FC Schalke 04
·15. November 2025
Christina Rühl-Hamers: Die neue Anleihe wird ein großer Erfolg

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·15. November 2025

Auf der Mitgliederversammlung am Samstag (15.11.) ordnete Christina Rühl-Hamers, Mitglied des Vorstands, die finanzielle Lage der Königsblauen ein. Dabei skizzierte sie die wichtigsten Kennzahlen und ging auf die neue Anleihe ein. schalke04.de hat die Aussagen zusammengefasst.
Christina Rühl-Hamers über …
… die aktuelle Situation des Vereins: Im Vergleich zur Mitgliederversammlung 2024 stehen wir in der Tabelle weitaus besser da: 15 Punkte mehr, zwölf Plätze weiter oben – und ja, 17 Gegentore weniger. Vor einem Jahr habe ich versprochen: Wir werden Antworten finden, die Schalke besser machen. Das ist uns gelungen.
Insbesondere Matthias Tillmann hat bereits vor mehr als einem Jahr federführend Prozesse im Sport angestoßen, deren Effekte wir nun sehen. Ich bin davon überzeugt: Der eingeschlagene Weg ist auf Strecke der Richtige! Wir gewinnen mit diesem Weg Stück für Stück unsere wirtschaftliche Handlungsfähigkeit zurück.
Mit einem klaren Plan und maximaler Geschlossenheit, das sieht man in diesen Tagen, kann man trotz all der Herausforderungen gemeinsam erfolgreich sein: sportlich und finanziell.
… die wichtigsten finanziellen Kennzahlen: Für das Geschäftsjahr 2024/2025 hat der FC Schalke 04 einen Konzernjahresüberschuss von 5,5 Millionen Euro erwirtschaftet. Damit haben wir unser Ziel erreicht und den erfolgreichen Stabilisierungskurs der vergangenen Jahre bestätigt. Die Umsatzerlöse liegen bei 158 Millionen Euro – für die Zweite Liga ist das eine vergleichsweise außergewöhnliche Summe. Und das alles trotz sinkender TV-Geld-Einnahmen und eines wirtschaftlich schwierigen Umfelds.
Einen Teil der gestiegenen Erlöse verdanken wir relativ hohen Transfersummen aus Spielerverkäufen – Assan Ouédraogo, Keke Topp und Marius Müller sind hier zu nennen – sowie einer außergewöhnlich hohen Anzahl von Sonderveranstaltungen in der VELTINS-Arena – darunter ausverkaufte Konzerte internationaler Top-Stars wie Taylor Swift oder die Champions-League-Heimspiele von Shakhtar Donetsk.
Besonders positiv zu bewerten ist zudem die Entwicklung der Gesamtverbindlichkeiten. Gemeinsam haben wir diese von 163 Millionen Euro auf 148 Millionen Euro gesenkt. Ende 2020, nachdem wir im Sommer das sogenannte Corona-Darlehen in Höhe von 35 Millionen Euro aufgenommen hatten, lagen die Gesamtverbindlichkeiten noch bei 217 Millionen Euro. Fast 70 Millionen Euro Abbau in etwas mehr als vier Jahren – das muss man erst einmal schaffen. Allein die Tilgungen und Zinszahlungen betragen in Summe rund 16 Millionen Euro pro Jahr! Das Geld muss erst einmal erwirtschaftet werden.
Die Gesamtentwicklung zeigt: Wir sind auf dem richtigen Weg! Auch wenn er lang erscheint: Wir müssen ihn konsequent weiter gehen, Schritt für Schritt. Dies betrifft die Generierung von Einnahmen ebenso wie die Kostenkontrolle.
… die Eigenkapitalregel der DFL: Unser ständiger Begleiter ist die Eigenkapitalregel der DFL. Wie bekannt ist, müssen wir unser negatives Eigenkapital nach den aktuellen Statuten jedes Kalenderjahr um fünf Prozent reduzieren – momentan reden wir also von rund fünf Millionen Euro bis zum 31. Dezember dieses Jahres.
2024 haben wir eine Punktlandung hingelegt. Auch für dieses Jahr streben wir die Erfüllung an und sind erneut zuversichtlich, das zu schaffen. Neben Transfererlösen hilft uns dabei die neue Fördergenossenschaft enorm. Ich sage das ganz deutlich: Sie wird beim Eigenkapital noch eine wichtige Rolle spielen. Wir sind noch im Entscheidungsprozess, ob wir die Effekte bereits aktuell benötigen oder erst in 2026 – oder teils, teils. Diese Flexibilität ist ein enormer Vorteil und nur dank der Auf Schalke eG möglich.
2026 endet zudem die 25-jährige Abschreibung der VELTINS-Arena. Das wird uns bei der Erfüllung der Eigenkapital-Regel ebenfalls Luft verschaffen.
