90min
·8. November 2025
Kommentar zu Werders Last-Minute-Sieg: Mbangula muss immer spielen!

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·8. November 2025

Es war wohl der Assist des Jahres, der sich gestern im Weser-Stadion vor dem 2:1 gegen den VfL Wolfsburg abspielte. Ein verunglückter Fallrückzieher von Victor Boniface verkam zur Bogenlampe, ehe Samuel Mbangula den Ball mit vollem Risiko volley aus sechs Metern in die Maschen hämmerte.
Jener Moment fasste den Belgier perfekt zusammen. Mbangula ist ein Instinktfußballer, ein Spieler, der impulsiv agiert und oft ins Dribbling geht, gleichzeitig aber auch so schnell ist, dass er jeden Verteidiger im Laufduell schlagen kann – von solchen Spielern hat Werder nicht viele.
Daher muss die Devise für Trainer Horst Steffen jetzt sein: Mbangula spielt immer! Ja, er ist jung, und ja, er hat immer noch Leistungsschwankungen in seinem Spiel. Das ist zum einen aber für einen Spieler in seinem Alter ganz normal und zum anderen wiegen seine Stärken die gelegentliche Inkonstanz mehr als auf.
Mbangula ist schnell, dribbelstark und hat gegen die Wölfe erneut sein Potenzial als Spielentscheider unter Beweis gestellt. Schon gegen St. Pauli erzielte er das Siegtor, gegen Borussia Mönchengladbach war er an drei von vier Toren direkt beteiligt und gegen Leverkusen war er eine permanente Bedrohung für Bayers Abwehr.
Außerdem hat Mbangula jetzt die perfekte Reaktion auf seine schwächere Leistung gegen Mainz 05 am vergangenen Wochenende gezeigt. Er wurde eingewechselt und hat direkt geliefert, deshalb ist jetzt der Moment, ihm mehr Verantwortung zu übertragen. Und das heißt übersetzt: Lass ihn immer spielen und gib ihm alle Freiheiten in der Offensive.
Denn Mbangula ist einer dieser Flügelspieler, die egal ob links oder rechts performen. Das war auch gestern gegen Wolfsburg wieder zu beobachten. Er begann auf dem linken Flügel und wechselte im Laufe des Spiels auf die rechte Seite und war überall ein ständiger Unruheherd. Das können in der Bundesliga nicht viele Außenstürmer, was den ungeheuren Wert des Belgiers nochmal unterstreicht.
Horst Steffen muss jetzt das tun, was Arne Slot mit Florian Wirtz in Liverpool macht: Mbangula alle Freiheiten geben und ihn "roamen" lassen, also ihn sich überall bewegen lassen. Er ist einer der wenigen Spieler, die jeden Verteidiger im Dribbling oder im Sprint schlagen können. Diesen Vorteil muss Bremen 90 Minuten ausspielen und nicht nur 35, wie es gestern der Fall war.
Zumal man nicht vergessen darf, dass Mbangula trotz aller Leistungsschwankungen der Topscorer und zweitbeste Torschütze der Bremer in dieser Saison ist. Sechs Torbeteiligungen in neun Spielen sind eine starke Quote, die noch besser wird, wenn man sich vor Augen führt, dass zwei seiner drei Tore Siegtreffer waren. Steffen kann es sich also schlicht nicht mehr leisten, den 21-Jährigen von der Bank zu bringen. Wer solche Spiele entscheidet, darf keine Option mehr sein – er ist Pflicht. Der 56-Jährige muss Mbangula von der Leine lassen.
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