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·1. Oktober 2025
"Karma hat zugeschlagen": Wollitz mit Seitenhieb nach Derby

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·1. Oktober 2025
Wenn auch glücklich hat Energie Cottbus das Ostderby bei Hansa Rostock am Dienstagabend für sich entschieden. Trainer Claus-Dieter Wollitz verteilte nach Abpfiff einen Seitenhieb.
Wie hat Energie Cottbus diese drei Punkte geholt? Womöglich unter Mithilfe des Fußballgotts? Das wurde Trainer Claus-Dieter Wollitz nach der Partie bei "MagentaSport" gefragt. Die Antwort des 60-Jährigen: "Karma! Karma hat zugeschlagen." Wen oder was er damit gemeint hat, wollte er auf Nachfrage nicht verraten. Stattdessen sagte er nur: "Ich glaube an sowas, und ich denke, dass das heute so zugetroffen hat." Man muss jedoch kein Prophet sein, um davon auszugehen, dass der Seitenhieb in Richtung Maximilian Krauß gedacht war. Bekanntlich war es zwischen dem FCE-Coach und dem 28-Jährigen zu einem Zerwürfnis gekommen, nachdem der Flügelspieler im vergangenen Mai ausgerechnet vor dem Spiel in Rostock bei der Kogge für die neue Saison unterschrieben hatte. Vor dem Spiel war das Thema zuletzt nochmal hochgekocht. Beim Aufwärmen wurde Krauß dann auch immer wieder von den mitgereisten Energie-Fans ausgepfiffen.
Dass der Sieg glücklich und streng genommen auch unverdient war, stritt Wollitz indes nicht ab: "Die bessere Mannschaft hat nicht gewonnen." Er sei schwierig für ihn zu verstehen, "dass wir das Spiel gewonnen haben". Denn mit der Leistung könne er nicht zufrieden sein. Hansa habe "sehr strukturiert" gespielt und sich eine Vielzahl hochkarätiger Möglichkeiten erspielt, "aber nicht dieses Quäntchen Glück gehabt, was du vielleicht auch manchmal im Spiel brauchst". Cottbus nutzte stattdessen seine Chancen. Unter anderem traf Erik Engelhardt – und das bereits zum vierten Mal in den letzten vier Spielen. "Er ist jetzt angekommen. Ich habe sehr viel mit ihm sprechen können und ihm das Vertrauen ausgesprochen, weil er unfassbar viel arbeitet." Dass der 27-Jährige jetzt so konstant trifft, sei das Ergebnis aus "Selbstbewusstsein und Überzeugung", so Wollitz. "Ich freue mich für ihn, aber auch für die Mannschaft."
Matchwinner war indes Torhüter Marius Funk, der gleich eine ganze Reihe bester Tormöglichkeiten der Kogge verteilte, nachdem er beim Gegentor zunächst nicht gut aussah. "Es ist natürlich immer ein geiles Gefühl, wenn man der Mannschaft helfen kann, gerade in dem Spiel, wo man vielleicht jetzt nicht das auf den Platz bringt, was wir uns vorgenommen haben", sagte der Schlussmann. Für den erst Anfang September nachverpflichteten Keeper war es das erste Ostderby seiner Karriere. "Dienstagabend ein Ostderby unter Flutlicht, ich glaube, etwa Schöneres gibt es nicht. Und dann noch mit einem Sieg abzuschließen, ist umso besser!"
Durch den vierten Sieg aus den letzten fünf Partien hat Energie den dritten Tabellenplatz gefestigt. Darf schon geträumt werden? "Alle dürfen träumen", meinte Wollitz, der allerdings weiterhin nur nach unten schaut. "Ich bleibe dabei. Wer soll absteigen?" Momentan liegt Energie satte zehn Punkte vor den Abstiegsrängen und hat sich damit erstmal ein beruhigendes Polster erarbeitet. Zum Abschluss der Englischen Woche wartet nun noch Alemannia Aachen. "Unser Ziel ist es natürlich, die Woche mit neun Punkte abzuschließen", rief Funk aus. Ob dann wieder Karma nötig ist?