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·23. Oktober 2025

Diskussion um Klopp-Vorschlag: Eberl warnt vor Fehlentwicklung

Artikelbild:Diskussion um Klopp-Vorschlag: Eberl warnt vor Fehlentwicklung

Die Bundesliga diskutiert über Jürgen Klopps Vorschlag, in Deutschland eine eigene U21-Liga nach englischem Vorbild einzuführen. Während RB Leipzigs Sportchef Marcel Schäfer die Idee befürwortet, sieht Bayern-Boss Max Eberl darin keinen Fortschritt für die Nachwuchsförderung.

Mit seinem Impuls hat Jürgen Klopp eine Debatte ausgelöst, die weit über Liverpool hinausreicht. Im kicker-Interview sprach sich der frühere Bundesliga-Coach klar für die Einführung einer U21-Liga aus, um jungen Spielern eine bessere Plattform für ihre Entwicklung zu bieten. „Ich bin absolut davon überzeugt, dass eine solche Liga die Ausbildung junger Spieler verbessern kann“, sagte Klopp.


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Das Konzept existiert in England bereits erfolgreich als „Premier League 2“, in der Nachwuchsspieler der Profiklubs regelmäßig aufeinandertreffen. Auch in Deutschland wird seit Jahren über Reformen im Jugendbereich diskutiert – Klopps Vorschlag sorgt nun für neue Bewegung.

Schäfer: „In der Nachwuchsförderung haben wir Luft nach oben“

Zu den wenigen Befürwortern gehört Marcel Schäfer, Sportchef von RB Leipzig. Im Gespräch mit dem kicker begrüßte er Klopps Ansatz ausdrücklich: „Wir sind uns alle einig, dass wir in puncto Nachwuchsförderung noch Luft nach oben haben.“ Junge Spieler bräuchten regelmäßige Spielzeit auf hohem Niveau, um den entscheidenden Schritt in den Profifußball zu schaffen, so Schäfer weiter.

Leipzig habe bereits positive Erfahrungen mit internationalen Nachwuchsformaten gesammelt. Schäfer verwies auf die Teilnahme der U19 von RB Leipzig am Premier League International Cup, wo man regelmäßig gegen Teams aus England antritt: „Das ist ein Format, das unseren Talenten sehr gut tut.“

Auch Sebastian Schindzielorz, Sportdirektor des VfL Wolfsburg, äußerte sich offen für Klopps Idee. In einer Umfrage des kicker unter allen 18 Bundesligisten standen die beiden jedoch auf weiter Flur: Die Mehrheit der Vereine hält das bestehende System mit zweiten Mannschaften in der Regionalliga oder 3. Liga für sinnvoller.

Eberl kontert: „Männerfußball tut den Jungs gut“

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Foto: IMAGO

Deutlich ablehnend reagierte Bayern-Sportvorstand Max Eberl. Der 52-Jährige hält Klopps Konzept für wenig zielführend: „Ich glaube, dass Männerfußball den Jungs sehr guttut“, erklärte Eberl. Eine U21-Liga würde seiner Ansicht nach nur den Effekt haben, dass „wieder die Gleichen gegeneinander spielen“.

Der Bayern-Boss befürchtet, dass in einer solchen Liga vor allem Spieler zum Einsatz kämen, die weder in der ersten Mannschaft noch in der U19 regelmäßig spielen – und somit nicht die Top-Talente des Landes. „Und damit sind schon wieder nicht die gefördert, die es eigentlich sein sollten“, so Eberl weiter.

Mit seiner Haltung steht Eberl nicht allein. Zahlreiche Bundesliga-Klubs fürchten, dass eine isolierte Nachwuchsliga die jungen Spieler zu sehr von der physischen und mentalen Härte des Männerfußballs entkoppeln würde – einem entscheidenden Baustein auf dem Weg zum Profi.

Trotz der Skepsis wird das Thema nun auf höchster Ebene weiterdiskutiert. Klopp ist Mitglied einer neuen DFL-Expertengruppe, die sich künftig auch mit Fragen der Talententwicklung befassen soll. Ob seine Idee einer U21-Liga dort tatsächlich Anklang findet, bleibt offen – die Meinungen in der Bundesliga könnten kaum unterschiedlicher sein.

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