Tedesco über Elfer-Diskussion in Pilsen : „Das müssen Sie den Referee fragen“ – Ederson und Skriniar sauer | OneFootball

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·7. November 2025

Tedesco über Elfer-Diskussion in Pilsen : „Das müssen Sie den Referee fragen“ – Ederson und Skriniar sauer

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Hart umkämpftes 0:0 – Tedesco sieht verpasste Siegchance

Fenerbahce kehrte mit einem 0:0 bei Viktoria Pilsen aus Tschechien zurück, doch nach dem vierten Spiel der UEFA Europa League-Ligaphase überwog bei Trainer Domenico Tedesco das Gefühl einer verpassten Gelegenheit. In einem intensiven, körperbetonten Duell sah der Coach seine Mannschaft „in einem Mann-gegen-Mann-Spiel“, in dem Kleinigkeiten über Sieg und Remis entschieden.

„Es war ein hartes Spiel. Es war ein hart umkämpftes Spiel, in dem jeder Mann gegen jeden Mann spielte. Ich hatte gestern schon gesagt, dass es so laufen würde“, erklärte Tedesco nach dem Abpfiff. Sein Plan sei gewesen, „direkt auf die Stürmer zu spielen“, doch gerade im zweiten Drittel gingen Fenerbahce „zu viele Bälle“ verloren. Gleichzeitig betonte er die eigenen Chancen: „Wir hatten drei klare Torchancen, hätten wir eine davon verwandelt, hätten wir das Spiel gewonnen.


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Elfmeterdiskussion in der Nachspielzeit – Tedesco hält sich zurück

Im Mittelpunkt der Nachbetrachtung stand die Szene in der Nachspielzeit, als Jhon Duran im Strafraum zu Boden ging und Fenerbahce-Elfmeter forderte. Der Schiedsrichter ließ zunächst weiterspielen und blieb auch nach VAR-Hinweis bei seiner Entscheidung, keinen Strafstoß zu geben. Genau hierzu wollte sich Tedesco nur bedingt äußern.

„Es ist besser für mich, nicht über den Schiedsrichter zu sprechen. Ich möchte mich auf meine Mannschaft konzentrieren. Diese Position muss man den Schiedsrichter fragen“, sagte der Trainer und wich einer direkten Kritik bewusst aus. Auf die Frage, ob der Unparteiische unter Druck gestanden habe, reagierte er deutlich: „Wenn er hier Druck verspürt, sollte er diesen Job nicht machen. Druck gab es im Besiktas-Spiel. Zum Elfmeter habe ich nichts zu sagen, wenn er ihn nicht gegeben hat, war es kein Elfmeter.

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Rotation, frisches Blut und die Rolle von Kerem Aktürkoglu

Einen größeren Schwerpunkt legte Tedesco darauf, die Entscheidungen rund um seinen Kader zu erklären. Besonders die Nichtberücksichtigung von Kerem Aktürkoglu sorgte für Fragen. Der Coach verwies dabei auf die Belastungssteuerung und die enorme Anzahl an Einsätzen seines Offensivspielers.

„Kerem Aktürkoglu war müde, deshalb habe ich ihn nicht spielen lassen. Er hat bereits 20 Spiele bestritten und spielt ständig bei Fenerbahce und in der Nationalmannschaft“, erklärte Tedesco. Er führte weiter aus, dass Aktürkoglu bereits im Derby gegen Besiktas ungewohnte Ballverluste hatte: „Ich dachte, er sei müde. Im Spiel gegen Besiktas hat er Ballverluste gemacht, die er normalerweise nicht macht. Ich glaube, er war müde.“

Gleichzeitig machte der Trainer klar, dass er aufgrund des engen Spielplans auf einen breiten Kader setzt: „Wenn wir immer mit denselben Spielern spielen wollen, müssen wir acht unserer Spieler verkaufen.“ Er betonte, speziell mit seinen Einwechselspielern „sehr zufrieden“ zu sein und erinnerte daran, dass in den letzten Partien „sieben, acht Spieler gleich“ gewesen seien und lediglich Sebastian Szymanski und Oguz Aydin in dieser Begegnung rotierten.

