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Philipp Overhoff·23. November 2025

🤔 Der größte Irrtum des Sommers? Dieser Buli-Trainer zeigt's gerade allen!

Artikelbild:🤔 Der größte Irrtum des Sommers? Dieser Buli-Trainer zeigt's gerade allen!

Wenn Ole Werner an diesem Sonntag mit RB Leipzig auf seinen Ex-Klub Werder Bremen trifft, prallen zwei Versionen seiner Trainerkarriere aufeinander: die Bremer Wahrnehmung und die aktuelle Leipziger Realität.

Zwischen beiden Erzählungen liegt ein Graben, der aktuell von Woche zu Woche breiter wird. Denn der Mann, dem man an der Weser jahrelang nachgesagt hat, er könne nicht mit jungen Spielern, formt gerade eine der talentiertesten Offensivmaschinen der Bundesliga.


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Werners Ruf: „Der setzt zu wenig auf die Jugend!"

Dabei wurde Werners Leipzig-Wechsel im vergangenen Sommer durchaus kritisch beäugt. Um das nachvollziehen zu können, muss man auf seine Bremer Zeit zurückblicken. Zwar führte er Werder erst zurück in die Bundesliga, etablierte sie dort und verpasste zweimal nur knapp das internationale Geschäft, doch gerade im Umgang mit Talenten eckte er an.

Der Vorwurf: Zu selten erhielten junge Spieler echte Chancen. Stattdessen baute der urnorddeutsche Pragmatiker oft auf erfahrene Profis, die solide, aber wenig spektakulär agierten. Immer wieder waren es Anthony Jung, Christian Groß oder andere, die hochsolide funktionierten, aber keinen großen Entwicklungssprung erwarten ließen und insgesamt nur wenig Fantasie weckten.

Besonders schmerzhafte Beispiele gibt es hingegen genug: Nick Woltemade etwa bekam unter Werner nur dosiert Einsatzzeiten, wechselte 2024 ablösefrei nach Stuttgart und explodierte regelrecht. Ein Jahr später zog es ihn für 90 Millionen Euro zu Newcastle United. Inzwischen gilt der 23-Jährige als Deutschlands klarer Stürmer Nummer eins für die WM 2026.

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📸 Stuart Franklin - 2024 Getty Images

Oder nehmen wir Eren Dinkci: Der quirlige Offensivmann schlug nach seiner überragenden Leihsaison in Heidenheim die Rückkehr nach Bremen aus und zog seine Ausstiegsklausel. Sein späterer Kommentar bei 'Sky' sprach Bände: Wertschätzung habe er in Freiburg deutlich stärker gespürt.

Ein weiterer Satz aus Werders Saison-Endspurt 2024/25 wurde in den vergangenen Monaten sinnbildlich für Werners Umgang mit jungen Spielern herangezogen. „In dem Moment, in dem es um nichts mehr geht, sind das sicherlich Überlegungen, die man anstellen kann", erklärte der 37-Jährige angesprochen auf die Frage, wann denn vielversprechende Youngster wie Patrice Covic oder Karim Coulibaly mal in der Bundesliga ran dürften.

Heißt im Umkehrschluss: Solange es sportlich wichtig war, blieb die Jugend weitgehend außen vor. Die Zahlen stützen das: Mit einem Durchschnittsalter von 27,0 Jahren stellte Werder in der abgelaufenen Spielzeit die drittälteste Mannschaft der Bundesliga.

Werner straft seine Kritiker Lügen

Kein Wunder also, dass viele skeptisch waren, als Werner im Sommer 2025 zu einem Klub wechselte, der wie kaum ein anderer für die Entwicklung und den gewinnbringenden Verkauf junger Talente steht. Ein Blick auf die Leipziger DNA ließ zwei Fragen aufkommen: Hat er das Zeug zum Trainer eines potenziellen Champions-League-Vereins? Und noch viel mehr: Passt er überhaupt zu besagter RB-Philosophie?

Die heftige 0:6-Auftaktpleite gegen den FC Bayern schien die schlimmsten Befürchtungen erst einmal zu bestätigen.

