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·17. November 2025

Fehlentscheidungen: Wer am häufigsten benachteiligt wurde

Artikelbild:Fehlentscheidungen: Wer am häufigsten benachteiligt wurde

Nach jedem Spieltag analysiert Ex-FIFA-Schiedsrichter Babak Rafati exklusiv für liga3-online.de die strittigen Schiedsrichter-Entscheidungen. Doch wer wurde in der bisherigen Saison am häufigsten benachteiligt und wer profitierte am meisten? liga3-online.de klärt auf.

Verl am häufigsten benachteiligt

76 Mal lagen die Schiedsrichter in der laufenden Saison in den von Rafati analysierten 178 Szenen (Tore, Elfmeter, Platzverweise) nach Einschätzung des 55-Jährigen daneben, was einer Quote von 43 Prozent entspricht. Auf die Saison hochgerechnet würden sich insgesamt 206 falsche Pfiffe ergeben – 39 weniger als in der letzten Saison.


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Die meisten Fehlentscheidungen musste bislang der SC Verl hinnehmen. Schon zehnmal lagen die Unparteiischen bei den Ostwestfalen daneben – darunter bei sechs Elfmeter-Pfiffen (Liga-Spitze). Allein beim Heimspiel gegen Duisburg wurde der SCV in gleich drei Szenen benachteiligt. Auf Platz zwei folgt 1860 München mit sieben Fehlentscheidungen, Hansa wurde fünfmal benachteiligt – genau wie auch Osnabrück und Duisburg.

Die wenigsten Fehlentscheidungen gab es bislang gegen Alemannia Aachen. Nur einmal sind die Schwarz-Gelben in der laufenden Saison benachteiligt worden. Größter Streitpunkt sind die Strafstöße: Hier entschieden die Unparteiischen Rafati zufolge 48 Mal falsch, was einen Anteil von 63 Prozent aller Fehlentscheidungen ausmacht.

Fehlentscheidungen (benachteiligt)

Stand: 10. November

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Erläuterungen:

  • Tor: Eigenes Tor wird aberkannt oder Gegentor durch Fehlentscheidung (Abseits, Foulspiel vorangegangen etc.)
  • Elfmeter: Elfmeter wird nicht gegeben oder unberechtigter Elfmeter gegen sich
  • Platzverweis: Unberechtigter Platzverweis gegen sich oder Gegner erhält unberechtigterweise keinen Platzverweis

Hoffenheim II profitiert am häufigsten

Die meisten Fehlentscheidungen zu den eigenen Gunsten ausgelegt bekam nach Rafatis Einschätzungen die TSG Hoffenheim II. Siebenmal waren die Kraichgauer im Glück, darunter bei vier Elfmeter-Entscheidungen. Dahinter folgen der FC Ingolstadt, Waldhof Mannheim und Alemannia Aachen mit jeweils sechs falschen Pfiffen zum eigenen Vorteil.

Verl, das am häufigsten benachteiligt wurde, profitierte dagegen erst zweimal von einer Fehlentscheidung, was im Liga-Vergleich den 17. Platz bedeutet – zusammen mit Schweinfurt, Saarbrücken und Ulm, die ebenfalls nur jeweils zwei falsche Pfiffe zu den eigenen Gunsten ausgelegt bekamen.

Fehlentscheidungen (profitiert)

Stand: 10. November

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Erläuterungen:

  • Tor: Gegnerischer Treffer wird aberkannt oder eigener Treffer gegeben trotz Fehlentscheidung
  • Elfmeter: Gegner erhält berechtigten Elfmeter nicht oder unberechtigter Elfmeter erhalten
  • Platzverweis: Unberechtigter Platzverweis gegen den Gegner oder eigenes Team erhält unberechtigterweise keinen Platzverweis

Große Differenzen bei Verl, 1860 und Hoffenheim

Gleichen sich die Entscheidungen im Laufe der Saison aus? Bislang kommt das nach Auswertung von Rafatis Einschätzungen nur bei Schweinfurt (zweimal benachteiligt, zweimal profitiert), Köln (2/2) und Stuttgart II (3/3) exakt hin. Bei vielen Klubs aber nicht. So wurde der SC Verl schon zehnmal benachteiligt (Liga-Spitze), profitierte aber erst zweimal. Auch 1860 München (9/4) wurde deutlich häufiger benachteiligt als dass die Löwen profitierten.

Genau anders herum verhält es sich bei der TSG Hoffenheim II: Während die Kraichgauer "erst" zwei Fehlentscheidungen hinnehmen mussten, profitierten sie gleich siebenmal von einer solchen. Aachen (1/6) wurden ebenfalls deutlich häufiger bevorteilt als benachteiligt.

Pech vs. Glück

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Auswirkungen auf die Tabelle?

Natürlich wirken sich die Fehlentscheidungen auch auf die Tabelle aus – positiv wie negativ. So ist nicht von der Hand zu weisen, dass zwei der fünf Teams, die am wenigsten benachteiligt wurden, zu den Spitzenteams zählen. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass der SC Verl trotz zehn Fehlentscheidungen den fünften Tabellenplatz belegt. Zudem ist Schweinfurt mit nur zwei falschen Pfiffen Vorletzter.

Denn: Natürlich spielt es immer auch eine Rolle, welche Entscheidungen falsch waren, zu welchem Zeitpunkt während der Partie sie getroffen wurden und welchen Einfluss sie auf den weiteren Spielverlauf nahmen. Zudem gibt es keine Garantie dafür, dass etwa nicht gegebene Elfmeter tatsächlich verwandelt worden wären. Aus diesen Gründen lässt sich auch keine "wahre Tabelle" erstellen. Für mehr Gerechtigkeit könnte womöglich der Videobeweis sorgen. Nachdem die Klubs die VAR-Einführung bislang aber abgelehnt hatten, wurden die Rufe zuletzt lauter.

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