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·15. Juli 2025
Hertha kämpft mit Verletzungspech – Leitls Plan wackelt

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·15. Juli 2025
Herthas Trainingslager in Tirol wird von einer Welle von Verletzungen und kurzfristigen Ausfällen überschattet, was die ambitionierten Pläne von Trainer Stefan Leitl erheblich ins Wanken bringt. Eigentlich hatte der neue Coach die klare Vorgabe ausgegeben, sein Team zur fittesten Mannschaft der Liga zu formen. Doch wie Bild und BZ Berlin berichten, führen schon früh zahlreiche Ausfälle dazu, dass der Fitnessplan ins Stocken gerät.
Leitl muss täglich neu improvisieren: Gleich mehrere Stammkräfte fehlen in Kitzbühel, darunter John Brooks (Faserriss), Pascal Klemens (Sprunggelenks-OP) und Tim Goller (Schulter-OP). Auch Stürmer Luca Schuler konnte aufgrund einer Hüftverletzung gar nicht erst mit nach Österreich reisen. Kapitän Fabian Reese wurde zwischenzeitlich von einem Magen-Darm-Infekt ausgebremst. Der 18-jährige Julius Gottschalk wurde aus der U19 nachnominiert, um zumindest die Trainingsgruppen auffüllen zu können.
Nicht nur der Kader ist dünn besetzt, auch wichtige Testspiele platzen: Die geplante Partie gegen Istanbul Başakşehir, die für wertvolle Spielpraxis sorgen sollte, musste kurzfristig gestrichen werden. Stattdessen organisierte das Trainerteam eine intensive Einheit für die Ersatzspieler – Spielminuten unter Wettkampfbedingungen blieben jedoch aus.
Leitl lässt sich trotzdem nicht entmutigen. „Das ist natürlich alles andere als gut zum jetzigen Zeitpunkt, weil wir hier im Trainingslager sind und das für uns die wichtigste Woche ist“, erklärte der Coach gegenüber BZ Berlin. „Es trübt im ersten Moment die Stimmung. Aber wir können das jetzt nicht mit uns schleppen. Wir werden gute Trainingseinheiten absolvieren und die Belastung noch mal erhöhen, um die fehlende Spielzeit aufzufangen.“
Trotz der Frustration behält Leitl den Blick für das Wesentliche: Zu groß ist die Gefahr, das ohnehin angeschlagene Team durch zu hohe Belastung weiter zu dezimieren. „Wir können nicht die Spieler in irgendwas hineinjagen, wo wir vielleicht noch mehr Verletzungen riskieren“, mahnt er. Gleichzeitig empfiehlt er, „Energien zu sammeln“, um die angeschlagene Stimmung zu drehen.
In der Offensive ist die Situation besonders prekär. Leitl muss mit Sebastian Grönning und Reese haushalten: „Ich kann Sebastian Grönning und Fabi Reese nicht zusammenspielen lassen, falls etwas passiert.“ Das unterstreicht, wie sehr Hertha am Limit agiert und bei weiteren Rückschlägen schnell zu improvisierten Notlösungen greifen müsste.
Die Folge: Junge Talente wie Gottschalk erhalten unverhofft Einsatzchancen, können sich früher als erwartet dem Leistungsdruck stellen. Die zentrale Aufgabe bleibt nun, das Training praxisnah zu gestalten und das Team trotz widriger Umstände körperlich und mental auf Kurs zu halten.
Hertha ringt im Trainingslager um jede Einheit, um bis zum Zweitliga-Start wettbewerbsfähig zu sein. Trotz Rekord-Frust wird weiter gearbeitet – und das Ziel, am Saisonstart eine konkurrenzfähige Mannschaft zu stellen, bleibt gesetzt.
Quellen: Bild, BZ Berlin
Photo by Maja Hitij/Getty Images