Verwirrung um Hansa-Elfmeter: Schiedsrichter klärt auf | OneFootball

Trotz Führung und eines deutlichen Chancenübergewichts musste sich Hansa Rostock gegen den 1. FC Saarbrücken mit einem Remis zufrieden geben, das Trainer Daniel Brinkmann nicht zufriedenstellte – wenngleich die Kogge damit einen Vereinsrekord aufgestellt hat. Kurz vor der Pause gab es zudem Verwirrung um einen Elfmeter für Hansa. Schiedsrichter Michael Bacher klärte nach Spielende auf. 

"Input, den ich offensichtlich missverstanden habe"

Es wurde kurios, in dieser 41. Minute. Nachdem Carstens im Duell mit Menzel zu Boden gegangen war, zeigte Schiedsrichter Michael Bacher zunächst zur Eckfahne, dann nach Rücksprache mit seinem Assistenten auf den Elfmeterpunkt und gab nach einer erneuten Rücksprache schließlich Abstoß. Wie es dazu kam, erklärte Bacher bei "MagentaSport" so: "Meine Feldwahrnehmung war Eckstoß. Über Funk kam dann ein Input, den ich aber offensichtlich missverstanden habe." Daher tauschte sich Bacher mit seinem Assistenten erneut aus und entschied letztlich auf Abstoß. "Er hatte, wie man auch in den Bildern sieht, die richtige Wahrnehmung, dass der Torwart den Ball nicht mehr berührt hat und dass auch kein Foul vorlag. Daher haben wir das Spiel mit Abstoß fortgesetzt und das Kuddelmuddel relativ zügig aufgelöst."

Ein Foulspiel lag nach Bachers Auffassung deshalb nicht vor, "weil beide Spieler zum Ball gehen und der Torwart sogar noch eine Vermeidungsbewegung macht. Es ist eher ein Kontakt zwischen den Beinen, der nicht zwangsläufig nur vom Torwart herbeigeführt wird. Insofern ist es kein klares Foulspiel, das dann letztendlich einen Strafstoß rechtfertigt." Hansa-Trainer Daniel Brinkmann sah das etwas anders: "Unser Spieler ist zuerst am Ball und wird getroffen. Das ist Fakt. Wenn das drei Meter weiter vorne passiert, sodass er weiterlaufen könnte, weiß ich nicht, ob es von der Bewertungsgrundlage etwas anderes wäre. Dafür bin ich kein Schiedsrichter. Aber ich finde schon, dass man es hätte pfeifen können."

Hansa stellt Vereinsrekord auf

Auch sonst war der 38-Jährige mit dem Ergebnis "nicht zufrieden", hatte Hansa doch ein deutliches Chancenplus und traf allein dreimal Aluminium. "Wir waren über 60, 70 Minuten die klar dominierende Mannschaft und hätten den Sieg mehr verdient gehabt." Gerade in der zweiten Halbzeit sei Hansa "komplett überlegen" gewesen, nachdem Brinkmann schon in den ersten 20 Minuten "gar nichts" vom FCS gesehen hatte. "Leider konnten wir die Überlegenheit nicht in den Siegtreffer ummünzen." Insgesamt sei das Remis aber "auch okay", wie Brinkmann später einräumte, zumal Keeper Uphoff mehrfach retten musste und sogar den Elfmeter der Gäste zunächst parieren konnte.

Durch das Unentschieden hat es die Kogge verpasst, zumindest vorübergehend auf Platz 2 zu springen. Und dennoch: Mit 32 Punkten aus 19 Spielen kann der FCH nach dem schwachen Saisonstart mehr als zufrieden sein. Zumal Hansa nun zum zehnten Mal in Folge ungeschlagen blieb. Das haben die Rostocker in der 3. Liga noch nie geschafft. Ein Rekord also zum Abschluss der Hinrunde. Und auch Brinkmann stimmte mit Blick auf die letzten Wochen versöhnliche Töne an: "Wir sind in die Richtung gekommen, in die wir wollen. Jetzt wird es für alle wichtig sein, sich zwei Wochen mal zu erholen. Dann werden wir voller Tatendrang wieder angreifen." Los geht es bereits am 2. Januar. Bei einem Sieg gegen den FCS hätte die Mannschaft einen zusätzlichen Tag freibekommen.