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·15. Dezember 2025
Das El-Mala-Bekenntnis des Köln-Managers ist vor allem kluge Verhandlungstaktik

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·15. Dezember 2025

Der 1. FC Köln hat mit Said El Mala einen der interessantesten jungen Spieler der Liga unter Vertrag. Sportdirektor Thomas Kessler weiß das, und er weiß auch, wie man in solchen Situationen kommuniziert. Im Sport1-Doppelpass gab er sich betont entspannt, verwies auf den Vertrag bis 2030 ohne Ausstiegsklausel und erklärte, es gebe keinen Grund, über einen Verkauf nachzudenken. Das klingt nach Souveränität. Aber es ist vor allem kluge Verhandlungstaktik.
Denn Kessler ließ im selben Atemzug die Hintertür offen. Sollte ein zahlungskräftiger Klub mit einem entsprechenden Angebot vorbeikommen, würde man sich sehr wohl Gedanken machen. Die Frage wäre dann, ob es sich lohnt, das Geld zu nehmen und zu reinvestieren, um den Kader insgesamt in der Spitze besser zu machen. Das ist keine Absage an einen Transfer. Das ist eine Einladung an potenzielle Interessenten, ein Angebot zu formulieren, das Köln nicht ablehnen kann.
Diese Doppelstrategie ist nachvollziehbar. Ein Zweitligist wie der FC kann es sich nicht leisten, kategorisch jeden Verkauf auszuschließen. Die wirtschaftlichen Realitäten sind zu drängend, die Möglichkeiten durch einen großen Transfer zu verlockend. Gleichzeitig wäre es fahrlässig, El Mala öffentlich auf den Markt zu werfen und damit den eigenen Verhandlungsspielraum zu schmälern. Kessler macht also genau das Richtige: Er signalisiert Stärke, ohne sich selbst Optionen zu verbauen.
El Mala selbst hat einen Wintertransfer zuletzt ausgeschlossen. Das verschafft dem FC kurzfristig Ruhe. Doch die Dynamik kann sich schnell ändern. Ein 19-Jähriger, der von Bundestrainer Julian Nagelsmann für die Nationalmannschaft nominiert wurde, steht zwangsläufig im Fokus größerer Klubs. Die Frage ist nicht ob, sondern wann ein konkretes Angebot auf dem Tisch liegt.
Die leichte Verletzung vom Spiel gegen Leverkusen scheint harmlos zu sein. Kessler und Trainer Lukas Kwasniok gaben Entwarnung, sprachen von muskulären Problemen ohne ernsten Hintergrund. Das ist eine gute Nachricht für alle Beteiligten. Denn El Malas Wert steigt mit jedem Spiel, in dem er seine Qualitäten zeigt.
Köln befindet sich in einer komfortablen Position. Der lange Vertrag gibt Sicherheit, die fehlende Ausstiegsklausel Verhandlungsmacht. Aber Kesslers Aussagen zeigen auch, dass diese Position nicht in Stein gemeißelt ist. Am Ende entscheidet das Geld. Und wenn die Summe stimmt, wird auch der FC ins Grübeln kommen. Das ist keine Schwäche. Das ist Profifußball.









































