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Matti Peters·28. Oktober 2025

Kader-Explosion & Talenteflucht: Krasse Entwicklungen im Fußball bewiesen

Artikelbild:Kader-Explosion & Talenteflucht: Krasse Entwicklungen im Fußball bewiesen

Wie alt sind Fußballprofis bei ihrem ersten Vereinswechsel? Wie viel größer sind die Vereinskader im Vergleich zu früheren Zeiten? Und wie sehr setzen Klubs auf die eigene Jugend? Alles spannende Fragen, auf die eine Studie des CIES Football Observatory Antworten liefert.

Das renommierte Institut hat sich in einer Studie mit den Team-Strukturen von Vereinen aus den besten 30 Ligen Europas beschäftigt. Im Untersuchungszeitraum von 2009 bis 2025 konnten dabei einige überraschende Entwicklungen festgestellt werden. 


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So nahm beispielsweise die Kadergröße der Vereine signifikant zu. Waren es 2010 noch durchschnittlich 24,44 Spieler, ist der Wert in den letzten 15 Jahren auf nun 26,45 Spieler angestiegen. 

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(Bildquelle: CIES Football Obs)

Vereine wie der Chelsea FC oder in der Bundesliga der VfL Wolfsburg haben durch ihre Personalplanung einen gewissen Anteil dran. 

Zudem setzen die Teams verstärkt auf Körpergröße. Irgendwie müssen die Standards ja verteidigt werden. Heute bringen die Kicker durchschnittlich 183 Zentimeter aufs Bandmaß. 2010 waren es noch 182,2 Zentimeter. Kein Quantensprung, aber bemessen an der Vielzahl von Spielern durchaus bemerkenswert. 

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(Bildquelle: CIES Football Obs)

Die Schnelllebigkeit im Fußball bekommen zudem nicht nur Trainer häufig zu spüren, wenn der Klub nach nur wenigen Monaten die Geduld verliert und sie vor die Tür setzt. Erik ten Hag (nach zwei Monaten bei Bayer Leverkusen entlassen) oder Ange Postecoglu (bei Nottingham Forrest nur 39 Tagen im Amt) wissen, wovon wir reden.

Auch in den Kadern sind stetige Personalwechsel auszumachen. Zwischen 2010 und 2025 hat sich der prozentuale Anteil der Spieler deutlich erhöht, die weniger als ein Kalenderjahr im Verein waren. Vor 15 Jahren war das noch 41,4 Prozent. Mittlerweile ist fast die Hälfte aller Kaderspieler weniger als ein Jahr im Team. 

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(Bildquelle: CIES Football Obs)

Ein ähnlicher Trend ist beim Anteil der Spieler, die außerhalb des Verbands ihrer Heimat fußballerisch Fuß fassen, zu sehen. Zu Beginn des Bemessungszeitraums im Jahr 2010 zählten noch 36,3 Prozent zu den sogenannten "Expirate players". Der Anteil der zugewanderten Spieler liegt heute bei 47,6 Prozent. 

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(Bildquelle: CIES Football Obs)

Im Kontrast dazu steht der deutlich gesunkene Prozentsatz der Spieler, die es aus dem Jugendbereich ihres Vereins zu den Profis schaffen. Von 23,1 Prozent im Jahr 2010 rutschte der Wert auf nun 15,7 Prozent ab. Eine Bestätigung der Annahme, dass viele Klubs in den letzten Jahren verstärkt auf Transfers von entwickelten Spielern oder Toptalenten, die bereits erste Schritte bei anderen Vereinen gemacht haben, setzen und weniger auf die eigene Jugend. 

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(Bildquelle: CIES Football Obs)

In der Konsequenz entscheiden sich Spieler deutlich früher für einen Wechsel oder werden vom Verein gewinnorientiert verkauft. 2010 lag das Durchschnittsalter der abgewanderten Spieler noch bei 22,14 Jahren. 

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(Bildquelle: CIES Football Obs)

Gegenwärtig sind die Spieler im Schnitt 21,29 Jahre, wenn sie sich für einen Vereinswechsel entscheiden. Dass speziell jüngere Spieler höhere Transfererlöse einspielen, ist ja kein Geheimnis.

Was vielleicht vorher nur ein Gefühl war, ist damit bewiesen: Die Klubs in den Top-5-Ligen holen immer mehr und immer jüngere Spieler, die dann meistens immer weniger Zeit im Klub verbleiben. Der Kampf um die besten Spieler ist so hart, dass immer früher zugegriffen wird und die Neuzugänge auch sofort funktionieren müssen. Zumindest wird das immer mehr zum Regelfall, wie das CIES Football Observatory nachgewiesen hat.


📸 Christian Kaspar-Bartke - 2025 Getty Images

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