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Simon Bartsch
03. August 2024
Auch in der 2. Bundesliga offenbart den FC weiterhin ein grundlegendes Problem: Der 1. FC Köln entfacht weiterhin zu wenig Torgefahr.
Foto: Christof Koepsel/Getty Images
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Sichtbar gerührt stand Gerhard Struber mit seinen Trainer-Kollegen an der Seitenlinie und lauschte der Kölner Hymne. Schon unter der Woche hatte der neue Coach des 1. FC Köln die Vorfreude, die Euphorie kaum verbergen können, nun bei der Hymne wirkte der 47-Jährige fast schon überwältigt. Trotz der mittlerweile doch langjährigen Erfahrung hat der Österreicher so etwas wie im Kölner Stadion wohl noch nicht erlebt. Ganz anders Steffen Baumgart auf der anderen Seite, der die Stimmung in Köln kennt, die Fans und die Hymne. Vielleicht einen Tick zu viel. Während Struber den Moment aufsog, wippte Baumgart fröhlich zum Höhner-Stück mit. Für ein paar Augenblicke – vielleicht bis dem HSV-Coach auffiel, dass die Hymne der Rothosen eine ganz andere ist.
Beide Trainer wurden jedoch schnell aus den melancholisch anmutenden Phasen geholt. Der FC legte furios los, kam bereits in den ersten fünf Minuten zu zwei Großchancen, ließ aber beide liegen. Ganz anders der HSV, der einen Fehler von Jonas Urbig zur zu diesem Zeitpunkt schmeichelhaften Führung durch Ransford Königsdörffer ausnutzte. „Wir haben das nicht auf dem Schirm gehabt, so schnell in Rückstand zu geraten“, sagte Struber. Dennoch hatte der FC keine Anpassungsschwierigkeiten. In der vergangenen Spielzeit meist in die Defensive gedrückt, agierten die Kölner forsch nach vorne, suchten den schnellen Weg in die Offensive. Doch wieder war es der HSV, der zuschlug und das erneut durch Königsdörffer, den Baumgart nach der Begegnung auch in höchsten Tönen lobte und im Grunde eine Einsatzgarantie aussprach.
So gewohnt für den Hamburger Trainer die „Heimkehr“ ins Kölner Stadion auch gewesen sein mag, so ungewohnt war nach dem Wechsel der Auftritt der Rothosen. Hamburg stand tief, tat so gut wie nichts mehr für das Spiel und ließ Köln kommen. „Wir kennen Steffen und wissen, dass er immer Vollgasfußball spielen lässt. So tief haben wir in zwei Jahren nicht gestanden. Das haben wir so nicht erwartet“, sagte Timo Hübers. Erwarten konnte man nach den Eindrücken der vergangenen Saison aber, dass die Kölner in der Offensive auch weiterhin ihre Probleme haben würden. „Wir haben dann nicht ganz die Lösungen gefunden, uns die Riesenchancen herauszuspielen. Auch wenn ein 2:2 der gerechtere Spielausgang gewesen wäre“, so der FC-Kapitän. „Das war komplett gewollt“, erklärte derweil Baumgart. „Den Gegner auflaufen lassen, ihnen nicht in die Karten spielen.“
Tatsächlich kamen die Kölner dennoch zu 26 Abschlüssen, der HSV zu 9 – so richtig gefährlich wurde es aber nur in den Anfangsminuten und unmittelbar vor dem Seitenwechsel, als Tim Lemperle den Ball aus drei Metern Entfernung nicht im Tor unterbrachte. Selbst in der Schlussphase sorgten die Kölner trotz drückender Überlegenheit nicht für ein Gefühl, der Ausgleich läge in der Luft. „Es war ein Spiel auf ein Tor. Uns hat es gefehlt, in der zweiten Halbzeit dann noch schlagkräftiger zu sein und am Ende dann den Punkt oder mehr mitzunehmen“, sagte Struber und sprach damit ein doch sehr bekanntes Problem der vergangenen Spielzeit an. Zwar brachte Struber mit Sargis Adamyan und Florian Dietz etatmäßige Stürmer, die Angreifer von der Bank entfachten aber keine neuen Möglichkeiten. So war es Linton Maina, der mit dem Kopf noch einmal den Anschlusstreffer herstellte.
Immerhin machte der Auftritt von Lemperle Mut, der aktivste Kölner Spieler entfachte immer wieder Gefahr, ließ aber zu viele Chancen selbst liegen. Zwar bewegten sich die Rothosen im Grunde nicht mehr Richtung Kölner Tor, die Mannschaft von Steffen Baumgart suchte aber jeden Zweikämpf und gewann auch deutlich mehr als die Kölner (60:40 Prozent). So kauften die Hanseaten dem FC den Schneid ab, deckten einmal mehr die Kölner Schwachstelle auf und vermiesten den Geißböcken den Liga-Auftakt gegen den Ex-Trainer. Der neue Coach der Kölner war da ganz weit weg von den emotionalen Momenten zur FC-Hymne.
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