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·9. Oktober 2025

Ex-Guardiola-Assistent enthüllt: Fühlten uns bei Bayern nicht zu Hause

Artikelbild:Ex-Guardiola-Assistent enthüllt: Fühlten uns bei Bayern nicht zu Hause

Drei Jahre, drei Meisterschaften, zwei Pokalsiege – die Bilanz von Pep Guardiola beim FC Bayern liest sich beeindruckend. Und doch blieb die Zeit des Katalanen von 2013 bis 2016 ohne das große Happy End: den Gewinn der Champions League. Noch schwerer wog jedoch etwas anderes – Guardiola wurde beim deutschen Rekordmeister offenbar nie wirklich heimisch.

Das verriet jetzt sein langjähriger Videoanalyst Carles Planchart in einem Gespräch mit der spanischen Zeitung SPORT. Der 59-Jährige arbeitete fast zwei Jahrzehnte an Guardiolas Seite, begleitete ihn von Barcelona über München bis zu Manchester City. Seine Einschätzung über die Bayern-Jahre fällt bemerkenswert aus.


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„In Manchester wurden wir wie Familie behandelt“

Planchart erklärte, dass sich Guardiola in England deutlich wohler fühle – und das nicht nur sportlich. „Alle Mannschaften haben Peps Idee kopiert und sich auf diese Weise weiterentwickelt. Er hat die Premier League zu einer der ausgeglichensten und attraktivsten Ligen gemacht“, so der frühere Analyst.

Doch während in England eine tiefe emotionale Verbindung zwischen Klub, Spielern und Fans spürbar sei, habe Guardiola dieses Gefühl in München nie vollständig erlebt. „In Manchester wurden wir wie Familienmitglieder behandelt, sie haben uns arbeiten lassen, als wären wir zu Hause. Das hat er bei Barça oder beim FC Bayern nicht gespürt“, betonte Planchart.

Mit Ferran Soriano (CEO) und Txiki Begiristain (Sportdirektor) habe Guardiola bei Manchester City Menschen um sich, die ihm vertrauten und ihn verstanden. In München fehlte ihm offenbar genau dieses familiäre Umfeld, das er heute so schätzt.

Spannungen in München prägten Guardiolas Zeit beim FCB

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Foto: IMAGO

Dass Guardiolas Münchner Jahre auch von internen Konflikten begleitet wurden, ist kein Geheimnis. Immer wieder gab es Spannungen mit der medizinischen Abteilung rund um Vereinsarzt Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt. Guardiola war unzufrieden mit der Länge der Verletzungspausen und der medizinischen Kommunikation – ein Streit, der 2015 nach dem 1:3 in Porto eskalierte.

Damals machte Guardiola indirekt die Ärzte für die vielen Ausfälle verantwortlich. Die Konsequenz: Müller-Wohlfahrt und sein gesamtes Team traten zurück – ein Bruch, der das Verhältnis zwischen Trainer und Klub nachhaltig belastete.

Sportlich prägte Guardiola die Bundesliga und veränderte die Spielkultur des FC Bayern, doch emotional blieb er ein Gast auf Zeit. Was in München fehlte, fand er in Manchester – Vertrauen, Nähe und ein Gefühl von Heimat.

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