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·21. Dezember 2025

Herbstmeister FC Bayern trotzt neun Ausfällen in Heidenheim

Artikelbild:Herbstmeister FC Bayern trotzt neun Ausfällen in Heidenheim

Zum Jahresabschluss traf der aktuellen Tabellenführer auf der Ostalb auf den Tabellenvorletzten Heidenheim, die im August 2024 der letzte Nicht-Münchner Tabellenführer waren. Trotz neun Ausfällen gewann die Elf von Kompany ein weiteres Mal deutlich mit 4:0 (2:0) und ist nun Herbstmeister.

Durch die Niederlage der Leipziger am Vorabend, hatte der Titelverteidiger aus München die Gelegenheit den Vorsprung auf den nächsten Verfolger auf neun Punkte zu erhöhen. Dazu musste gegen den Tabellenvorletzten Heidenheim jedoch ein Sieg her. Ob die in den letzten Wochen auf dem Zahnfleisch gehenden Bayern dies schaffen würden?


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Die Aufstellungen

Mit einer ersatzgeschwächten Mannschaft ging der FC Bayern in das letzte Bundesliga-Spiel des Jahres. Kapitän Neuer und Ersatz-Kapitän Kimmich fielen beide aus. Durch die kurzfristig krank gewordenen Pavlovic, Bischof und Boey musste Kompany insgesamt auf neun Spieler verzichten. Dadurch rückten Ofli, Chavez und Fernandez erstmals ins Bundesliga-Aufgebot.

Auf dem Rasen begann Urbig im Tor, vor ihm verteidigten Ito, Tah, Upamecano und Stanisic. Im Mittelfeld bildeten Goretzka und Guerreiro das Duo auf der Sechs. In der Offensive starteten wie so oft zuletzt Diaz, Karl und Olise. Im Sturm feierte Kane sein Debüt als Kapitän.

Bei den Hausherren saß Bayern-Leihgabe Ibrahimovic zunächst nur auf der Bank. Dafür durfte der Ex-Münchner Dorsch beginnen. Insgesamt stellte Frank Schmidt seine Mannschaft auf fünf Positionen um.

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Die erste Halbzeit

Das Spiel begann, wie erwartet, mit den Gästen aus der bayerischen Landeshauptstadt am Drücker. Gegen die tiefstehenden Schwaben bildeten Upamecano und Tah häufig zehn Meter in der gegnerischen Hälfte die letzte Reihe. Nach zwölf Minuten hatte der deutsche Innenverteidiger per Kopf auch den ersten nennenswerten Abschluss. 

Drei Minuten später sorgte dann ein anderer Verteidiger für die Münchner Führung. Die Ecke von Olise brachte Tah am langen Pfosten vors Tor, Ramaj konnte nicht klären und Stanisic köpfte aus kürzester Distanz ein (15.). 

Nach der Führung blieben die Bayern zwar dominant im Ballbesitz, ohne aber zu zwingenden Torchancen zu kommen. Stattdessen waren es die Hausherren, die immer wieder kleine Nadelstiche setzen konnten. 

Doch in der 32. Minute lag der Ball erneut im Tor der Schwaben. Karl wich erstmals auf die rechte Seite aus. Seine Flanke auf Kane konnte Ramaj klären, der folgende Schuss von Ito landete im Trubel bei Olise, der sein siebtes Saisontor aus wenigen Metern erzielte.

Beim Spielstand von 0:2 wurden die Seiten gewechselt.

Die zweite Halbzeit

Bei den Gastgebern kam zur zweiten Hälfte die Bayern-Leihgabe Ibrahimovic. Die Münchner blieben ohne Wechsel.

Die erste Großchance der zweiten Halbzeit hatte Kane, der sich mit einer engen Drehung gegen Mainka am Fünfmetereck durchsetzte. Sein Schuss klatschte jedoch an den linken Außenpfosten (53.). 

Mit müderen Beinen auf beiden Seiten, wurde die Partie nun offener und auch Heidenheim hatte erste Chancen. Gegen Schimmer rettete die Latte (56.). In der 63. Minute kam mit Gnabry die einzige offensive Option mit nennenswerter Erfahrung. Die Nummer 7 ersetzte Karl. Davies ersetzte Ito und mit Daiber feierte ein weiterer Junger sein Liga-Debüt (72.). 

Nach einem Konter und einer missglückten Abwehraktion von Tah musste Urbig auf der Linie gegen Schimmer in höchster Not retten (78.). Ganz starke Aktion des Neuer-Ersatz, der zuvor nicht ernsthaft getestet wurde.