Ederson: „Wir haben Druck gemacht – ich verstehe die Entscheidung nicht“

Auch die Spieler von Fenerbahce nahmen nach dem torlosen Unentschieden Stellung. Torhüter Ederson, der mit mehreren Paraden ein Gegentor verhinderte, zeigte sich mit der Leistung weitgehend zufrieden, haderte aber mit der Elfmeterentscheidung.

„Ich finde, wir haben gut gespielt. Wir haben Druck gemacht, aber nur einen Punkt geholt“, fasste der Keeper die 90 Minuten zusammen. Mit Blick auf die strittige Szene im Strafraum legte er nach: „Ehrlich gesagt hätte es aufgrund der Entscheidung des Schiedsrichters einen Elfmeter geben müssen. Ich habe die Entscheidung des Schiedsrichters nicht verstanden.

Ederson erinnerte zudem an seine erst kürzlich überstandene Verletzungspause: „Ich hatte eine Verletzungspause. Ich bin froh, dass ich spielen konnte. Wir werden Schritt für Schritt besser. Ich persönlich möchte noch viel mehr zeigen.“ Gerade seine solide Leistung in Pilsen ist ein Signal, dass er wieder zu alter Form finden will.

Skriniar über das 0:0: „Wir wissen, dass wir es besser können“

Innenverteidiger Milan Skriniar hob die Schwere der Aufgabe in der Doosan-Arena hervor und sprach von einem Duell, das Fenerbahce viel abverlangt habe. „Wir wussten, dass es schwer werden würde. Es gab Momente, in denen wir Probleme hatten, den Ball zu halten. In der zweiten Halbzeit waren wir besser“, analysierte der Abwehrchef.

Er lobte die Reaktion der Mannschaft nach der Pause: „Wir haben uns Chancen erarbeitet, aber leider keine Tore erzielt. Letztendlich bin ich froh, dass wir kein Gegentor kassiert haben. Wir waren vielleicht nicht so stark wie in unseren letzten Spielen, aber ich weiß, dass wir es besser können.“ Die Aussage unterstreicht, dass das Team trotz des Auswärtspunktes einen höheren Anspruch an sich selbst hat.

„Aus meiner Sicht war es ein Strafstoß“ – Skriniar über die Schlüsselszene

Besonders gefragt waren Skriniars Eindrücke zur Elfmeterdiskussion um Jhon Duran. Der Slowake schilderte die Situation aus seiner Perspektive und machte keinen Hehl daraus, dass er die Entscheidung des Schiedsrichters nicht nachvollziehen konnte.

„Aus meiner Sicht war es ein Strafstoß. Ich habe mir die Wiederholung natürlich nicht angesehen. Der Schiedsrichter sagte mir, dass Jhon Duran in dieser Situation das erste Foul begangen habe. Das war seltsam, ich habe es natürlich nicht verstanden“, erklärte Skriniar. Zwischen den Zeilen war deutlich herauszuhören, dass die Spieler die Szene kritisch sehen, ohne dabei in offene Schiedsrichter-Schelte zu verfallen.

Punkt gewahrt, Fragen offen

Das 0:0 in Pilsen hält Fenerbahce im Rennen um die K.o.-Phase der UEFA Europa League und bringt einen weiteren Zähler auf das Konto der Istanbuler. Gleichzeitig bleiben nach einem intensiven, aber torlosen Abend mehrere Fragen offen – allen voran die nach dem nicht gegebenen Strafstoß in der Nachspielzeit.

Während Domenico Tedesco den Fokus lieber auf seine Mannschaft und die Belastungssteuerung legte, äußerten sich Ederson und Milan Skriniar deutlich kritischer zur Entscheidung des Schiedsrichters. Klar ist: Fenerbahce hat sich in einem schweren Auswärtsspiel behauptet, zeigt defensiv Stabilität, muss aber offensiv konsequenter werden, wenn der Weg in der Europa League weit führen soll.

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