LIGABlatt
·11. November 2025
Schiri im Mittelpunkt: Unaufgeregte Souveränität beim Gala-Dämpfer in Kocaeli

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·11. November 2025

Beim überraschenden 1:0-Sieg von Kocaelispor gegen Galatasaray überzeugte nicht nur der Außenseiter auf dem Platz. Auch Schiedsrichter Çağdaş Altay zeigte eine bemerkenswert ruhige und souveräne Leistung. Der 39-jährige Referee leitete das Spiel mit klarer Linie, traf in der entscheidenden VAR-Szene die richtige Wahl und trug mit seiner Spielleitung zu einem flüssigen, fairen Schlagabtausch bei.
Klar, konsequent, kommunikativ
Während Galatasaray in Kocaeli seine erste Saisonniederlage kassierte, war Schiedsrichter Çağdaş Altay einer der stillen Gewinner des Abends. Der aus Istanbul stammende Unparteiische pfiff insgesamt nur 22 Fouls – laut Opta-Daten eine der niedrigsten Quoten des bisherigen Süper-Lig-Spieltags. Damit bewahrte er das Spieltempo und ließ die Akteure robust, aber kontrolliert agieren.
Auffällig war Altays Kommunikation: bestimmt, aber respektvoll. Mehrere Szenen, in denen Spieler reklamieren oder theatralisch fallen wollten, löste er mit kurzen Gesten und klarer Körpersprache. Das in der Süper Lig übliche "Gemeckere" blieb diesmal erstaunlich verhalten – auch, weil Altay von Beginn an deutlich machte, dass er der "Herr auf dem Platz" ist.
Die Schlüsselszene: VAR griff ein – Altay blieb ruhig
In der 83. Spielminute erzielte Galatasaray das vermeintliche 1:1. Doch der VAR meldete sich: eine Abseitsposition mit möglicher Sichtbehinderung. Altay ging selbst an den Monitor, prüfte die Szene gründlich – und entschied auf "kein Tor". Laut dem veröffentlichten VAR-Protokoll der TFF erfolgte die Kommunikation transparent und technisch einwandfrei. Selbst Ex-FIFA-Schiedsrichter Deniz Çoban lobte die Entscheidung in seiner Kolumne bei "Fanatik": "Altay hat den Spielfluss nicht durch zu einfache Fouls behindert und das Spiel zerpfiffen, hat richtige Karten gezeigt – und beim VAR-Eingriff richtig entschieden."
Ein Hoffnungsschimmer für die Süper Lig
Dass Galatasaray erstmals in dieser Saison verlor, hat mit der Schiedsrichterleistung weniger zu tun als mit dem eigenen Unvermögen – auch wenn Rivalen das anders deuten mögen. Altay leitete das Spiel autoritär, aber nicht arrogant – konsequent, aber ohne Star-Allüren. Genau solche Auftritte braucht der türkische Fußball dringend, um Vertrauen in die Unparteiischen zurückzugewinnen.
Ob Altay seine Linie auch in emotional aufgeheizten Stadien wie dem Rams Park, Chobani Stadyumu oder der Vodafone Arena halten kann, wird sich zeigen. Doch der Auftritt in Kocaeli war ein Signal: Es gibt in der Süper Lig Schiedsrichter, die Kontrolle, Ruhe und Fingerspitzengefühl vereinen – und damit dem Spiel guttun. Gibt es womöglich einen Bezug zum jüngsten Wettskandal in der Süper Lig? Die Frage bleibt offen.









































