Ehrliche Einblicke: Jürgen Klopp erklärt, warum er kein Bundestrainer werden wollte | OneFootball

Schon vor dem Ende seiner Zeit als Trainer des FC Liverpool galt Jürgen Klopp für viele in Deutschland als die absolute Wunschlösung für den Posten des Bundestrainers. Klopp ließ diesen Traum platzen und damit die Wunschvorstellung vieler deutscher Fußballfans bis heute unerfüllt. In einem Interview mit der WELT AM SONNTAG erklärte der 58-Jährige nun, warum er den Posten als Trainer der deutschen Fußball-Nationalmannschaft damals nicht antreten wollte.

Emotionale Bindung zu Liverpool verhinderte Bundestraineramt

Von Oktober 2015 bis Sommer 2024 stand Jürgen Klopp an der Seitenlinie der Reds. Mit Liverpool gewann er nicht nur die Premier League, sondern auch die Champions League und die FIFA-Klub-Weltmeisterschaft. Zudem wurde er als Trainer des LFC zum Welttrainer der Saison 2018/19 gewählt. Diese Zeit hat sich auch tief im Herzen des gebürtigen Stuttgarters eingebrannt. So tief, dass Klopp dem DFB auch während einer eher schwierigen Phase in Liverpool 2022/23 keine Zusage erteilen konnte. "Die Saison [...] lief für Liverpool nicht so gut – und im Sommer nach dieser Saison hat Deutschland einen neuen Bundestrainer gesucht. Da hätte ich ja sagen können, weil es vielleicht besser gewesen wäre, mal etwas anderes zu machen.“ Klopp blieb in Liverpool. Julian Nagelsmann wurde Bundestrainer.

"Ich wollte es nicht. Und bei der Entscheidung ging es auch nicht um den Job des Bundestrainers an sich. Ich konnte Liverpool so nicht verlassen. Da war eine Mannschaft, da waren Menschen, zu denen ich ein Verhältnis hatte", so Klopp. Im Vordergrund seiner Überlegungen damals die Verantwortung gegenüber den eigenen Spielern. "Wir hatten Spieler neu geholt, wie Endo, Gravenberch, Szoboszlai und McAllister. Mit ihnen und dem Kernteam wollte ich das noch einmal richten. Das war mir wichtig", so Klopp zu seinen Beweggründen. Der Kult-Trainer wollte weder den Verein noch seine Spieler hängen lassen und setzte sich deshalb dafür ein, dass die Reds aus diesem Tief herauskamen. Dies gelang Klopp, kostete ihn aber viel Kraft. Am Ende wurde der LFC noch Fünfter. "Wir haben das auch hinbekommen. Nichtsdestotrotz reifte der Entschluss, in Liverpool aufzuhören“, so Klopp weiter. Es folgte der emotionale Abschied im Sommer 2024 mit einem dritten Platz. Klopp wurde durch den Niederländer Arne Slot ersetzt.

Ob Jürgen Klopp zeitnah auf eine Trainerbank zurückkehren wird, ist nach wie vor offen. Doch seine Aussagen lassen diese Hoffnung im Keim ersticken. "Zuletzt meinte hier und da schon mal einer zu mir: Mensch, du setzt dich bestimmt bald wieder auf die Bank. Mein Gefühl sagt mir: Nein. Ich habe meinen Job geliebt. Doch ich vermisse nichts.“ Der ehemalige Bundesliga-Trainer von Mainz 05 und Borussia Dortmund bleibt also vorerst weiterhin in seiner Rolle als Global Head of Soccer im RB-Kosmos und könnte womöglich sogar überhaupt nicht mehr als Trainer zurückkehren.

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