
Miasanrot
·15. September 2025
FC Bayern: Präsident Herbert Hainer tritt auf die Euphorie-Bremse

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·15. September 2025
FC Bayern-Präsident Herbert Hainer erklärt vor dem Champions-League-Auftakt gegen den FC Chelsea, warum die Münchner in der Königsklasse konservativ planen.
Am Mittwochabend startet der FC Bayern in der heimischen Allianz Arena in die diesjährige Champions League-Saison. Mit dem FC Chelsea stellt sich eine Mannschaft in München vor, die zuletzt auf- und abseits des Fußballrasens für Aufsehen sorgte.
Die Londoner sind amtierender Conference-League-Sieger und konnten auch die erstmalige Ausgabe der Klub-WM gewinnen, im Finale besiegte man Champions-League-Sieger Paris deutlich mit 3:0.
Doch trotz des sportlichen Erfolgs waren die Blues auf dem Transfermarkt keineswegs unaktiv. Im Gegenteil: Die Londoner haben für Gittens, Pedro, Garnacho und Co. die irrsinnige Summe von 328 Millionen Euro ausgegeben, doch dank der Transfers von Madueke, Nkunku, Félix und weiteren erzielte man sogar ein kleines Transferplus.
Über die vergangenen vier Spielzeiten hinweg gab Chelsea 1,7 Milliarden Euro für neue Spieler aus. Summen, die in der Bundesliga unvorstellbar sind und selbst den FC Bayern zum Nachdenken bringen.
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Präsident Herbert Hainer gab angesichts der enormen Summen, die die Premier-League-Klubs ausgeben zu bedenken, dass es insbesondere in der Königsklasse zukünftig schwieriger werden könnte für den FCB: „Die finanzielle Übermacht der Premier League ist nun einmal Fakt – und daraus ergibt sich, dass es für den FC Bayern schwerer wird“, so der ehemalige adidas-Chef im Gespräch mit dem Münchner Merkur.
Doch Bange machen gilt nicht. „Wir haben eine sehr gute Mannschaft, das hat man jetzt auch in den drei bisherigen Bundesligaspielen gesehen, und man darf nicht vergessen, dass in den kommenden Monaten mit Jamal Musiala, Alphonso Davies und Hiroki Ito zusätzlich auch noch die drei Verletzten in den Kader zurückkommen“, so der 71-Jährige weiter.
Geld schießt zwar doch manchmal Tore – schöne Grüße an Harry Kane – doch nicht immer gewinnt die auf dem Papier bessere oder teure Mannschaft. Dem FC Bayern gelang es beispielsweise in der vergangenen Champions-League-Periode auch, den späteren Titelträger zu besiegen.
Und Hainer ist mit Blick auf die neue Spielzeit durchaus optimistisch, dass dem Kompany-Team ähnliche Coups gelingen könnten: „Die Offensive, die wir haben – die muss man in Europa erstmal suchen: Harry Kane, Michael Olise, Luis Díaz, dazu Serge Gnabry und nach seiner Rückkehr eben auch Jamal – wenn die mal anfangen zu wirbeln… Aber: Um die Champions League zu gewinnen, braucht man am Ende des Tages auch das vielzitierte Quäntchen Glück.“
Längst geht es im Duell der europäischen Schwergewichte aber nicht nur um Ruhm und Ehre. Der FCB-Präsident rechnet vor, dass man im prestigeträchtigen Wettbewerb auch königlich verdienen kann: Bis zu 100 Millionen Euro Preisgeld, so Hainer, sind für den FC Bayern bis zum Finale in Budapest möglich (Anm. d. Red.: Diese Summe scheint deutlich zu niedrig, da der FCB letztes Jahr trotz Viertelfinal-Aus ähnlich abkassierte), Ticketeinnahmen und TV-Gelder noch nicht miteingerechnet.
Eine Summe, die den Münchnern gut zu Gesicht stehen würde und im Wettbieten um die internationalen Stars von Vorteil sein könnte. Doch in München kalkuliert man mit Bedacht und konservativ. In der Budgetplanung geht man auch dieses Jahr davon aus, dass man die Vorrunde übersteht und in die K.O.-Phase einzieht. Den ersten Schritt dazu können die Münchner gegen den FC Chelsea machen, ehe rund zwei Wochen später das Auswärtsspiel in Zypern ansteht.