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·30. September 2025
Entwicklung zu erkennen: HSV-Boss nennt Gründe für Aufschwung

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·30. September 2025
Der HSV ist mittlerweile in der Fußball-Bundesliga angekommen. Zumindest, wenn man auf die Leistung gegen Union Berlin am vergangenen Sonntag zurückblickt. In den Spielen zuvor wirkte es vielmehr wie ein Reinstolpern in die Liga. Vor allem nach den Schlappen gegen den Stadtrivalen St. Pauli und gegen den FC Bayern München war man in Hamburg bedient und lag bereits zum Saisonstart am Boden. Die Stimmung hat sich jetzt aber merklich gedreht.
Wenn man HSV-Sportchef Stefan Kuntz fragt, sieht man langsam eine klare Entwicklung der Mannschaft. "Die spielerische Weiterbildung, die Polzin mit seinem Trainer-Team vorangetrieben hat, ist beeindruckend. Die Dynamik, die Merlin mit seinem Trainer-Team hat, [...] dieses Paket passt im Moment extrem gut."
In Berlin wirkten die Hanseaten zuletzt sehr stabil, vor allem in der Defensivarbeit. Zwar gab es reichlich Chancen auf beiden Seiten, aber über das gesamte Spiel hinweg hatten die Hamburger deutlich mehr Spielanteile. Zudem parierte Torwart Daniel Heuer-Fernandes einen Elfmeter nach zehn Minuten, was durchaus als weiteres Zeichen für ein defensives Bollwerk gesehen werden kann. Der HSV strahlt von hinten heraus Ruhe aus.
Beim HSV sind Fortschritte zu erkennen. / Maja Hitij/GettyImages
So richtig begnügen konnten sich die Spieler des HSV mit dem Punkt in Berlin trotzdem nicht. "Wir waren sehr dominant, vor allem in der ersten Hälfte. Wir haben bei Kontern nichts zugelassen, ich kann mich an keine gute Union-Chance außer dem Elfmeter erinnern. Am Ende sind es gefühlt zwei verlorene Punkte", sagte Kapitän-Vertreter Miro Muheim nach der Partie.
Diese Mentalität schien auch dem HSV-Boss zu gefallen. Kuntz lobte die Stimmung nach dem Spiel in der Kabine: "Der Tenor war: Da war mehr drin. Das finde ich immer cool, wenn so etwas aus der Mannschaft heraus kommt."
Stefan Kuntz macht den aktuellen Aufschwung des HSV an fünf Gründen fest. Transfers, damit verbunden auch Neuzugänge, die in ihre Rollen hereinwachsen, eine gute Defensiv-Leistung, der Zusammenhalt und der richtige Plan des Trainerteams.
"Wir haben gemerkt, so wie wir gespielt haben, hätten wir noch ein bisschen mehr erreichen können."
Mit ihren Transfers brachten Kuntz und Claus Costa deutlich mehr Qualität in den Kader, zuletzt deutlich zu sehen bei Arsenal-Leihgabe Fabio Vieira oder Innenverteidiger-Juwel Luka Vuskovic. Aber nicht nur diese Neuzugänge beginnen allmählich im HSV-Dress zu überzeugen. Vor allem die Defensive zeichnet sich momentan neben Vuskovic durch einen Warmed Omari, Giorgi Gocholeishvili oder Abräumer Nicolai Remberg vor der Dreierkette aus. In der Offensive kam zuletzt auch Neuzugang Rayan Phillipe in Fahrt, erzielte sein erstes Tor gegen Heidenheim.
Zudem fand Kuntz deutlich lobende Worte für den Zusammenhalt des HSV. Auf und neben dem Platz. "Wir hatten in Berlin außergewöhnlich viele Spieler, die nah an den 100 Prozent ihres Leistungsvermögens gespielt haben. Man hat eine Gemeinschaft auf dem Platz gesehen", sagte der HSV-Boss.
Dieser Punkt könnte am Ende womöglich den Ausschlag für eine erfolgreiche Saison geben. Vor allem in Phasen wie der jetzigen. Omari fällt möglicherweise verletzt aus, Spielmacher Vieira wird aller Voraussicht nach für zwei Spiele gesperrt sein. Nicht nur mit gutem Fußball, sondern auch mit der richtigen Mentalität und dem von Kuntz gelobten Zusammenhalt, könnte der Ex-Bundesliga-Dino am Ende der Saison im deutschen Oberhaus bleiben.
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