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·31. August 2025

"Unterirdisch": Deutliche Worte nach erster RWE-Pleite

Artikelbild:"Unterirdisch": Deutliche Worte nach erster RWE-Pleite

Eigentlich wollte Rot-Weiss Essen den Schwung aus dem emotionalen Last-Minute-Sieg in Wiesbaden vor einer Woche mit ins Heimspiel gegen Alemannia Aachen nehmen, am Ende stand jedoch die erste Niederlage. Vor allem aufgrund einer schwachen ersten Halbzeit, zu der José-Enrique Rios Alonso deutliche Worte fand. Trainer Uwe Koschinat zeigte sich derweil selbstkritisch und gab sich eine Mitschuld an der Niederlage.

Mit 0:2 zur Pause noch gut bedient

Mit dem Anschlusstreffer durch Jaka Cuber Potocnik in der fünften Minute der Nachspielzeit keimte sie nochmal auf, die Hoffnung, wie in Wiesbaden ganz spät noch zu einem Punktgewinn kommen zu können. Und so warf RWE in den verbleibenden 180 Sekunden der Nachspielzeit nochmal alles nach vorne, doch zum Ausgleich reichte es nicht mehr. Verdient wäre dieser aber ohnehin nicht gewesen, zu schwach war der Auftritt im ersten Durchgang. Im Interview mit "MagentaSport" sprach José-Enrique Rios Alonso von einer "unterirdischen Leistung", die er nicht erklären konnte. Bereits nach nichtmal einer halben Stunde stand es schon 0:2. Am Ende konnte RWE sogar noch von Glück reden, dass bis zur Pause nicht noch weitere Gegentreffer hinzugekommen sind. Allein zweimal rettete das Aluminium.


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"So wollen wir eigentlich nie auftreten. Jeder Einzelne war nicht wach. Warum, das weiß ich nicht. Da müssen wir auf jeden Fall nochmal in die Details gehen. Das wird unser Trainer sicherlich auch noch machen", blickte Rios Alonso voraus. Und in der Tat kam Uwe Koschinat anschließend darauf zu sprechen – aber anders, als man das erwartet hätte. Zwar sah der 53-Jährige einen "insgesamt zu fehlerbehafteten" Auftritt seiner Mannschaft, "aber dazu gehört ausdrücklich auch eine Entscheidung, die der Trainer trifft", zeigte sich Koschinat selbstkritisch.

"Dürfen nicht unsere Spielart verändern"

Konkret ging es um die Entscheidung, Klaus Gjasula nach einem schwachen Auftritt in Wiesbaden aus der Startelf zu nehmen. Damit habe Essens Coach einen "Eingriff ins Team vorgenommen, weil ich schon auch der Meinung bin, dass wir uns immer noch im Stadium der Entwicklung befinden". Denn im Vergleich zur Rückrunde der vergangenen Saison habe RWE zuletzt daran gerarbeitet, "nicht nur kompakt zu sein und schnell umzuschalten, sondern auch eine Ballbesitzstrategie zu entwickeln". Gjasula scheint für Koschinat diesbezüglich nicht optimal geeignet zu sein, allerdings räumte er nun ein: "Am Ende muss ich als Coach sagen, dass diese Mannschaft scheinbar diesen Anker Gjasula so sehr braucht und er eine Unentbehrlichkeit hat. Selbst, wenn er persönlich – wie letzte Woche – nicht so gut spielt." Daher lautet das Motto nun: "Zurück zu den Wurzeln", wie Koschinat ausrief, wobei er die Niederlage nicht allein am Fehlen von Gjasula festmachen sollte: "Das wäre zu einfach."

Es gelte, wieder einfache Lösungen zu finden. "Letztes Jahr haben wir sehr viele Spiele eng gewonnen, weil wir unpressbar und die Mannschaft waren, die überragend organisiert war, die sich über Zweikämpfe, schnelle Aktionen sowie viele Standardsituationen definiert hat." Es sei zwar eine andere Situation gewesen, weil die Fans aufgrund des Abstiegskampfes das akzeptiert hätten. "Aber wir dürfen um Gottes Willen aufgrund einer veränderten Erwartungshaltung nicht auch unsere Spielart verändern. Das wäre katastrophal", warnte Koschinat. "Heute haben wir einen hohen Preis dafür gezahlt." Die Pleite bezeichnete der 53-Jährige als "sehr, sehr harten Aufschlag", den es nun aufzuarbeiten gilt.

"Das wird hier jeden ankotzen"

Rios Alonso meinte: "Wenn du verlierst, ist es immer scheiße. Aber ich glaube, in der Art, wie wir heute verloren haben, ist es nochmal schlimmer. Das wird hier jeden ankotzen. Wir wollen so schnell wie möglich, dass die Woche vorbei geht und dass wir dann das nächste Spiel haben." Aufgrund der Länderspielpause wird es allerdings nun zwei Wochen dauern, bis es Rot-Weiss Essen in Regensburg besser machen kann. Vor allem defensiv wird sich RWE nach sechs Gegentore in den letzten beiden Spielen steigern müssen. "Das müssen wir dringend abstellen", so Koschinat.

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