Van der Vaart vor Bayern-Duell: „Alles unter fünf Gegentoren wäre gut“ | OneFootball

Rafael van der Vaart kennt den Hamburger SV wie kaum ein anderer. Von 2005 bis 2008 und erneut zwischen 2012 und 2015 trug der Niederländer das Trikot des Traditionsvereins. Vor dem Bundesliga-Aufeinandertreffen mit dem FC Bayern äußerte sich der frühere Offensivstar im Interview mit ran – und fand deutliche Worte zu den Chancen seines Ex-Klubs.

Heute Abend kehrt der HSV nach über sechs Jahren in die Allianz Arena zurück. Van der Vaart sieht den Aufsteiger jedoch chancenlos: „Auf den HSV wartet eine schwere Aufgabe. Alles unter fünf Gegentoren wäre aus meiner Sicht gut.“

Seine Skepsis begründet er mit den jüngsten Eindrücken: „Das erste Bundesliga-Spiel nach dem Aufstieg war ordentlich. Gegen St. Pauli hatte der HSV aber wieder Zweitliga-Niveau. Natürlich ist jedes Spiel anders und jede Mannschaft hat es gegen den FC Bayern schwer. Aber es stimmt definitiv nicht positiv, wenn man zuvor zuhause gegen St. Pauli keine Chance hatte und nun nach München muss.“

Die Marschroute für den HSV sei daher klar: „Die Hamburger sollten dort einfach genießen und lernen, ein ordentliches Spiel machen – und hoffen, dass es keine Packung gibt.“

Kritik an Bayern und Kompany

Foto: IMAGO

Auch dem FC Bayern selbst traut van der Vaart aktuell nicht über den Weg. Die Leistungen des Rekordmeisters seien zu schwankend: „Einmal spielen sie gut, dann haben sie wieder Probleme, wie im DFB-Pokal zuletzt in Wiesbaden. Es ist ein bisschen ein Hin und Her. Das muss dem HSV Hoffnung geben. Sie müssen darauf spekulieren, dass der FC Bayern mal einen ganz schlechten und sie selbst einen super Tag haben.“

Besonders im Fokus steht für ihn Trainer Vincent Kompany, mit dem er einst beim HSV zusammenspielte. „Der FC Bayern ist ganz schwer einzuschätzen.“

Van der Vaart selbst wird die Partie nicht live verfolgen. „Nein, leider kann ich nicht gucken. Ich schaue mir den HSV grundsätzlich schon gerne an, aber es ist nicht so, dass ich extra zuhause bleibe, wenn sie spielen. Generell gucke ich recht wenig Bundesliga. Ich arbeite viel im holländischen Fernsehen und verfolge auch die Premier League als Experte.“

Mit seiner klaren Einschätzung sorgt der Ex-HSV-Star einmal mehr für Gesprächsstoff. Klar ist: Für den Hamburger SV wird das Gastspiel beim Rekordmeister nicht nur ein sportlicher Härtetest, sondern auch ein Charaktercheck.