Doch dann kippte das Bild. Und zwar radikal. Aus den nächsten neun Ligaspielen holten die Sachsen sieben Siege, ein Remis und verloren nur einmal. Leipzig spielt plötzlich wieder den begeisternden, aggressiven Power-Fußball, den man dort naturgemäß erwartet. Im Zentrum dieser Entwicklung stehen dabei auffällig viele junge Spieler.

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Werner selbst distanziert sich ohnehin schon länger von der Darstellung, er würde Talente ungern einsetzen. Auf einer Pressekonferenz im Oktober betonte er, es gebe „unterschiedliche Meinungen“ zu diesem Thema. Entscheidend sei die Kaderstruktur: „Wenn du viele junge Spieler hast, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass du auch welche einsetzt.“

Seine Auswahl treffe er viel eher anhand des Leistungsprinzips. Mehr noch: Wenn zwei Spieler gleichauf sind, spiele der „mit der größeren Perspektive für den Verein“. Er fügte an: „Ich arbeite sehr gerne mit jungen Spielern zusammen.“

Die Leipziger Realität: Jugend im Überfluss

Und diese Behauptung lässt sich kaum besser belegen als mit der aktuellen RB-Elf. Die Mannschaft, die vor der Länderspielpause gegen die TSG Hoffenheim auflief, hatte ein Durchschnittsalter von 24,8 Jahren – und das trotz Routiniers wie Péter Gulácsi (35) oder Willi Orbán (33).

Allen voran glänzt Assan Ouedraogo (19), der unlängst für die deutsche A-Nationalmannschaft debütierte und dabei sofort ein Tor erzielte. Laut 'Sky' würde eine Summe von 50 bis 60 Millionen Euro aktuell nicht ausreichen, um den Mittelfeldspieler aus Leipzig rauszukaufen.

Antonio Nusa (20) gilt ebenfalls als kommender Star und fährt mit Norwegen zur WM 2026. Der Flügelflitzer gehört unter Werner fest zur ersten Elf.

Und dann ist da noch Yan Diomande (19) – das vielleicht größte Juwel im Kader. Trotz gerade einmal 600 Profiminuten kam der Teenager in Sommer für 20 Millionen aus Spanien, ist Stammspieler und an sechs Toren in zehn Spielen beteiligt. Sämtliche europäische Top-Klubs haben ihn bereits auf dem Zettel, weshalb RB laut 'Sport Bild' den höchsten Verkauf der eigenen Vereinsgeschichte anpeilt. 

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📸 Alex Grimm - 2025 Getty Images

Dazu kommen weitere Akteure wie Johan Bakayoko (22), Romulo (23), Nicolas Seiwald (24) und Castello Lukeba (22), die allesamt feste Bausteine im System Werner sind.

Gerade Diomande beschreibt der Coach als Paradebeispiel dafür, wie sehr ihm die Entwicklung junger Spieler Spaß macht. Man könnte „teils Woche für Woche zuschauen, wie die Brust breiter wird.“

Der größte Irrtum des Sommers?

In Bremen war Werner der Trainer, dem man jahrelang fehlende Jugendförderung vorwarf. In Leipzig zeigt er gerade eindrucksvoll das Gegenteil. Ja, vielleicht lag es zumindest teilweise an der Bremer Kaderstruktur. Vielleicht brauchte er die passende Umgebung. Vielleicht ist er aber auch schlicht und ergreifend ein Trainer, der sich weiterentwickelt hat.

Aktuell jedenfalls liefert Werner die beste Antwort auf die vielen Negativ-Stimmen der Vergangenheit. Das ambitionierte Projekt RB scheint für den früheren Kieler keineswegs eine Nummer zu groß zu sein. Und auch, dass er gut mit Talenten kann, bewies Werner eigentlich schon an der Holsteiner Förde.

War die sommerliche Kritik am Leipzig-Wechsel von Ole Werner also verfehlt? Es sieht bisher ganz danach aus!


📸 Alex Grimm - 2025 Getty Images

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