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·14. Juli 2024
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Wenn am Sonntag das Endspiel der EM 2024 stattfindet, dann stehen auf beiden Seiten herausragende Fußballer auf dem Platz. Einer von ihnen wird Dani Olmo sein, der in den letzten Partien den Unterschied machte.
Dabei startete er das Turnier als Joker, profitierte etwas zufällig von der Verletzung seines Mitspielers Pedri im Spiel gegen die deutsche Nationalmannschaft. Vorher setzte Olmo Akzente als Joker, jetzt tut er dies bereits von Beginn an. Und sorgt dafür, dass das Spiel der Spanier noch schwerer auszurechnen ist.
Als die EM 2024 begann, waren die Positionen im zentralen Mittelfeld der Spanier klar verteilt. Rodri spielte auf der Sechs, Fabian Ruiz und Pedri hießen die beiden Achter. Trainer Luis de la Fuente setzte hier auf Kontinuität, das Team war eingespielt. Alternativen gab es im Mittelfeld allerdings genügend. Martin Zubimendi, Mikel Merino und auch Dani Olmo scharrten danach mit den Hufen, mussten sich aber hinten anstellen. Im Fall von Olmo begann das Turnier sogar eher frustrierend. Eine halbe Stunde gegen Kroatien, keine Minute gegen Italien. Das hatte er sich anders vorgestellt.
Im dritten Gruppenspiel mit Vollrotation gegen Albanien konnte Olmo Minuten sammeln, bereitete das Siegtor vor. Gegen Georgien im Achtelfinale saß er wieder auf der Bank, traf später als Joker. Auch wenn er sich als gute Alternative empfahl, Pedri spielte weiterhin von Beginn an. Den ein oder anderen Experten überraschte das, denn der junge Spieler des FC Barcelona wirkte nicht bei 100 %, spielte zuvor sehr häufig. Quasi immer, wenn er nicht verletzt war. Im wichtigen Viertelfinale gegen Deutschland saß Olmo erneut auf der Bank. Aber nicht lange. Als Pedri nach einem Kroos-Foul verletzt vom Feld musste, setzte de la Fuente auf die offensivere Variante und brachte den Leipziger.
Eine gute Entscheidung, wie sich herausstellte. Olmo war gegen die DFB-Elf nämlich einer der Schlüsselspieler, wenn nicht gar der beste Mann der Spanier. Er veränderte die Statik des Spiels, war ein Freigeist. Übrigens auch im Halbfinale gegen Frankreich, als er wieder ein wichtiges Tor erzielte. Mit diesen Leistungen sicherte er sich nicht nur den Stammplatz, sondern auch einen solchen im Rampenlicht. Einen, den er ohne seine Verletzungshistorie in Leipzig sicher schon früher auf großer Bühne hätte innehaben können.
Wie groß sein Qualitätsspektrum ist, das zeigte der Spanier in diesem Turnier. Vor allem aber in den letzten beiden Spielen. Er ist nämlich genau der Spieler, der aus dem Spiel der klaren Abläufe eines mit Überraschungsmomenten aus dem Zentrum macht. Nicht falsch verstehen: Ein Mittelfeld Rodri-Ruiz-Pedri erfüllt absolut allerhöchste Ansprüche, es fehlt aber im Vergleich zu einer Ausrichtung mit Olmo eine Spur Rebellentum. Er ist jemand, der auch mal aus den wie am Faden gezogenen Passstafetten aussteigt, die Dinge selbst in die Hand nimmt, dabei aber jederzeit weiß, wann es sich lohnt, das Risiko zu erhöhen.
(Photo by ODD ANDERSEN/AFP via Getty Images)
Diese Mischung aus kreativen Elementen, dem partiellen Ausbrechen aus den Mustern, aber dennoch der nötigen Disziplin, um seine Aufgaben auf dem Feld, die für das System per sé wichtig sind, auszuführen, machen ihn so besonders. Spielt er im Dreiermittelfeld taucht er im Zehnerraum auf, geht auf die Halbpositionen, fällt manchmal sogar komplett auf den Flügel. Mal, um mit Yamal oder Nico zu kombinieren und Überzahlsituationen zu schaffen und mal, um Positionsrochaden durchzuführen, die den jeweiligen Gegner dann wieder durcheinander wirbeln sollen. Es sind die permanente Bewegung und das permanente Warten auf die eine Lücke, die Olmo so gefährlich machen.
Auch gegen England wird er seine Qualitäten auf den Platz bringen wollen. Wenn ihm das gelingt und er seine in diesem Turnier typische Form erreicht, hat Spanien sehr gute Chancen, das Endspiel für sich zu entscheiden. Die Defensive der Three Lions wird jedenfalls gefordert sein und muss aufpassen, Olmo nicht eine Sekunde lang aus den Augen zu lassen. Denn wie er schon gegen Frankreich bewies: Selbst ein minimaler Raum ist für ihn schon groß genug.
(Photo by Dan Mullan/Getty Images)
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