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·20. November 2025
Ex-Nationalspieler nach Bellingham-Aufregung: England „nicht bereit für schwarzen Superstar“

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Jude Bellingham steht derzeit im Mittelpunkt der Schlagzeilen, wenn es um die englische Nationalmannschaft geht. Der Mittelfeldspieler von Real Madrid war im Herbst erst gar nicht nominiert, jetzt stand er aber in den letzten beiden Spielen wieder im Aufgebot von Thomas Tuchel.
Bellinghams Platz in der englischen Nationalmannschaft war nach der letzten Runde der WM-Qualifikation Gegenstand intensiver Diskussionen. Der 22-Jährige kam beim 2:0-Sieg gegen Serbien als Einwechselspieler zum Einsatz und stand dann beim 2:0-Sieg gegen Albanien in der Startelf.
Bellingham wurde nach dem zweiten Tor Englands gegen Albanien in der 84. Minute ausgewechselt. Das sorgte für Zündstoff. Denn: Seine Reaktion auf diese Auswechslung, ein kleiner Disput mit Thomas Tuchel, sorgten für Kritik. Eine nationale Zeitung in Großbritannien druckte in Folge dessen eine große Seite mit der Überschrift „Lasst Jude zu Hause“ ab.
Die Diskussionen in England sind kontrovers. Medien und Experten beteiligen sich daran. Und es gibt völlig unterschiedliche Sichtweisen.
Ex-Arsenal-Stürmer Ian Wright, der selbst 33-mal für die Three Lions auflief, hat eine klare Meinung zur Diskussion, die ebenfalls beinhaltete, Bellingham habe nach dem Tor von Harry Kane zum 2:0 nicht mit den anderen Spielern gefeiert. „Was sie über Jude gesagt haben, dass er nicht gefeiert habe, war reine Erfindung, es war eine Lüge“, sagte Wright im Podcast The Overlap (zitiert via The Athletic), der am Donnerstag veröffentlicht wurde. „Was sie versucht haben, ist, etwas aufzubauen, weil England so leicht gewonnen hat und keine Gegentore kassiert hat. Sie brauchten etwas anderes, um die Geschichte weiterzuspinnen.“
Wright ging noch einen Schritt weiter. Er ist der Meinung, dass auch gesellschaftlich in England im Hinblick auf Bellingham, aber auch andere Spieler, die nicht der Norm entsprechen und gerne einmal anecken, etwas falsch läuft. „Ich bin Engländer, auch wenn mir die Leute, als ich jünger war, immer gesagt haben: ‚Ja, aber du bist doch nicht wirklich Engländer, oder?‘“, sagte Wright zu seinen eigenen Erlebnissen.

Foto: Getty Images
Und weiter: „Ich glaube nicht, dass die Leute hier bereit sind für einen schwarzen Superstar, der sich so bewegen kann und so auftritt wie Jude. Sie können ihn nicht fassen, wie ich gerade gesagt habe. Er geht raus, spielt, macht sein Ding und sagt: ‚Wer sonst?‘, wenn er ein Tor erzielt, das wichtig ist. Das ist vielleicht zu arrogant für diese Leute.“
Der Ex-Arsenal-Profi erklärte anschließend noch einmal, was er genau meinte: „Ich werde es mit Fußballbegriffen ausdrücken. Sie lieben N’Golo Kante, er ist ein bescheidener Schwarzer, er macht einfach sein Ding. Aber wenn man einen Pogba oder einen Bellingham hat und diese Art von Energie bekommt, kommt das bei den Leuten nicht immer gut an.“









































