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·4. Oktober 2023
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Der VfL Wolfsburg muss seit Saisonbeginn auf Rebecka Blomqvist verzichten. Die Offensivspielerin hat sich einen Kreuzbandriss zugezogen und wird monatelang fehlen. In einem Interview hat die Schwedin nun geschildert, wie sie mit der schweren Verletzung umgeht.
Eigentlich war Blomqvist mit großem Optimismus in die neue Saison gestartet. Als WM-Dritte aus Australien und Neuseeland zurückgekehrt, wollte sich die 26-Jährige endlich einen Stammplatz bei den Wölfinnen erkämpfen. Seit ihrem Wechsel aus Göteborg nach Niedersachsen vor drei Jahren war die vielseitige Angreiferin meist nicht über die Rolle als Reservistin hinausgekommen.
Dank der Systemumstellung von VfL-Trainer Tommy Stroot von einer 4-2-3-1- auf eine 4-3-3-Formation sah es tatsächlich so aus, als könnte Blomqvist am Mittellandkanal endlich eine wichtige Rolle einnehmen. Beim ersten Saisonspiel, im DFB-Pokal bei Turbine Potsdam (2:0), stand sie prompt in der Startelf.
Nach 30 Minuten dann der Schock: Ohne Gegnereinwirkung verdrehte sich Blomqvist das rechte Knie und musste unter Schmerzen ausgewechselt werden. Tags darauf gaben die Wölfinnen bekannt, dass sich die Schwedin das vordere Kreuzband gerissen hat.
"Ich lag da, und der Arzt kam sofort auf den Platz", erinnert sich Blomqvist im Interview mit dem Portal Fotbollskanalen an die Momente nach der Verletzung. "Ich habe ihm sofort gesagt, dass etwas nicht in Ordnung ist. Das habe ich sofort gewusst. Wahrscheinlich habe ich schon in diesem Augenblick angefangen, die Verletzung zu verarbeiten."
Die ersten Tage nach der Diagnose seien hart gewesen, fährt sie fort. "Dann bekam ich einige Besuche von zu Hause, und das hat mir geholfen, wieder auf positive Gedanken zu kommen. Ich habe gemerkt, wie dankbar ich für die Menschen bin, die ich um mich herum habe."
Dankbar ist die Stürmerin auch für die Unterstützung, die sie vom VfL Wolfsburg und ihren Mannschaftskolleginnen erfahren hat. "Das medizinische Team ist absolut fantastisch", betont sie. "Ich habe von Anfang an die Sicherheit gespürt, dass sich alle um mich kümmern und mir auf jede erdenkliche Weise helfen werden. Es war schön, diese Sicherheit zu spüren, und sie bedeutet mir sehr viel. Ich bin sehr dankbar, dass ich hier bin."
"Ich bin sehr dankbar, dass ich hier bin."
Die Erfahrungen, die sie mit dem VfL nach ihrer Verletzung gesammelt habe, hätten ihr gezeigt, dass ihre Vertragsverlängerung im Sommer die richtige Entscheidung gewesen sei, so Blomqvist weiter. Lange Zeit hatte es so ausgesehen, als würde die Offensivspielerin den Wölfinnen nach drei Jahren den Rücken kehren. Der Verein hatte in der Winterpause sogar schon Blomqvists Abschied angekündigt, ehe sich beide Seiten doch noch umentschieden und sich auf eine Verlängerung des auslaufenden Vertrags bis 2025 einigten.
Trotz ihrer monatelangen Zwangspause will die 26-Jährige, die in Wolfsburg nur "Becks" genannt wird, optimistisch bleiben. Es werde "natürlich Zeiten geben, in denen die Dinge nicht so positiv sind", erklärt sie. Aber "im Grunde genommen" sei sie zuversichtlich. "Ich denke, das hilft mir auch. Es macht keinen Spaß, es ist eine der längsten Verletzungen, die man haben kann, aber gleichzeitig habe ich jetzt eine Herausforderung, der ich mich stellen kann. Ich weiß, dass es hart sein wird, aber ich versuche, mich auch außerhalb des Sports so gut wie möglich zu fühlen."
Eine Prognose zu ihrer Ausfallzeit will Blomqvist dabei nicht abgeben. Die Stürmerin verrät allerdings, dass sie bislang noch nicht operiert worden sei. "In meinem Fall muss ich auf eine Operation warten. Mein Innenband muss erst heilen und wir haben mit Hilfe von Experten entschieden, dass es vor der Operation heilen soll", erläutert sie. Bis zur Operation könne es daher noch einige Wochen dauern.
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