… die weiterhin verfolgte Finanzstrategie: Top-Priorität hat nach wie vor unser inzwischen bekannter Dreiklang. Im Fokus steht erstens die sportliche Entwicklung: Dafür wollen wir – wie in jeder Saison – ein schlagkräftiges Budget zur Verfügung stellen. Zweitens: Gewinne erwirtschaften und so die Eigenkapital-Regel erfüllen. Und drittens müssen wir Liquidität generieren, um neben dem Abbau von Verbindlichkeiten notwendige Investitionen zu ermöglichen.
Dieser Dreiklang muss jederzeit funktionieren. Dabei hilft naturgemäß der sportliche Erfolg. Besonders vor dem Hintergrund der vergangenen beiden Saisons stellt uns der Start in die neue Spielzeit sehr zufrieden.
… den Spagat zwischen Sparen und Investieren: Ein gutes Beispiel dafür ist die Knappenschmiede. Ja, wir haben konzernweit massiv Kosten eingespart. Aber in der Knappenschmiede haben wir mit Augenmaß agiert und weiter investiert. Dieser Kurs hat sich ausgezahlt: Allein in den vergangenen beiden Sommer-Transfer-Perioden reden wir von rund 25 Millionen Euro Einnahmen über Ablösen, Weiterverkaufs-Beteiligungen und den sogenannten FIFA-Soli. Eine starke Knappenschmiede hilft Schalke sportlich wie wirtschaftlich.
… die neue Anleihe 2025/2030: Ein weiterer wichtiger Baustein der langfristigen Finanzplanung ist unsere neue Unternehmens-Anleihe. Die Anleihe 2025/2030 hat eine Laufzeit bis zum 26. November 2030, sie bietet einen festen jährlichen Zinssatz von 6,5 Prozent plus 1,5 Prozent als einmaligen Bundesliga-Bonus im Fall eines Aufstiegs in diesem Zeitraum.
Die Zeichnungs-Frist läuft noch fünf Tage, dennoch können wir bereits jetzt sagen: Die Anleihe hat alle Erwartungen weit übertroffen. Deshalb haben wir vor wenigen Tagen beschlossen, das öffentliche Angebot auf bis zu 75 Millionen Euro zu erhöhen. Das bislang hohe Zeichnungsvolumen hat uns überrascht. Die neue Anleihe wird ein großer Erfolg werden.
Dieser Erfolg ist eine große Chance für Schalke, weil wir mehr Themen schneller anpacken können. Das Vertrauen von privaten wie professionellen Anlegern ist stark gewachsen, es ist spürbar, dass man uns abnimmt: Die Schalker, die meinen es ja wirklich ernst mit ihrem Stabilisierungskurs. Es ist diese Konsequenz der vergangenen Jahre, die uns jetzt zugutekommt. An dieser Stelle einmal ganz deutlich: Dieses zusätzliche „neue“ Fremdkapital wird dazu verwendet, bestehende Schulden zu reduzieren oder vielleicht sogar abzulösen. Im Optimalfall können wir unsere Finanzierungsstruktur spürbar verändern. Wir befreien uns von komplizierten Vertrags-Konstrukten und von Ketten, die uns seit vielen Jahren fesseln.
Wird dann alles direkt besser? Nein, das nicht. Aber: Wir können die Dinge wieder selbst in die Hand nehmen – selbstverständlich alles mit Rücksicht auf die Eigenkapital-Regel der DFL.
… den ersten Nachhaltigkeitsbericht des Vereins: Viel Arbeitsenergie ist in den ersten Nachhaltigkeitsbericht geflossen, den der S04 diesen September veröffentlicht hat. Mit dem Bericht schaffen wir noch mehr Transparenz über unser nachhaltiges Wirken und die Rolle von Schalke 04 in der Gesellschaft. Er geht weit über die DFL-Nachhaltigkeits-Richtlinie hinaus, deren Erfüllung seit der Saison 2022/2023 ein Kriterium für die Lizenzvergabe ist.
Gerade in einer Stadt wie Gelsenkirchen, in der viel zu viele Kinder unter der Armutsgrenze leben, in der Bildungschancen sehr ungleich verteilt sind und in der die Arbeitslosigkeit deutlich über dem Landes- und Bundesdurchschnitt liegt, ist soziales Engagement von großer Bedeutung. Es ist ein Teil der Vereins-DNA.
Schalke hilft! – der Name unserer vereinseigenen Stiftung ist damit auch ein Bekenntnis, das wir mit Leben füllen.
Ein buchstäblich greifbares Beispiel, wie der Verein den Klimaschutz angeht, ist die PV-Anlage auf dem Parkhausdach, die wir gemeinsam mit der ELE als unserem langjährigen Partner realisieren konnten. So ist es uns möglich, einen Beitrag für ein besseres Klima in unserer Region zu leisten und gleichzeitig die Energiekosten des Vereins beträchtlich zu senken. Die PV-Anlage produziert am Tag ungefähr so viel, wie ein Zwei-Personen-Haushalt in einem Jahr verbraucht. Oder anders gesagt: Die PV-Anlage erzeugt 79 Prozent unseres Strombedarfs auf dem Vereinsgelände.









































