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·4. Dezember 2024

Undercover in La Liga: Was macht James Rodriguez eigentlich heute?

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Bei der WM 2014 erlangte James Rodriguez mit seinen Traumtoren Berühmtheit. Der Kolumbianer wechselte zu Real Madrid, wo er nach anfänglichen Erfolgen jedoch ins zweite Glied abrutschte. Der FC Bayern nutzte die Chance und lieh den offensiven Mittelfeldspieler für zwei Jahre aus. In München fremdelte James zwar mit der Mentalität und dem Wetter, zeigte auf dem Platz aber dafür regelmäßig sein feines Füßchen.

Nach einer überzeugenden Spielzeit 2017/18, in der James 22 Torbeteiligungen verzeichnete, folgte jedoch eine eher durchwachsene Spielzeit 2018/19. Zwar scorte der Kolumbianer in der Bundesliga weiterhin regelmäßig, konnte in der Champions League aber nicht mehr unbedingt überzeugen. Zudem bot das Duell zwischen James und Thomas Müller natürlich Zündstoff. Angesichts der Tatsache, dass Müller gleichermaßen Publikumsliebling und Identifikationsfigur war und seine Wichtigkeit über Jahre hinweg unterstrichen hatte, trennten sich die Münchner nach den zwei Leihjahren wieder von James.


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Rückblickend wird dieser gerne als Transfer-Flop bezeichnet, der in München nicht abgeliefert hat. Bei 35 Scorer-Punkten in 4300 Pflichtspielminuten lässt sich aber ganz klar sagen, dass eine derartige Beurteilung Unsinn ist. James hat in Summe ordentliche bis gute Leistungen gezeigt, jedoch wurden beide Parteien eben nicht ganz miteinander warm.

James-Absturz nach Bayern-Zeit: Überraschender Paukenschlag bei der Copa America

Für James ging es seitdem mehr bergab als bergauf. Der Südamerikaner konnte sich in seinem zweiten Anlauf bei Real Madrid nicht durchsetzen und wechselte zu Everton, wo er aber nur in den ersten Monaten zu überzeugen wusste. Was folgte, war eine kleine Weltreise, die ihn nach Katar, Griechenland und Brasilien führte.

Zwar konnte er dort nicht unbedingt seine Fußspuren hinterlassen, jedoch blieb er stets kolumbianischer Nationalspieler und trumpfte, als niemand mehr mit ihm gerechnet hatte, plötzlich bei der Copa America 2024 groß auf. James brillierte wie in besten Zeiten und brachte die Kolumbianer mit einem Tor und sechs Vorlagen - darunter fünf K.o.-Spiel-Scorer - ins Finale. Zwar ging dieses mit 0:1 gegen Argentinien verloren, jedoch öffnete sich für James die Tür, in eine europäische Top-Liga zurückzukehren.

James Rodriguez in La Liga praktisch unsichtbar

Das Problem ist nur, dass dies wohl kaum jemand so wirklich mitbekommen hat. Gewissermaßen ist James Rodriguez undercover in La Liga aktiv, wo er einst zu den großen Stars zählte. Im August bekam Rayo Vallecano den Zuschlag, das seine Heimspiele nur zehn Kilometer entfernt vom legendären Estadio Santiago Bernabéu austrägt. Doch den James von heute trennt formtechnisch leider weit mehr von dem James von früher.

Der inzwischen 33-Jährige hat in der laufenden Saison erst sechs Pflichtspiele für seinen neuen Klub absolviert. Davon durfte er nur einmal von Beginn an ran und verzeichnete noch keinen Scorer. Vallecano rangiert derzeit auf Platz 13 und hat lediglich drei Zähler Vorsprung auf die Abstiegszone. Ohnehin sieht es aber danach aus, als müsse er seine Zelte in der kommenden Saison wieder woanders aufschlagen. Sein Vertrag läuft nur noch bis Sommer 2025.

Trotz starker Scorer: James am modernen Fußball "gescheitert"

Leider deutet alles darauf hin, als wäre die Copa America 2024 sein letztes großes Hurra gewesen, wenngleich der krönende Abschluss ausblieb. Ohnehin ist es schade, dass die Karriere eines technisch so begnadeten Spielers so verlaufen ist. Wirft man einen reinen Blick auf die Zahlen, hat er schließlich eigentlich schon abgeliefert. In Madrid reichte es zu 81 Scorer-Punkten in 125 Spielen, bei den Bayern zu 35 in 67 Matches. Zuvor konnte er schon beim FC Porto (74 Scorer in 102 Spielen) und Monaco (24 Scorer in 38 Spielen) seine Klasse unter Beweis stellen.

James hatte jedoch das Pech, dass die klassische Nummer Zehn im Verlaufe seiner Karriere an Bedeutung verloren hatte. Dafür rückten Tempo und Athletik in den Vordergrund, wovon James auch in seiner Glanzzeit nicht sonderlich viel besessen hat. Aus diesem Grund hatte es der feine Techniker und Kreativspieler immer schwer. Wirklich geschätzt und gefeiert wurde er demnach nur in der kolumbianischen Nationalmannschaft, wo er bis jetzt 112 Spiele und viele davon als Kapitän absolvieren durfte. Folgerichtig ist er in der Heimat ein absoluter Held, in Europa jedoch für viele ein ewiges Talent, das zu wenig aus seinen Fähigkeiten gemacht hat.

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