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·28. Dezember 2025

Overaths Lob für El Mala ist mehr Bürde als Auszeichnung

Artikelbild:Overaths Lob für El Mala ist mehr Bürde als Auszeichnung

Wolfgang Overath gehört zu jenen Weltmeistern, die sich ihre Meinung nicht von Statistiken diktieren lassen. Wenn der 82-Jährige einen Spieler lobt, dann weil er etwas gesehen hat, das ihn an die eigene Karriere erinnert. Said El Mala hat offenbar diesen Nerv getroffen.

Sechs Tore in der ersten Bundesliga-Saison für einen 19-Jährigen beim 1. FC Köln – das ist beachtlich, aber noch kein Freifahrtschein in die Nationalmannschaft. Was Overath an El Mala fasziniert, geht über nackte Zahlen hinaus. Er beschreibt einen Spieler, der nicht stolpert, der nach innen zieht, der ausholt und trifft. Das klingt nach Instinkt, nach Kaltschnäuzigkeit, nach einem Stürmertyp, der in Deutschland selten geworden ist.


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Bundestrainer Julian Nagelsmann hat den gebürtigen Krefelder bereits im November erstmals für das DFB-Team nominiert. Das allein ist noch keine Garantie für eine WM-Teilnahme 2026, aber es zeigt, dass der Bundestrainer den jungen Kölner auf dem Radar hat. Nagelsmann ist bekannt dafür, Talenten früh Verantwortung zu übertragen, wenn er von ihrer Mentalität überzeugt ist.

Was Overaths Lob so besonders macht

Overath ordnet El Mala in eine Reihe mit Jamal Musiala und Florian Wirtz ein, die das DFB-Team nach seiner Einschätzung auf ein höheres Niveau heben können. Das ist ein gewagter Vergleich, aber der Weltmeister von 1974 weiß, wovon er spricht. Er selbst debütierte mit 19 Jahren in der Nationalmannschaft und wurde später einer der prägenden Spieler seiner Generation.

Die Warnung, die Overath mitliefert, ist mindestens so wichtig wie das Lob. El Mala müsse vernünftig im Kopf bleiben, die Euphorie überstehen. Das ist keine Floskel eines alten Mannes, sondern die Erfahrung eines Spielers, der gesehen hat, wie viele Talente an den Erwartungen zerbrochen sind.

Der deutsche Fußball hat in den vergangenen Jahren zu oft auf vermeintliche Wunderkinder gesetzt, die den Druck nicht aushielten. El Mala bringt die technischen Voraussetzungen mit, das steht außer Frage. Ob er die mentale Stärke besitzt, wird sich erst zeigen, wenn die Schlagzeilen größer werden und die Gegner ihn genauer studiert haben.

Für die WM 2026 in Nordamerika braucht Deutschland Spieler, die in entscheidenden Momenten treffen können. El Mala hat in seiner ersten Profisaison bewiesen, dass er diese Fähigkeit besitzt. Ob das reicht, um in zwei Jahren zum Kader zu gehören, hängt von seiner Entwicklung ab. Overath traut es ihm zu. Das ist mehr als ein Kompliment – es ist eine Verantwortung.

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