Dokumentenfälschung in Malaysia zeigt, wie anfällig der Weltfußball für Betrug ist | OneFootball

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·19. November 2025

Dokumentenfälschung in Malaysia zeigt, wie anfällig der Weltfußball für Betrug ist

Artikelbild:Dokumentenfälschung in Malaysia zeigt, wie anfällig der Weltfußball für Betrug ist

Der malaysische Verband kämpft vor dem CAS für sieben gesperrte Spieler, die mit gefälschten Papieren eingebürgert wurden. Was nach einem regionalen Skandal klingt, offenbart ein globales Problem: Die FIFA-Regularien zur Spielberechtigung sind löchrig wie ein Schweizer Käse. Malaysia ist nur die Spitze des Eisbergs.

Die Dreistigkeit ist bemerkenswert. Sieben Profis ohne jeden familiären Bezug zu Malaysia sollten plötzlich malaysische Großeltern haben. Gabriel Palmero aus Spanien, João Figueiredo aus Brasilien, Hector Hevel aus den Niederlanden und vier Argentinier – alle angeblich mit Wurzeln in Südostasien. Die FIFA brauchte nur eine Beschwerde nach dem 4:0 gegen Vietnam im Juni, um den Schwindel aufzudecken. 350.000 Franken Strafe für den Verband, zwölf Monate Sperre für die Spieler. Das Urteil steht, doch Malaysia zieht vor den CAS.


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Was die FIFA als Manipulation brandmarkt, nennt Verbandspräsident Yusoff Mahadi einen Kampf für Gerechtigkeit. Er verteidigt die „Integrität“ der malaysischen Behörden. Das ist entweder Chuzpe oder Verzweiflung. Denn die Beweislage ist erdrückend: Keiner der Spieler hat nachweisbare Vorfahren in Malaysia. Die Dokumente waren gefälscht, die Einbürgerungen ein Betrug am System.

Malaysia bedroht Integrität des Sports

Der Fall bedroht die Integrität des Sports weit über Malaysia hinaus. Wenn Nationalmannschaften zur Ware werden, wenn Pässe sich kaufen lassen wie Trikots, dann verliert der internationale Fußball seine letzte Glaubwürdigkeit. Die FIFA muss hier hart bleiben, sonst öffnet sie Tür und Tor für einen Schwarzmarkt der Staatsbürgerschaften.

Der CAS-Beschluss wird zum Präzedenzfall. Entscheidet Lausanne zugunsten Malaysias, werden andere Verbände nachziehen. Warum mühsam eigene Talente entwickeln, wenn man fertige Profis importieren kann? Katar hat es bei der WM 2022 vorgemacht, Malaysia wollte nachziehen. Die Grenze zwischen legitimer Einbürgerung und Betrug verschwimmt.

Für Malaysia ist der Schaden bereits immens. Sieben Stammspieler fehlen in der Asien-Cup-Qualifikation. Das Team, das Vietnam noch 4:0 besiegte, existiert nicht mehr. Die sportliche Wettbewerbsfähigkeit ist dahin, das Image ruiniert. Der Verband steht international als Betrüger da.

Die wahre Frage ist: Wie viele Malaysias gibt es noch? Wie viele Verbände tricksen mit Papieren, fälschen Abstammungen, kaufen sich Nationalspieler? Die FIFA muss jetzt durchgreifen, systematisch prüfen, Exempel statuieren. Sonst wird aus dem Weltfußball ein globaler Basar, auf dem Nationalitäten gehandelt werden wie Transferrechte. Malaysia ist erwischt worden. Andere sind schlauer. Noch.

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