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·24. November 2025
Hoeneß verrät: Bastian Schweinsteiger lehnte Bayern-Job ab

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·24. November 2025

Lange Zeit prägten ehemalige Bayern-Profis den Klub wie kaum eine andere Institution im europäischen Fußball. Ob Franz Beckenbauer, Uli Hoeneß oder Karl-Heinz Rummenigge – sie standen für eine Ära, in der Identität, Führungsstärke und sportliche Kompetenz Hand in Hand gingen. Doch heute haben Ex-FCB-Spieler kaum noch Interesse an solchen Jobs. Für Ehrenpräsident Uli Hoeneß ist das kein Zufall, sondern ein systemisches Problem.
Hoeneß führt im OMR Podcast aus, dass moderne Profis finanziell in einer völlig anderen Liga spielen als zu seiner aktiven Zeit. „Spieler, die heute nach zehn Jahren aufhören, die 15 Millionen verdient haben, die haben 60, 70 Millionen auf der Bank“, so der 73-Jährige. Der finanzielle Druck habe sich fundamental verändert: „Die haben nicht den Druck, unbedingt arbeiten zu müssen, den Wohlstand ihrer Familie zu erhalten. Und das ist das größte Problem.“
Diese Ausgangslage führt Hoeneß zufolge dazu, dass viele ehemalige Stars gar kein Interesse an einer intensiven Vollzeitrolle im Klub haben – schon gar nicht in der Führungsetage, wo tägliche Präsenz und Verantwortung unverhandelbar sind.

Foto: IMAGO
Der Ehrenpräsident nutzte die Gelegenheit auch für eine grundsätzliche Kritik am Nachwuchs und der allgemeinen Einstellung junger Spieler. „Bei uns ist eine allgemeine Zufriedenheit schon zu spüren“, sagte er. „Deswegen haben wir auch viele junge Leute, die gar nicht mehr leistungsbereit sind, Fußballprofis zu werden. Die wollen alle Fußballprofis werden, aber die wollen nicht unbedingt hart dafür arbeiten.“
Seine Botschaft ist klar: Erfolg sei weiterhin nur durch „gnadenlos harte Arbeit“ möglich – ein Prinzip, das er aus eigener Erfahrung kennt. Nach seinem Karriereende 1979 stürzte sich Hoeneß in die Arbeit, wurde Bayern-Manager und gründete später eine eigene Wurstfabrik. Für ihn war klar: Wer etwas erreichen will, muss investieren – Zeit, Energie und Leidenschaft.
Besonders interessant: Laut Hoeneß hat auch Bayern-Legede Bastian Schweinsteiger ein Engagement beim Rekordmeister nach seiner aktiven Laufbahn abgelehnt. Der Weltmeister von 2024 sollte Teambetreuer werden. Hoeneß erzählt: „Aber muss ich dann jeden Tag da sein?“, habe Schweinsteiger gefragt. Als Hoeneß dies bestätigte, lehnte der Weltmeister von 2014 ab. Es ist ein Beispiel dafür, wie schwer es geworden ist, Ex-Profis für arbeitsintensive Aufgaben zu gewinnen.
Jan-Christian Dreesen macht als Vorstandschef „einen tollen Job“, betont Hoeneß. Doch der 73-Jährige träumt weiterhin davon, dass irgendwann wieder eine Klublegende an prominenter Stelle Verantwortung übernimmt. Die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen machen es jedoch immer schwieriger, frühere Weltstars zu einer Rückkehr in die tägliche Vereinsarbeit zu bewegen.
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