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·23. September 2025

FC Bayern: Kompany entdeckt die Rotation – richtiger Weg oder zu gefährlich?

Artikelbild:FC Bayern: Kompany entdeckt die Rotation – richtiger Weg oder zu gefährlich?

Das Auswärtsspiel des FC Bayern bei der TSG Hoffenheim wäre ohne einen überragenden Harry Kane und ein wenig Spielglück beinahe schiefgegangen. Eine erneute großflächige Rotation Kompanys könnte zum Problem werden.

Nach dem überzeugenden Champions-League-Auftritt unter der Woche ging es für den FC Bayern am Samstag wieder in den Bundesligaalltag zurück. Wie schwierig diese Umstellung sein kann, zeigte sich beispielsweise an Eintracht Frankfurt, die nach der Gala gegen Gala von Union Berlin besiegt wurden.


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Auch der Rekordmeister tat sich beim Gastspiel bei der TSG Hoffenheim lange äußerst schwer und durfte sich besonders bei einem abermals überragenden Harry Kane bedanken, die drei Punkte aus Sinsheim mitgenommen zu haben.

Dass Vincent Kompany beim Auswärtsspiel in Sinsheim seine halbe Startelf austauschte, erschwerte das gesamte Unterfangen sichtlich. Sollte Kompany in Englischen Wochen dennoch munter weiter durchwechseln? Oder ist diese Art der großflächigen Rotation zu gefährlich für die Zukunft?

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Kompanys Rotation gegen Hoffenheim ungewohnt riskant

Als am Samstag um circa halb drei die Aufstellung auf den Social-Media-Kanälen des Rekordmeisters veröffentlicht wurde, waren mit Sicherheit viele Kickbase– oder Communio-Spieler sehr enttäuscht, als sie ihre Punktegaranten vom FCB auf der Bank und nicht wie gewohnt in der Startelf vorfanden.

Mit Joshua Kimmich, Dayot Upamecano, Michael Olise und Serge Gnabry wurden gleich vier Leistungsträger von Vincent Kompany geschont. Dafür rotierten Leon Goretzka, Min-Jae Kim, Lennart Karl und Nicholas Jackson in die erste Elf. Dazu ersetzte Sacha Boey wie im Spielverlauf gegen Chelsea noch den verletzten Josip Stanišić. Es folgte die wohl schwächste Halbzeit der bisherigen Saison der Münchner.

Besonders im Spielaufbau hatten die Bayern einige Probleme und mussten so immer wieder die Gegenangriffe der Hoffenheimer verteidigen. Das Fehlen von Kimmich und Upamecano wurde hier deutlich. Gleichzeitig fehlte vorne die Durchschlagskraft. Kompany ging mit dieser drastischen Rotation zu einem so einem frühen Zeitpunkt in der Saison jedenfalls zum zweiten Mal ein ungewohnt hohes Risiko ein. Bereits gegen Wehen Wiesbaden wäre das beinahe schief gegangen.

Hätte Hoffenheim ein wenig mehr Zielwasser im Tank gehabt wäre der Nachmittag jedenfalls deutlich unangenehmer geworden und der Bayern-Coach hätte sich einigen kritischen Fragen stellen müssen. Wären so viele Wechsel auf einmal wirklich notwendig gewesen? Das nächste Spiel gegen Werder Bremen folgt schließlich erst am Freitag. Am Ende gibt Kompany das (deutliche) Ergebnis jedoch recht.

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Rotation entscheidend für Erfolg des FC Bayern

Möglicherweise hat der Belgier auch seine Lehren aus der vergangenen Saison gezogen, in der er eher damit auffiel, seinen Schlüsselspielern zu wenig Pausen zu geben und Rotationsspieler wie Eric Dier erst einzusetzen, wenn es eigentlich schon zu spät ist oder er keine andere Wahl mehr hat.

Für eine erfolgreiche Spielzeit von über 50 Pflichtspielen ist es aber entscheidend, wie gut die zweite Reihe einer Mannschaft in Form ist. Einerseits, um Schlüsselspielern ausreichend Verschnaufpausen zu ermöglichen. Andererseits, um im Notfall einer Sperre oder einer Verletzung in die Bresche springen zu können und dabei gleichzeitig einen gewissen Rhythmus zu haben.

Kompany scheint sich dessen bewusst zu sein und seinen kleinen Kader in aller Gänze nutzen zu wollen, was auch für die Stimmung im Team wichtig ist. Der 39-Jährige signalisiert damit nämlich, dass er dem vorhandenen Personal vertraut und sorgt dafür, dass sich durch Einsatzzeiten alle Spieler mit ins Boot genommen fühlen. Der Belgier scheint sich in seinem zweiten Jahr in München in dieser Hinsicht auch mehr zuzutrauen.

Karl bedankte sich bei seinem Trainer beispielsweise mit einem Assist und mehreren mutigen Dribblings, auch wenn ihm logischerweise noch nicht alles gelang. Kim beeindruckte in der Defensivarbeit und unterband mehrfach brenzlige Situationen. Goretzka, Boey und Jackson betrieben indes kaum Eigenwerbung.

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Kompanys Rotation in dieser Saison: Zu viel des Guten?

Dabei wird noch einmal das Risiko deutlich, das Kompany mit seiner Rotation eingeht. Ist der Qualitätsabfall zwischen Stamm- und Rotationsspieler zu groß, wirkt sich das auch auf die gesamte Mannschaft aus. Gegen Hoffenheim wurde dies in der ersten Halbzeit überaus sichtbar und ging beinahe schief.

Zwar ist die Entwicklung im Bezug auf die Rotationsbereitschaft des 39-Jährigen lobenswert, doch besonders zu Beginn bleibt die Frage, ob es nicht besser wäre, moderater zu rotieren, um das Grundgerüst einer Mannschaft nicht zu sehr durcheinander zu wirbeln. So sinnvoll der Gedanke auch ist, Kimmich oder Olise frühzeitig in der Saison Pausen zu geben.

Gerade die Achse der Mannschaft so zu verändern, wie er es vor einem traditionell eher schwierigeren Auswärtsspiel getan hat, kann nach hinten losgehen. Rotation funktioniert vor allem dann gut, wenn die in die Startelf rutschenden Spieler in eine bereits funktionierende Mannschaft kommen, in der sie Selbstvertrauen tanken und zumindest ein wenig Sicherheit haben.

Dass es bei einer Offensive aus Kane und drei Neuzugängen und einer neu zusammengestellten Viererkette ohne Abwehrchef noch haken würde, war jedenfalls zu erwarten. Gut gegangen ist es trotzdem – und letztlich werden die Spieler, die nun schon auf mehr Minuten blicken, als man ihnen zugetraut hat, wohl davon profitieren. Allen voran junge Spieler wie Karl, die in der vergangenen Saison noch deutlich zu kurz gekommen wären.

Letztlich bleibt die Rotation eben ein zweischneidiges Schwert. Und auch mit Blick auf die Kaderplanung könnten sich Fragen ergeben, wenn vier oder fünf Wechsel auch in den kommenden Monaten zu einem derartigen Qualitätsverlust führen sollten. Für den Moment aber hat der Recht, der die Ergebnisse holt. Und das ist Kompany.

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