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·27. November 2025
„Organisiertes Chaos“: Eberl erklärt, warum Arsenal für Bayern zu stark war

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·27. November 2025

Der FC Bayern hat beim 1:3 im Emirates Stadium erstmals in dieser Champions-League-Saison seine Grenzen aufgezeigt bekommen. Besonders in der zweiten Halbzeit war der Premier-League-Tabellenführer zu dominant, zu variabel, zu präzise. Sportvorstand Max Eberl nahm sich in der Mixed Zone viel Zeit, um die Niederlage einzuordnen – und fand ehrliche, aber konstruktive Worte zu einem Abend, der Bayern klar die Richtung aufzeigt.
Eberl wirkte nicht überrascht vom Verlauf. Die Münchner hatten in seinen Augen einen ordentlichen Start, brauchten kurz, um ins Spiel zu finden – doch dann begegneten sich beide Teams auf Augenhöhe. „Nach den ersten fünf Minuten war es für mich ein Spiel auf Augenhöhe“, erklärte der 52-Jährige. Der Bruch kam unmittelbar nach dem Seitenwechsel, als Arsenal den Druck massiv erhöhte und Bayern die entscheidenden Zweikämpfe zu selten gewann. „Mit Beginn der zweiten Halbzeit bauen sie Druck auf und dann haben sie verdient gewonnen.“
Bayerns Problem: Der FCB verlor in dieser Phase Tempo, Schärfe und Präzision. Kaum merklich, aber spürbar genug für ein Team wie Arsenal. „Wenn drei, vier Prozent weniger sind, dann wirst du die Spiele verlieren“, so Eberl.
Ein Schwerpunkt seiner Analyse: Arsenals außergewöhnliche Stärke bei ruhenden Bällen. Unter Mikel Arteta sind sie seit Jahren europäische Spitze in diesem Bereich – und auch gegen Bayern war dies ein entscheidender Faktor. Eberl sprach von einer Art „organisiertem Chaos“, das kaum zu kontrollieren sei.
„Weil das einfach nicht zu verteidigen ist. Sie machen Chaos und Chaos kannst du nicht verteidigen“, sagte er. Arsenal kombiniert Blocks, Kreuzbewegungen und perfekt abgestimmte Laufwege – und mit präzisen Schützen wie Declan Rice und Bukayo Saka entsteht eine Waffe, die kaum ein Team stoppen kann. Dass Manuel Neuer beim 0:1 im Fünfmeterraum geblockt wurde, passte ins Muster. „Er wird blockiert und behindert, bevor der Ball ausgeführt wird.“
In der zweiten Halbzeit verlor Bayern den Zugriff. Arsenal fand immer wieder Wege ins Tempo, dominierte die Duelle, nutzte Bayerns fehlende Kompaktheit. Trotzdem sah Eberl auch Positives: „Das Tor von Lennart Karl war brillant herausgespielt.“ Der 17-Jährige bringt „Unbekümmertheit, die uns gut tut“, so Eberl.
Beim dritten Gegentor zeigte sich hingegen die Qualität der Gunners: ein Umschaltmoment, eine perfekte Entscheidung von Gabriel Martinelli – und Bayerns Defensive, die nur Zentimeter und Sekundenbruchteile zu spät kam. „Ich habe gehofft, dass Martinelli ihn nicht kommen sieht, aber er hat es gerochen“, kommentierte Eberl.
Von Überheblichkeit will Eberl nichts wissen. „Beste Mannschaft Europas haben wir nie in den Mund genommen“, betonte er. Entscheidend sei nicht das Gefühl, sondern die tägliche Arbeit. Und die Niederlage ordnet er in einen größeren Zusammenhang ein: „Das ist ein Weg, den Arsenal seit sieben Jahren geht – und wir seit 16, 17 Monaten.“
Niederlagen gehören für ihn zum Prozess dazu. Wichtig sei, zu lernen und weiterzumachen. Der Blick richtet sich deshalb sofort nach vorn: „Jetzt heißt es, sich auf St. Pauli zu konzentrieren.“









































