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·8. Oktober 2025
Unfreiwilliger Bayern-Abschied? Coman-Aussagen lassen aufhorchen

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·8. Oktober 2025
Kingsley Coman spricht ausführlich über seinen Abschied vom FC Bayern. Er macht Andeutungen zum Zustandekommen seines Transfers zu Al-Nassr.
Kingsley Coman hat in einem Interview mit L’Équipe erstmals offen über die Hintergründe seines überraschenden Abschieds vom FC Bayern gesprochen. Der Flügelspieler, der fast ein Jahrzehnt lang für den deutschen Rekordmeister spielte und mit seinen Treffern zahlreiche Titel sicherte, wechselte im Sommer nach Saudi-Arabien zu Al-Nassr. Nun wird klar: Der Transfer war nicht nur von sportlichen und finanziellen Überlegungen geprägt, sondern auch von internen Dynamiken an der Säbener Straße.
„Ganz am Ende des Transfers gab es Dinge – die ich nicht näher erwähnen möchte –, die die Situation kompliziert haben. Ich wurde nicht hinausgedrängt, aber mir wurde gesagt, dass der Verein aufgrund seiner finanziellen Situation offen für einen Abschied sei“, erklärte Coman.
Besonders bemerkenswert: „Ich hatte die Zuneigung des Trainers, der Fans, einiger Leute im Vorstand… aber nicht aller. Es gab einen Teil des Vereins, der wollte, dass ich gehe. Und dieser Teil hat mich sehr beschäftigt. Aber ich werde zurückkommen, um mich zu verabschieden, denn ich habe fast zehn Jahre dort verbracht, und es ist der Verein, der mir am meisten am Herzen liegt.“
Dass Coman mit 29 Jahren nach Saudi-Arabien ging, überraschte auch ihn selbst: „Ich verstehe das total, sogar ich war überrascht. Zu Beginn der Transferperiode hatte ich mir vorgestellt, noch eine weitere Saison beim FC Bayern zu spielen. Letztendlich hat sich Al-Nassr für mich interessiert und der Transfer war innerhalb von fünf Tagen unter Dach und Fach. Ich habe die Vor- und Nachteile abgewogen. Ich hielt es für die beste Lösung.“
An Angeboten aus Europa mangelte es offenbar nicht, doch Coman entschied sich bewusst dagegen: „Ich hatte Angebote aus England und Spanien, aber bei den meisten dieser Vereine war ich nur eine Option. Wenn sie sich für mich entschieden hätten, dann vielleicht, weil zwei andere Spieler nicht zu ihnen wechseln wollten oder weil ich geringere finanzielle Erwartungen hatte. Bei Bayern war ich zwar auch nur eine Option, aber ich war innerhalb des Vereins bekannt und wurde respektiert. Ich glaube nicht, dass es Sinn gemacht hätte, woanders in Europa hinzugehen.“
Foto: IMAGO
Hinter dem Wechsel steckt also auch das Gefühl, dass nicht mehr alle im Klub voll hinter ihm standen. Für den FC Bayern war der Transfer wirtschaftlich interessant – der Verein kassierte rund 25 Millionen Euro Ablöse und entlastete die Gehaltsstruktur. Coman selbst jedoch hatte den Plan, seine Bayern-Geschichte anders zu beenden, bevor die internen Signale ihn zum Umdenken brachten.
In Saudi-Arabien startete der Franzose solide, doch die Diskussionen um seine sportliche Zukunft reißen nicht ab. In Frankreich wurde sein Schritt vielfach kritisiert, unter anderem von Bayern-Legende Bixente Lizarazu, der erklärte, Coman hätte seine Karriere in einer Topliga fortsetzen sollen.