tat sich Franco Mastantuono schwer, wie schon oft im bisherigen Saisonverlauf – Foto: Angel Martinez/Getty Images
Eine königliche Gala zum Abschluss des Heimspielblocks, den Real Madrid mit maximaler Punkteausbeute abschlossen hat, doch das spektakuläre 4:0 der Königlichen gegen den FC Valencia am Samstagabend hatte am Ende nicht nur Gewinner. In einem Spiel, in dem jeder Blanco gewissermaßen seine Glanzmomente hatte und auf die eine oder andere Art auffiel, blieb Franco Mastantuono, obwohl er durchspielen durfte, weitestgehend unsichtbar. Zu keinem Zeitpunkt fand der 18-Jährige die Bindung zum Spiel seines Teams, wirkte teilweise wie ein Fremdkörper, ohne gefährliche Aktionen im letzten Drittel und mit einer außerordentlich hohen Ballverlustquote – 14 an der Zahl bei gerade einmal 65 Ballkontakten. Und auch defensiv fiel der Neuzugang eher negativ auf, konnte nur zwei seiner neun Direktduelle für sich entscheiden, wenngleich dies gegen das harmlose Valencia keinerlei Folgen hatte. Dabei war die Partie eine erneute Bewährungsprobe für den Linksfuß, nachdem er gegen Juventus und den FC Barcelona zuletzt gerade einmal sechs Minuten auf dem Platz stand. Diese konnte er jedoch nicht bestehen, was zum bisherigen Saisonverlauf des Youngsters, der bis dato für viele überraschend oft in der Startelf stehen durfte.
Nur zweimal in den bisherigen 14 Saisonspielen blieb Mastantuono ohne Einsatz, durfte gar neun Mal von Beginn an ran, doch sein offensiver Output ist bis dato recht bescheiden. Ein einziger Treffer im Gastspiel bei Levante (4:1) steht nur zu Buche, während die Königlichen weiterhin auf die erste Torvorlage des Argentiniers warten. Während in den ersten Wochen zumindest punktuelle Fortschritte zu verzeichnen gab – in den Partien gegen Mallorca, Espanyol und Marseille kam der frühere Spieler von River Plate in mehrere Abschlusssituationen, die er allerdings ungenutzt ließ –, läuft es seit dem vorläufigen Höhepunkt bei Levante überhaupt nicht mehr. Seitdem kommt Mastantuono gerade einmal auf vier Torschüsse und 0,4 Key-Pässe pro Partie. Außergewöhnliche oder gar spektakuläre Momente wie Dribblings sind ebenso Mangelware, sodass der Gesamtimpact schlichtweg dünn ist.
Mastantuonos Zahlen 2025/26
Dünn dürfte auch die Luft für den erst seit August volljährigen Offensivspieler in den kommenden Wochen werden, denn zu seinen bescheidenen Auftritten kommt noch der Umstand dazu, dass durch die Genesung von Trent Alexander-Arnold und die dadurch wahrscheinliche, baldige Rückkehr von Federico Valverde ins Mittelfeld der Platz in der Offensive von Xabi Alonso noch enger als bisher wird, resultierend aus der dann noch offensiveren Positionierung von Arda Güler und Jude Bellingham, die derzeit beide aufgrund ihrer Leistungen und ihres Impacts unantastbar sein dürften. Und auch Brahim Díaz zeigt bei seinen bisher meistens kurzen Einsätzen, dass mit ihm immer zu rechnen sein muss.
Aus den für einen jungen und unerfahrenen Neuzugang überraschend vielen Startelfeinsätzen konnte Mastantuono wenig machen, über wenige gute Ansätze kam er nicht hinaus, doch genau diese Ansätze machen trotzdem Hoffnung und Mut, auch im Hinblick auf die nähere Zukunft. Denn der Linksfuß ist nicht nur ein guter Techniker, sondern auch durchaus in der Lage physisch auf dem höchsten Level mitzuhalten, dazu bringt er noch eine gehörige Portion Geschwindigkeit mit. Alles Attribute, die ihm in den kommenden Wochen wenigstens regelmäßige Einsätze als Joker bescheren könnten. Entweder als Rechtsaußen, wo er bisher immer positioniert war, oder aber auch als rechter Achter im 4-4-2-System, das unter Xabi Alonso nie auszuschließen ist.
Dass Mastantuono weiter Chancen bekommen wird, dürfte jedenfalls ziemlich sicher sein, denn Alonso ist offensichtlich ein Fan des argentinischen Nationalspielers. Dass der Baske immer wieder auf ihn setzt, kommt schließlich nicht von ungefähr, zumal der Spieler sich bisher sowohl auf als auch neben dem Platz auch abgesehen vom Sportlichen tadellos verhält. Nur die Rolle dürfte sich vorläufig verändern und zu mehr Ein- statt Auswechslungen führen.
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Wie Fluch und Segen gleichzeitig erweisen sich derzeit die recht vielen Einsätze Mastantuonos, denn dadurch rückte er überraschend schnell in den Fokus der Öffentlichkeit und dementsprechend stiegen auch die Erwartungen. Erwartungen, die womöglich (noch) etwas unrealistisch sind. Bei allem zweifellos vorhandenen Talent und Potenzial darf nicht außer Acht gelassen werden, dass es sich um einen enorm jungen Spieler handelt, der zum ersten Mal außerhalb seiner argentinischen Heimat spielt und lebt. Dass Mastantuono erst nach seinem 18. Geburtstag überhaupt zur Mannschaft stoßen durfte und bis zum ersten Saisonspiel gegen Osasuna gerade einmal vier Tage mit dem Team arbeiten konnte. Man wird bei Real Madrid mit ihm noch Geduld haben müssen, aber auch der Spieler selbst muss geduldig und ruhig bleiben.
Dass Xabi Alonso diese Geduld aufbringen kann und wird, dürfte angesichts des ersten Saisonviertels, in dem er so oft auf Mastantuono setzte, außer Frage stehen. Auf der anderen Seite macht der 18-Jährige selbst grundsätzlich einen für sein Alter und die sicherlich nicht einfache neue Lebenssituation erstaunlich reifen und abgeklärten Eindruck, der sich sowohl in öffentlichen Auftritten als auch in Trainings widerspiegelt, sodass etwaige Forderungen oder öffentliche Unmutsbekundungen seinerseits quasi ausgeschlossen sind. Schließlich ist die Saison noch sehr lang und die wichtigsten und schwierigsten Phasen kommen erst noch auf Real Madrid zu – Franco Mastantuono wird sicherlich noch weiter seine Chancen bekommen, in welcher Rolle auch immer.









































