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·12. Dezember 2025
Mit einem einzigen Satz bei RTL verrät der Trainer, warum der SC Freiburg so besonders ist

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·12. Dezember 2025

Der SC Freiburg macht in der Europa League das, was er am besten kann: ohne großes Aufsehen Ergebnisse liefern. Das 1:0 gegen RB Salzburg war der vierte Sieg im laufenden Wettbewerb, Platz fünf in der Tabelle ist die verdiente Belohnung. Doch während andere Vereine nach solchen Abenden in Euphorie verfallen würden, bleibt Julian Schuster bemerkenswert nüchtern. Seine Analyse offenbart eine Selbsterkenntnis, die im deutschen Profifußball selten geworden ist.
Der Freiburger Trainer sprach nach dem Spiel nicht über taktische Meisterleistungen oder individuelle Klasse. Er sprach über Training. Über die Notwendigkeit, auch mal zwei Wochen am Stück inhaltlich arbeiten zu können. „Für uns ist das Training nochmal von größerer Bedeutung als vielleicht für Vereine, die vor uns stehen“, sagte Schuster bei RTL. Ein Satz, der auf den ersten Blick wie eine Selbstverständlichkeit klingt, bei genauerem Hinsehen aber die gesamte Philosophie des Vereins offenlegt.
Freiburg kompensiert fehlende finanzielle Mittel und individuelle Qualität durch Struktur, Disziplin und taktische Klarheit. Diese Eigenschaften lassen sich nicht im Spielbetrieb entwickeln, sie entstehen auf dem Trainingsplatz. Wenn der Rhythmus aus Spielen und Regeneration kaum noch Raum für echte Trainingsarbeit lässt, trifft das einen Verein wie Freiburg härter als einen Kader voller Nationalspieler, der Defizite durch Einzelaktionen ausgleichen kann.
Die Play-off-Teilnahme haben die Breisgauer bereits sicher, der Vorsprung auf den neunten Platz beträgt zwei Punkte. Die verbleibenden Spiele gegen Maccabi Tel Aviv und bei OSC Lille bieten die Chance, direkt ins Achtelfinale einzuziehen und sich die Zwischenrunde zu ersparen. Für Schuster wäre das mehr als nur ein sportlicher Erfolg. Es wäre die Möglichkeit, seiner Mannschaft das zu geben, was sie am dringendsten braucht: Zeit.
Die Freiburger Saison zeigt exemplarisch, wie ein Verein ohne Starensemble auf europäischem Niveau bestehen kann. Vier Siege und zwei Unentschieden in sechs Spielen sind kein Zufall, sondern das Ergebnis einer Arbeitsweise, die Konstanz über Spektakel stellt. Maximilian Eggestein brachte es nach dem Spiel auf den Punkt: Jetzt haben wir im neuen Jahr noch zwei Spiele und dann die Möglichkeit, das Ganze zu vergolden europäisch.
Schuster selbst formulierte seinen Stolz zurückhaltend, aber unmissverständlich: Wie die Jungs das Woche für Woche umsetzen, ich bin schon sehr stolz, so eine Mannschaft trainieren zu dürfen. Es ist diese Mischung aus Demut und Selbstbewusstsein, die Freiburg auszeichnet. Der Verein weiß, wo er herkommt und was er leisten kann. Und er weiß auch, was er braucht, um noch besser zu werden. Nicht mehr Geld, nicht größere Namen. Sondern schlicht mehr Zeit auf dem Trainingsplatz.









































