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·20. November 2025

"In die Winterpause retten": Dotchev und Schwarz starten Mission

Artikelbild:"In die Winterpause retten": Dotchev und Schwarz starten Mission

Nach turbulenten Wochen hat der SSV Ulm seine neue sportliche Führung präsentiert – und spricht dabei bewusst von einer "Wunsch-Gesamtlösung". Mit Trainer Pavel Dotchev und Sportchef Stephan Schwarz soll wieder Ruhe einkehren und ein klarer sportlicher Kurs eingeschlagen werden. Beide machten bei ihrer Vorstellung deutlich, dass sie die aktuelle Lage nicht dramatisieren, aber konsequent anpacken wollen. Dabei setzen sie auf ehrliche Arbeit, Gemeinschaft und einen aktiven, gradlinigen Fußball. Es wird eine große Mission.

"Wollen ehrliche Arbeit abliefern"

Auf "anstrengende, stressige und bewegte" Zeiten blickte Aufsichtsratsvorsitzender Dominik Schwärzel bei der Spieltags-Pressekonferenz der Ulmer am Donnerstag zurück, mit Pavel Dotchev und Stephan Schwarz sei aber die "Wunsch-Gesamtlösung" gefunden worden. Nachdem Dotchev bereits am Montag mit seiner Arbeit begonnen hatte, nimmt Schwarz den Dienst offiziell erst mit dem 1. Dezember auf, wird den SSV bis dahin aber bereits mit Rat und Tat zur Seite stehen. Auch in die Trainersuche war der 55-Jährige bereits mit eingebunden, wenngleich die finale Entscheidung durch Vorstand und Aufsichtsrat getroffen wurde. Angesichts der Negativserie der letzten Wochen sprach Schwarz von einer "kleinen Delle", die es auszubügeln gelte. "Es ist eine Chance, zum Anpacken und Mitgestalten", erklärte der gebürtige Stuttgarter, warum er die Anfrage des SSV angenommen hat. "Ich möchte den Verein begleiten und mein Know-how einbringen."


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Auf dem Platz soll unter Dotchev eine "aktive Mannschaft" zu sehen sein. "Wir wollen ehrliche Arbeit abliefern. Die Zuschauer müssen merken, dass die Jungs alles raushauen", so Schwarz, der auch Grundtugenden wie Zweikampfbereitschaft, Aggressivität und Laufbereitschaft aufzählte. "Die darf man eigentlich gar nicht einfordern, denn das sind die Basissachen, die wir definitiv brauchen." Gleichzeitig sei es "ganz wichtig, dass die Spieler auf dem Platz einen gemeinsamen Gedanken haben – sowohl offensiv wie defensiv. Zudem erwarte ich, dass sich die Mannschaft auf dem Platz auch ein Stück weit selbst coacht."

Reduzierter Schwierigkeitsgrad im Training

Neben dem Platz wird das die Aufgabe von Dotchev sein, der nur nach vorne schauen und die Vergangenheit abhaken will. In den letzten Tagen sei "sehr intensiv" trainiert worden, berichtete der Deutsch-Bulgare. "Wir bereiten uns auf ein sehr schweres Spiel vor." Zwar ist Havelse als Schlusslicht noch sieglos, habe bis auf zwei Ausnahmen aber nie hoch verloren, warnte der 60-Jährige. Darüber hinaus rechnet Dotchev mit schlechten Platzverhältnissen, betonte aber, dass diese keine Ausreden sein dürfe. "Wir fahren dahin, um das Spiel zu gewinnen. Das traue ich der Mannschaft auch zu. Die Jungs wissen, um was es geht." Nämlich auch darum, nach den fünf Niederlagen am Stück "wieder etwas gut zu machen". Dafür gelte es, nicht zum kompliziert, sondern gradlinig zu spielen und die Zweikämpfe anzunehmen, so der 60-Jährige, der eine "aktive" und "ehrliche" Mannschaft sehen will.

Alles umwerfen will Dotchev nicht: "Ich werde vom System her nicht viel verändern und möchte den Fußball nicht neu entdecken." Bis auf zwei, drei Positionen stehe die Mannschaft für das Duell beim TSV Havelse auch bereits. Vielmehr gehe es darum, den aktuellen Trend abzufangen. "Und das am besten so schnell wie es geht." Unter der Woche habe er den Fokus darauf gelegt, den Spielern wieder Lockerheit und Selbstvertrauen zu vermitteln – etwa durch einen reduzierten Schwierigkeitsgrad bei Trainingsformen. Denn: "Fehler dürfen wir jetzt nicht mehr machen, wir haben jetzt nur noch Endspiele." Deren fünf stehen bis Jahresende noch an. "Wir müssen uns in die Winterpause retten", so Dotchev.

Mannschaft soll im Winter verstärkt werden

Es gelte, mit aller Macht maximal viele Punkte zu holen, um in der Winterpause ein bisschen Ruhe zu haben und schauen zu können, wo die Mannschaft verstärkt werden kann. Als Drittletzter rangiert der SSV derzeit vier Punkte hinter dem rettenden Ufer. Ulms neuer Coach machte aber klar: "Ich werde auf keinen Fall verlangen, dass wir eine neue Mannschaft holen und andere Spieler wegschicken." Stattdessen soll das Team punktuell verstärkt werden. Das bekräftige auch Schwartz: "Die aktuelle Mannschaft genießt das vollste Vertrauen." Dotchev sprach indes von einer "geschlossenen Truppe" und betonte, dass die Mannschaft lebe. "Sie benötigt Unterstützung und Hilfe, um aus dieser Situation rauszukommen." Dazu will der 60-Jährige nun maßgeblichen Anteil leisten. Dass die Mannschaft genug Potenzial hat, den Klassenerhalt zu schaffen, davon ist der Drittliga-Rekordtrainer überzeugt.

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