Miasanrot
·12. Dezember 2025
FC Bayern sendet wichtiges Signal an Vincent Kompany – und setzt ein Statement

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·12. Dezember 2025

Der FC Bayern München hat die Verträge der Assistenztrainer von Vincent Kompany verlängert. Was selbstverständlich wirkt, ist das richtige Signal zur richtigen Zeit. Ein Kommentar.
Die Assistenztrainer René Marić, Aaron Danks und Floribert Ngalula sowie der Torwarttrainer Michael Rechner haben ihre Verträge beim FC Bayern München bis zum 30. Juni 2029 verlängert. Damit zeigt der Rekordmeister erneut, dass er sich zu Cheftrainer Vincent Kompany bekennt.
Der Belgier verlängerte vor einigen Wochen selbst in München. Miasanrot kommentierte: Ein wichtiger und richtiger Schritt, aber keiner, der besondere Aussagekraft über die Langfristigkeit des Projekts hat. Dafür müsste man erstmal sehen, wie sich die Verantwortlichen in einer Situation verhalten, wie sie gerade in Liverpool vorherrscht – oder bei Real Madrid.
Und das gilt grundsätzlich auch jetzt. Nur weil die drei Assistenten von Kompany und der Torwarttrainer neue Arbeitspapiere bekommen haben, heißt das nicht automatisch, dass sich die Bayern in jedem Szenario zum Trainerteam bekennen.
Die Art und Weise, wie sich der Klub in den letzten anderthalb Jahren entwickelt hat, lässt dennoch erahnen, dass schon einiges passieren müsste, um das Vertrauen in Kompany und sein Team zu erschüttern. Wichtiger als das, was in einem Jahr sein könnte, ist aber, was der FC Bayern mit der Verlängerung der vier Coaches in der Gegenwart auslöst.
Nicht nur wird Kompany selbst durch die erfolgreichen Verlängerungen in seinem Weg bestärkt, auch die Spieler sehen, dass in München etwas entstehen könnte. Über viele Jahre hinweg war der FC Bayern ein Klub, der von Saison und somit von Sommer zu Sommer geplant hat.
„Win now“ statt mittel- oder langfristige Planungen. Bedeutet: Alle Handlungen richteten sich auf den kurzfristigen Erfolg. Im Fußballgeschäft keine Seltenheit. Wer aber zu kurzfristig plant, verliert an Substanz. Es braucht immer eine gesunde Balance aus Kurzfristigkeit und dem Blick in die Ferne, um erfolgreich zu sein. Oder etwas philosophischer formuliert: Die Kurzfristigkeit von morgen ist die mittel- und langfristige Planung von heute.
Das Jetzt ist entsprechend immer zu Teilen ein Indikator dafür, wie in den letzten ein bis drei Jahren gearbeitet wurde. Beim FC Bayern war die Zeit zwischen 2016 und 2024 geprägt durch Wandel. Auf der Trainerbank, aber auch auf den wichtigsten Positionen in der Führungsetage.
Klammert man das kurze Intermezzo von Willy Sagnol mal aus, waren Carlo Ancelotti (454 Tage), Jupp Heynckes (264), Niko Kovač (490), Hansi Flick (605), Julian Nagelsmann (631) und Thomas Tuchel (464) im Schnitt 484,6 Tage im Amt. Das sind etwas mehr als 1,3 Jahre.
Rhetorische Frage: Wie soll ein Trainer in dieser Zeit etwas entwickeln? Man könnte jetzt argumentieren, dass es ja Kompany auch gelungen sei. Doch wie gut dieser FC Bayern wirklich ist, wird die Rückrunde zeigen. Gute Hinrunden gab es auch in den Jahren zuvor einige.
Unabhängig davon wäre es für den FCB ratsam, mal länger zu einem Trainer zu stehen und entsprechende Kontinuität aufzubauen. Das gilt freilich auch für die Führungsetage. Dass es um Max Eberl wieder ruhiger geworden ist, hat unter anderem mit dem sportlichen Erfolg zu tun. Dass die Situation im Sommer schon wieder kritisch war, sollte man deshalb nicht vergessen.
Eberl und auch Christoph Freund haben mit ihren Entscheidungen und ihrer Art der Kommunikation bewiesen, dass sie gemeinsam mit Kompany Ruhe in einen Verein bringen können, der zuvor zweifellos chaotisch geführt wurde. Daran sollte man sich in München während der nächsten Krise erinnern.
Will man sich noch einen Teilaspekt aus der Verlängerung der vier Kompany-Assistenten herausgreifen, lohnt sicherlich der Blick auf René Marić. Um den 33-Jährigen gab es immer mal wieder Gerüchte, dass er anstreben könnte, selbst Cheftrainer zu werden.
Bisher durchlief er alle seine Profistationen als Assistent. Lange Zeit von Marco Rose, dann von Jesse Marsch bei Leeds United. Von dort ging es zum FC Bayern, von dem er seit Kindesalter Fan ist und worum er auch keinen Hehl macht.
Marić ist nicht nur ein hervorragender Analyst, wie er für alle öffentlich zugänglich als Autor des Taktikblogs Spielverlagerung jahrelang unter Beweis stellte, ihm werden auch enorme Qualitäten im Umgang mit den Spielern nachgesagt. Marić hat die besondere Gabe, die Komplexität seines großen Fußballwissens einerseits auf eine einfache Erklärungsebene herunterzubrechen, andererseits dabei aber nicht auf wesentliche Informationen zu verzichten.
Die hohe Kunst einer jeden Lehrperson – egal, ob im Fußball oder woanders. Es ist nicht wirklich bekannt, worum sich Marić im Trainerteam von Kompany konkret kümmert. Während der Spiele wird er häufig im engen Austausch mit dem Belgier eingeblendet. Angesichts der Tatsache, dass gewiss viele Klubs Interesse an ihm hätten, ist die Verlängerung sogar ein kleines Statement.
Nicht nur an Kompany, sondern auch weit darüber hinaus.









