Es zeigt die Qualität der Münchner, dass sie dann den Sack zu machten: Ein Schnittstellenpass von Olise fand den eingelaufenen Stanisic, dessen Hereingabe Diaz einköpfte (86.). 

Die Nachspielzeit nutzte Kompany, um noch zwei weiteren Bayern-Talenten Bundesliga-Minuten zu schenken. Mike und Kiala ersetzen Olise und Upamecano (91.). Den Schlusspunkte setzte jedoch der englische Kapitän. Nach Anspiel von Diaz liess Kane im Strafraum gleich zwei Heidenheimer ins Leere rutschen, bevor sein Schuss einschlug (93.). Seine 100. Torbeteiligung in der Bundesliga

Kurz danach war Schluss. Der FC Bayern darf sich nun offiziell Herbstmeister 2025 nennen.

Drei Dinge, die auffielen

1. Ballbesitz durch stabilen Aufbau

In den ersten zwanzig Minuten saß Heidenheim tief in der eigenen Hälfte. In Abwesenheit der kreativen Kimmich und Pavlovic, agierte der FC Bayern gegen diesen Riegel im 3-3-4, wobei Goretzka sich neben Upamecano in die Dreierkette fallen ließ und die Außenverteidiger eine Reihe weiter vorne einrückten, um für Guerreiro Anspielstationen anzubieten. 

Immer wieder versuchten die zentralen Guerreiro, Karl und Kane durch rotierende Tiefenläufe Bewegung in den Abwehrriegel der Heimmannschaft zu bringen. Dies brachte zunächst keinen Erfolg. Erst als die Heidenheimer nach dreißig Minuten versuchten, den Tabellenführer hoch zu pressen, gab es mehr Räume für die Münchner Offensivkünstler.

Insgesamt schaffte es die Elf von Kompany allerdings, den Ball in den eigenen Reihen zu halten und besonders die kritischen Ballverluste zu vermeiden. Ein ausgewogener Ansatz, der zur Halbzeit etwa 80% Ballbesitz bedeutete.

2. Wie spielen elf müde Münchner?

Bereits vor dem Spiel hatte Trainer Kompany auf die müden Beine seiner Mannschaft hingewiesen. Doch durch die vielen, teils kurzfristigen, Ausfälle waren dem Belgier bei der Belastungssteuerung die Hände gebunden. Spielten die Bayern in der ersten Halbzeit noch souverän, so wurde die Partie in der zweiten Hälfte offener. 

Die Bayern schafften es kaum noch, kontrolliert ihren Spielaufbau durchzusetzen. Stattdessen presste Heidenheim deutlich höher und ohne einen Struktur-gebenden zentralen Spieler, wie Kimmich, bekam die Heimmannschaft Oberwasser. 

Alleine der eingewechselte Davies brachte hin und wieder durch lange Läufe mit dem Ball etwas Entlastung. Durch das Zentrum kam, trotz der regelmäßigen Unterstützung durch Kane, keine Kontrolle mehr.

Ein Tor der Heidenheimer, welches das Spiel nochmals hätte öffnen können, kam jedoch nicht.

3. Ende eines dominanten Halbjahres

41 Punkte, 55 Tore, 11 Gegentore und keine Niederlage – die 15 Bundesliga-Spiele im zweiten Halbjahr 2025 waren wirklich außergewöhnlich. Das zeigt besonders der historische Vergleich.

Alleine in der Rekordsaison 2013/14 unter Guardiola konnte man die gleiche Punkteausbeute erzielen. Ohne Niederlage blieb man zuvor nur 2014/15, 2013/14 und 1988/89 unter Heynckes. Die 55 eigenen Tore sind Bestwert für den Rekordmeister in der Bundesliga zu diesem Zeitpunkt. Den bisherigen Bestwert hielt die Mannschaft von Cramer aus der Saison 1976/77 als die Bayern genau 50 Tore nach 15 Spieltagen erzielt hatten. Die Tordifferenz von +44 ist ebenfalls Bestwert, hier war die Nagelsmann-Truppe von 2022/23 mit +36 bisheriger Rekordhalter. Die elf Gegentore sind zwar kein Rekord, aber immerhin die wenigsten seit 2017/18 unter Heynckes.

Der Weihnachtsmann ist zwar nicht der Osterhase, doch es müsste in der zweiten Saisonhälfte einiges passieren, dass diese dominanten Münchner den zweiten Liga-Titel in Folge aus der Hand geben – jinx protector.

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