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·18. September 2024

Copado im Interview: "Können auch einen Platz im Mittelfeld erreichen"

Artikelbild:Copado im Interview: "Können auch einen Platz im Mittelfeld erreichen"

Im Interview mit liga3-online.de spricht Lucas Copado vom FC Energie Cottbus über seinen Wechsel aus Österreich zurück nach Deutschland, emotionale erste Wochen in Cottbus, Ziele mit dem Aufsteiger und das Verhältnis zu seinem Vater Francisco, der früher in der 1. und 2. Bundesliga aktiv war.

"Die beste 3. Liga der Welt"

liga3-online: Kurz vor dem Ende der Transferphase sind Sie nach nur einem halben Jahr in Österreich beim LASK nach Deutschland zurückgekehrt und kicken jetzt auf Leihbasis für Energie Cottbus. Was waren die Gründe, Herr Copado?


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Lucas Copado: Simpel gesagt: Ich wollte mehr Spielpraxis erhalten. Mein Trainer in Linz sagte mir, dass es schwer wird, viele Minuten zu bekommen. Deshalb habe ich gemeinsam mit meinem Vater und einem Beraterteam nach Lösungen gesucht. Bei Cottbus hat es super gepasst. Ich hatte mit Trainer 'Pele' Wollitz sehr gute Gespräche und ich bin davon überzeugt, dass ich hier den nächsten Schritt in meiner Entwicklung gehen kann.

Bei Ihren ersten Einsätzen kamen Sie jeweils als Joker in die Partie. Wie waren Ihre ersten Wochen im Energie-Dress?

Sehr positiv. Ich wurde vom ersten Tag an gut aufgenommen und konnte mich hervorragend integrieren. Das Training macht extrem viel Spaß und die bisherigen Spiele verliefen insgesamt sehr positiv. Das alles macht Bock auf mehr.

Emotional war vor allem der 2:1-Erfolg gegen Alemannia Aachen, bei dem der zuvor lange verletzte Kapitän Axel Borgmann in der achten Minute der Nachspielzeit mit einem Traumtor den Siegtreffer erzielte. Wie haben Sie das erlebt – und was hat dieser Sieg mit dem Team gemacht?

Ich war zu diesem Zeitpunkt erst zwei Tage hier – und dann hatten wir gleich ein so krasses Spiel. Das war wirklich wahnsinnig emotional. Der Sieg hat uns als Team sehr gut getan, um in der 3. Liga anzukommen. Seitdem treten wir besser auf. Beim anschließenden 1:2 in Wiesbaden haben wir gut gespielt, aber unglücklich verloren. Die Partie hätten wir auch gewinnen können. Danach haben wir an unsere vorherigen Leistungen angeknüpft, sind in Babelsberg in die nächste Runde des Landespokals eingezogen und haben beim SC Verl mit einer sehr guten Teamleistung verdient 3:0 gewonnen. Wichtig war auch, dass wir erstmals in dieser Saison die Null gehalten haben. Das gibt uns weiteres Selbstvertrauen für die kommenden Wochen.

Es waren Ihre ersten Profispiele in Deutschland überhaupt, nachdem Sie vor Ihrem Wechsel nach Linz für die U23 des FC Bayern in der Regionalliga Bayern gespielt hatten. Was sagen Sie zur Qualität in der 3. Liga?

Die Qualität in der 3. Liga ist sehr gut. Für mich ist es sogar die beste 3. Liga der Welt. Klar gibt es auch Teams, die weniger Fußball spielen, viele Teams spielen aber einen sehr guten Ball. Insgesamt ist das Niveau top.

Traum von Spielen in Spanien

Welche Ziele verfolgen Sie in und mit Cottbus?

Das Ziel des Vereins ist der Klassenverbleib. Aber ich bin mir sicher, dass wir auch einen Platz im Mittelfeld erreichen können, wenn wir konstant unsere Top-Leistung abrufen. Ich persönlich möchte so viel wie möglich spielen und dem Team mit Toren und Vorlagen weiterhelfen. In den Gesprächen mit 'Pele' Wollitz wurde schnell klar, dass mein Wechsel zum FC Energie eine Win-win-Situation ist. Ich kann mich als Person und Spieler weiterentwickeln und das Team profitiert von meinen Qualitäten. Unser Trainer unterstützt mich sehr, spricht viel mit mir. Ich habe das Gefühl, dass Cottbus genau die richtige Station für meine aktuelle Situation ist.

Ihr Vater Francisco spielte in der 1. und 2. Bundesliga – wollen Sie dort irgendwann auch hin?

Klar – ich möchte so hoch wie möglich spielen. Mein Traum ist es, irgendwann in Spanien zu kicken. Dort fühlen wir uns als Familie am wohlsten. Wir lieben dort alles – die Mentalität, den Fußball, der gespielt wird, und insgesamt das Leben. Mein Vater hatte immer den Traum, für den FC Sevilla zu spielen, weil seine Eltern von dort kommen. Diesen Traum habe ich von ihm übernommen. Es wäre das Größte für mich, unseren gemeinsamen Traum zu erreichen und später einmal für Sevilla aufzulaufen.

Das Verhältnis zu Ihrem Vater scheint sehr eng zu sein.

Das ist es auch. Ich habe lange allein bei ihm gelebt, und wir sind jeden Schritt im Leben zusammen gegangen. Er ist immer an meiner Seite und ich treffe keine Entscheidung ohne ihn. Sein Rat ist mir sehr wichtig. Er hat viel Erfahrung im Fußball, die er mit mir teilt.

Ist er auch oft bei Ihren Spielen im Stadion?

Als ich noch beim FC Bayern gespielt habe, war er immer da. In Linz hat er sich jedes Heimspiel angeschaut. Jetzt in Cottbus ist es aufgrund der Distanz etwas schwieriger. Aber in der 3. Liga kann mein Vater alle Begegnungen im TV gucken. Wir telefonieren ohnehin nach jeder Partie und auch häufig nach dem Training. Dabei gibt er mir viele Tipps und sagt mir, was ich noch besser machen kann.

Am Samstag ist die U23 des VfB Stuttgart zu Gast in Cottbus. Geben Sie Ihr Startelfdebüt?

Das entscheidet der Trainer. Dass ich zuletzt nur von der Bank kam, ist verständlich und kein Problem. Es läuft gut, und da gibt es wenig Anlass für eine Rotation. In der nun kommenden Englischen Woche, bei drei Spielen innerhalb weniger Tage, kann es aber gut sein, dass der Trainer etwas wechselt. Wenn ich von Beginn an ran darf, dann bin ich bereit.

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